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Hyballa: "Leck-mich-am-Arsch-Qualität zeigen"

Hyballa:

Sturm Graz gegen Austria bürgte in dieser Saison bisher für unterhaltsame Partien.

Am Sonntag (16.00 Uhr) empfangen die Grazer den Spitzenreiter aus Wien zum vierten Vergleich.

Beide Teams stehen in der UPC Arena unter Zugzwang.

Während Sturm im Dreikampf um die Europa-League-Startplätze auf Punkte angewiesen ist, ist die Austria bestrebt, Verfolger Salzburg, der sich beim SV Mattersburg 2:1 durchsetzte, auf Distanz zu halten.

"Bei fünf Siegen sind wir durch"

Sieben Punkte liegen die Violetten derzeit vor dem Meister, noch haben die Wiener acht Partien zu absolvieren.

"Fakt ist, wenn wir fünf davon gewinnen, sind wir durch. Egal, was Salzburg macht. So müssen wir an die Sache herangehen", rechnete Peter Stöger vor.

Dem Austria-Trainer war jedoch klar, dass die anstehenden Spiele gegen Sturm und Rapid nicht die einfachsten sind.

"Ich habe es lustig gefunden"

"Es ist eine schwierige Phase für uns, das kommt nicht überraschend für mich. Auf uns warten Partien, in denen wir gute Leistungen brauchen", meinte der Wiener mit Bezug auf das 0:4 gegen den WAC in der Vorwoche.

Die herbe Heimpleite gegen die am Mittwoch im Cup-Viertelfinale neuerlich wartenden Kärntner hakte die Austria unter der Woche ab. In der Analyse gab es laut Stöger auch keine zwei Meinungen - wohl aber über Martin Hinteregger.

Die Ansage des Salzburgers ("Die Austria scheißt sich schon an") entlockte Stöger laut eigener Aussage ein Lächeln. "Ich habe es lustig gefunden. Von den Spielern haben ein paar gelacht, ein paar hat es geärgert", berichtete der seit Donnerstag 47-Jährige.

Hintereggers Aussage habe jedenfalls eines verdeutlicht: "Ich glaube schon, dass Salzburg noch mit dem Titel spekuliert, weil sie wissen, dass sie noch viele Spiele gewinnen können."

Ein Trio kehrt zurück

Gegner Sturm verlangte der Austria bisher alles ab. Die Grazer bescherten den Wienern zu Saisonbeginn zunächst eine von drei (Heim-)Niederlagen.

Beim 1:1 in Graz haderten die Violetten dann mit dem Schweizer Referee Bieri, der ihnen im Finish einen Treffer zu Unrecht aberkannte.

Zum Jahresausklang siegte die Austria dann trotz 80-minütiger Unterzahl 3:1 - der bis dato einzige Erfolg in den jüngsten sechs Duellen.

"Es waren durchwegs gute Partien für die Zuschauer, wo in alle Richtungen alles möglich war", meinte Stöger, der wieder auf das zuletzt gesperrte Trio Alexander Grünwald, Florian Mader und Alexander Gorgon zurückgreifen kann.

"Müssen dem Gegner Angst einjagen"

Er erwarte sich auch am Sonntag eine offene Partie, in der sich beide Teams besser präsentieren werden als in der Vorwoche. Sturm kassierte da beim 0:3 in Salzburg nämlich eine fast ebenso heftige Niederlage.

Aufarbeitung einer Partie, in der Sturm keinen Schüsse aufs gegnerische Tor verbuchte, war deshalb auch in Graz angesagt. "Wir müssen positiv denken. Der Tabellenführer kommt, wir müssen alles geben", sagte Trainer Peter Hyballa. Gewohnt markig legte der Deutsche nach.

"Die Mannschaft muss besser nach vorne spielen und eine Leck-mich-am-Arsch-Qualität zeigen. Wenn der Gegner in Ballbesitz ist, müssen wir ihm Angst einjagen", sagte Hyballa, der auch "Mut zum Torabschluss" einforderte.

"Dann wird die Sonne auch wieder aufgehen"

Nicht zur Verfügung steht den Steirern Kapitän Jürgen Säumel, der eine Sperre absitzt. Fix nicht dabei ist auch der am Kreuzband operierte Leonhard Kaufmann. Ex-Austrianer Rubin Okotie ist aufgrund von Magenproblemen fraglich.

Für Hyballa ist gegen die auswärts in dieser Saison noch ungeschlagene Austria (11-3-0) aber ohnedies klar: "Wir müssen einen sehr, sehr guten Tag haben."

Für Sturm geht es immerhin darum, im Rennen um die Europa-League-Plätze nicht ins Hintertreffen zu geraten. Mit Rapid hat ein direkter Konkurrent gewonnen. Durch ihren Sieg in Wolfsberg sitzen den "Blackies" nicht nur die Kärntner sondern auch die Rieder im Nacken.

Das Wort Druck ist also auch in schwarz-weiß allgegenwärtig. Zumindest Torhüter Johannes Focher sah dies nicht so dramatisch: "Das kann auch etwas Positives sein. Wir müssen einfach versuchen, wieder Tore zu schießen. Dann wird die Sonne auch wieder aufgehen."