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"Wenn wir runter müssen, dann als gesunder Verein"

Der Kampf um den Klassenerhalt in der Bundesliga hat sich in der 31. Runde weiter zugespitzt.

Vor dem Sonntagspiel der Admira gegen Tabellenführer Austria befanden sich vier Teams innerhalb von einem Punkt. Mit einem 2:1 (1:0) beim direkten Konkurrenten SV Mattersburg gab Wacker Innsbruck erstmals seit Mitte März die "Rote Laterne" des Schlusslichts ab.

Auf dem Schleudersitz sitzen fünf Runden vor Schluss nun erstmals in dieser Saison die Mattersburger.

"Lieber jetzt als nach Runde 36"

"Wir haben aber noch genug Spiele, es sind noch 15 Punkte zu vergeben", betonte SVM-Trainer Franz Lederer. "Ich bin lieber jetzt auf dem zehnten Platz als nach der 36. Runde."

Zwar geht es für die Burgenländer noch gegen beide Wiener Großclubs, das auswärtsschwächste Team der Liga klammert sich aber an drei ausständige Heimspiele.

Im ersten davon kommenden Samstag gegen den WAC müssen die acht Spiele sieglosen Mattersburger ohne ihren Topstürmer Patrick Bürger auskommen, der sich mit einem Kopfstoß gegen Innsbrucks Christoph Saurer eine Rote Karte samt Sperre einhandelte.

"Wenn man Letzter ist, geht es nicht mehr viel tiefer", sagte Lederer. "Bei der mentalen Leistung ist mir aber nicht bange."

Abstieg wäre kein Beinbruch

Für den langjährigen Clubchef Martin Pucher, einst sogar Bundesliga-Präsident, wäre aber auch der Abstieg in die zweithöchste Spielklasse kein Beinbruch, man verfüge über einen Plan B.

"Mattersburg ist aus wirtschaftlicher Sicht ein gesunder Verein. Dass man mit diesen Möglichkeiten nicht ewig in der Liga spielen kann, war mir klar", erklärte Pucher in einem Sky-Interview. "Aber es ist noch alles möglich."

Der Club aus der 7.400-Einwohner-Stadt war 2003 aufgestiegen, spielte 2006 und 2007 sogar im Europacup.

"Dass wir zehn Jahre lang in der Bundesliga spielen konnten, war etwas Besonderes. Wenn wir runter müssen, werden wir aber als gesunder Verein absteigen", betonte Pucher.

Das treffe nicht auf alle Konkurrenten zu. Die Innsbrucker etwa haben mit finanziellen Engpässen zu kämpfen.

"Wichtiger Sieg für Kirchler"

Nächste Hürde nach Mattersburg ist die Lizenzvergabe für die kommende Saison durch die Bundesliga, die in erster Instanz am Dienstag erfolgt. Sportlich hat Wacker mit zuletzt zwei Siegen Fahrt aufgenommen.

"Die junge Garde pusht sich auf, es ist eine gute Stimmung in der Mannschaft", versicherte Trainer Roland Kirchler. "Die Nerven sind angespannt gewesen, das war ein sehr wichtiger Sieg."

Bereits kommende Woche geht es zum Tabellennachbarn Wr. Neustadt, der eine bessere Ausgangsposition durch eine 1:2-Niederlage trotz Führung in Ried verspielte.

"Es war viel mehr drinnen", gestand Neustadt-Trainer Heimo Pfeifenberger, der sich durch den strittigen Ausschluss von Manuel Wallner (64.) benachteiligt fühlte.

Pfeifenberger: "Jetzt müssen wir gut arbeiten für das Schlüsselspiel gegen Innsbruck, wobei für uns jetzt alle Spiele Schlüsselspiele sind."