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"Wer Meister werden will, muss daran glauben"

"Wir glauben daran, Meister zu werden", erklärt Alexander Grünwald unmittelbar nach dem 3:1-Erfolg gegen die SV Ried gegenüber LAOLA1.

"Gut so", wird sich Austria-Trainer Peter Stöger denken - schließlich legte sich der violette Feldherr bereits vor der 32. Runde fest, dass seine Truppe den Titel nach Favoriten holen wird.

"Wir werden Meister. Aus", gab der 46-Jährige bei der Pressekonferenz vor dem Spiel gegen die Innviertler zu Protokoll.

Seine Truppe begrüßte die klaren Worte. "Das ist motivierend. Der Trainer geht voran. Er hat schon Titel gewonnen, weiß, wie man sie holt", so Grünwald mit dem Zusatz: "Wenn man Meister werden will, muss man daran glauben, sonst wird das nix."

Denn der Glaube versetzt bekanntlich Berge. Obwohl die Austria dieses Wunder vermutlich nicht brauchen wird, schließlich steigen die Motivation und der Siegeswille von Runde zu Runde.

"Dann schaffen wir das"

Vier Spieltage vor Schluss beträgt der Vorsprung weiterhin sechs Punkte auf Verfolger und Titelverteidiger RB Salzburg.

Die einfache Formel: Zwei Siege und ein Unentschieden reichen in den nächsten drei Begegnungen und der 24. Meistertitel der Vereinsgeschichte wäre schon vor dem Duell mit den "Bullen" am letzten Spieltag Gewissheit.

"Ich traue meiner Mannschaft zu, die restlichen notwendigen Punkte zu holen. Wenn die Spielverläufe normal sind, dann schaffen wir das. Wir haben große Möglichkeiten und diese werden wir auch nutzen", verspricht Stöger.

Kein Nervenflattern

Ein großes Nervenflattern gibt es nicht. "Nein, das ist kein Thema. Zwar ist unser Vorsprung in den letzten Wochen geschrumpft, aber das war fast klar, denn man konnte nicht davon ausgehen, dass wir alle Spiele weiter gewinnen werden. Zudem präsentiert sich Salzburg auch in Topform. Wir haben aber noch immer einen guten Polster", verdeutlicht Philipp Hosiner die Ausgangslage für das Saisonfinale.

Der vierte Erfolg gegen die Wikinger in dieser Saison sei "der nächste wichtige Schritt gewesen". Abgesehen von einer Schwächephase nach dem frühen 1:0 war der Sieg auch nie in Gefahr.

"Ried ist ein unangenehmer Gegner. Sie haben gegen die Topklubs immer wieder Punkte geholt. Wir haben gegen sie vier Mal gewonnen. Das zeigt schon unsere Klasse", freut sich der Doppeltorschütze.

"Es warten drei Endspiele auf uns"

Die nächsten Gegner in der Liga heißen Wacker Innsbruck (auswärts), SC Wiener Neustadt (heim) und SV Mattersburg (heim).  

Grünwald: "Es warten drei Endspiele auf uns und es ist noch ein hartes Stück Arbeit, aber es liegt ganz alleine an uns, ob wir Meister werden."

Während die Veilchen mit den 11.078 Fans in der Generali-Arena feierten, schlichen die geschlagen Wikinger traurig in die Kabine.

Ried hadert

"Heute war mehr drinnen, aber die starke Leistung hat nicht gereicht. Wir sind super aufgetreten, haben dagegen gehalten und mitgespielt, aber schlussendlich haben zu viele individuelle Fehler den Unterschied ausgemacht", ärgert sich Anel Hadzic.

Sein Coach, Michael Angerschmid, sieht es genauso:  "Speziell in der ersten Hälfte haben wir sehr gut gespielt, im Großen und Ganzen war die Leistung sehr passabel. Einziger Kritikpunkt ist, dass wir wieder einmal sehr billige Tore kassiert haben."

Gartler lobt Lindner

Für Rene Gartler war die Schlüsselszene die Glanzparade von Heinz Lindner kurz vor der Pause, als der FAK-Keeper sein Team bei einem Schuss von Robert Zulj mit einem sensationellen Reflex vor dem Ausgleich bewahrte.

"Wir haben uns durch den frühen Rückstand nicht verunsichern lassen, haben kombiniert und sind zu Möglichkeiten gekommen. Lindner hält den Schuss von Zulj wirklich sehr gut. An einem anderen Tag geht der Ball rein, dann schaut das Spiel anders aus", meint der Ried-Stürmer.

Revanche im Cup

Goalie Thomas Gebauer spricht hingegen von einer verdienten Niederlage. "Aufgrund der zweiten Halbzeit geht das Ergebnis in Ordnung. Wir haben jeweils zu Beginn geschlafen und das Spiel hergeschenkt."

Viel Zeit zum Hadern bleibt den Oberösterreichern jedoch nicht, denn bereits am kommenden Mittwoch gibt es ein Wiedersehen mit der Austria im Cup-Semifinale.

"Die Austria spielt ein überragendes Jahr, aber wir werden am Mittwoch alles versuchen", so Angerschmid abschließend.

 

Martin Wechtl / Harald Prantl