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Rapid in idyllischem Ambiente - Lavanttal statt Toumba

Rapid in idyllischem Ambiente - Lavanttal statt Toumba

Wolfsberg - Im Vergleich zum Auswärtsspiel im Toumba-Stadion von PAOK Saloniki steht für Rapid am Sonntag fast schon ein Auswärtsspiel in idyllischem Ambiente auf dem Programm.

Der Rekordmeister bekommt es in der Lavanttal-Arena vor über 7.000 Zuschauern - davon 1.000 im grün-weißen Lager - mit dem WAC zu tun und will mit dem dritten Erfolg im dritten Liga-Auftritt in der Fremde die Tabellenführung festigen.

Rapid seit sieben Auswärtsspielen ungeschlagen

Seit mittlerweile sieben Auswärtspartien ist Rapid ungeschlagen, zudem feierten die Hütteldorfer saisonübergreifend in den jüngsten acht Meisterschaftspartien sieben Siege ohne Gegentor.

Auf der Gegenseite wartet mit dem WAC eine Mannschaft, die in ihren bisherigen drei Partien vor eigenem Publikum drei Niederlagen ohne ein erzieltes Tor kassierte.

Schöttel hat Respekt

Von dieser Statistik möchte sich Trainer Peter Schöttel allerdings nicht blenden lassen.

"Die Kärntner sind bisher unter ihrem Wert geschlagen worden. Sie spielen daheim mutig und offensiv. Speziell gegen Salzburg haben sie etliche Chancen vergeben, jetzt laufen sie einem Erfolgserlebnis nach und haben sich noch nicht belohnt."

Wie verkraftet Rapid Saloniki?

Im Gegensatz dazu läuft es für Rapid in der Bundesliga fast wie geschmiert, einziger Wermutstropfen war bisher die 0:3-Heimniederlage im Derby gegen die Austria.

Gerade aufgrund der Erkenntnisse aus diesem Match hat Schöttel vor dem Gastspiel in Kärnten etwas Bauchweh - schließlich ging das Duell mit dem Erzrivalen so wie das WAC-Match drei Tage nach einem Europacup-Auswärtsmatch über die Bühne.

Psychische Komponente

"Das Schwierigste ist immer, zuerst im Europacup und dann in der Meisterschaft auswärts zu spielen. Die Hitze schlaucht, die Reisestrapazen stecken in den Knochen, und natürlich kommt jetzt auch eine psychische Komponente dazu", meinte Schöttel mit Blick auf die schweren Ausschreitungen vor dem 1:2 gegen PAOK.

Viel Zeit zur Aufarbeitung der Ereignisse von Thessaloniki blieb nicht. "Wir haben kurz über das Spiel gesprochen. Das war für uns alle eine Extremsituation, doch jetzt müssen wir uns voll auf den WAC konzentrieren."

Drei Punkte eingeplant

Der beste Weg zur erfolgreichen Vergangenheitsbewältigung wäre wohl ein Sieg über die Wolfsberger.

"Wir fahren hin, um drei Punkte zu holen. Aber mein Kollege Bjelica spekuliert sicher mit einem müden Gegner - ich habe als Wiener-Neustadt-Trainer auch immer gern gegen Clubs gespielt, die vorher im Europacup im Einsatz waren", erzählte Schöttel.

Angesichts der Müdigkeit seiner Akteure gewinnt ein günstiger Spielverlauf zusätzlich an Bedeutung. "Es wird immer wichtiger, das erste Tor zu erzielen. Das hat man im Derby gesehen", betonte Schöttel und kündigte an, neuerlich auf das Rotationsprinzip zu setzen.

Keine Abstiegsangst

Auch sein Widerpart Nenad Bjelica sprach von "Veränderungen in allen Formationen". "Wir sind auf der Suche nach einem Erfolgsteam, das auch Spiele gewinnt", sagte der Kroate.

Abstiegsangst macht sich beim Aufsteiger trotz drei Punkten aus fünf Partien noch nicht breit. "Wir haben zuletzt manchmal Lehrgeld bezahlt, aber wir müssen geduldig bleiben. Wir müssen unsere Spieler auf Bundesliga-Niveau bringen, das geht nicht über Nacht. Das ist ein anderes Tempo, eine andere Belastung."

Möglicherweise könnte gerade gegen Rapid der Knoten platzen. "Ich hoffe, dass wir drei Punkte holen. Wir wissen, dass wir eine minimale Chance haben. Rapid war in letzter Zeit stabil und souverän, dadurch wird die Aufgabe für uns noch schwieriger. Aber wir wollen voll dagegenhalten und eine Überraschung schaffen", meinte Bjelica.