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Der Stammtisch zur 29. Runde

Der Stammtisch zur 29. Runde

Nehmt Platz und macht es euch gemütlich: Der Stammtisch ist angerichtet!

Klar, ihr kennt die Ergebnisse schon.

Und ihr wisst auch, wie es in der Tabelle aussieht.

Aber wer sind die Gewinner und Verlierer der Runde? Welche Zahlen muss man kennen? Was ist sonst noch so passiert?

Wir liefern euch nach jedem Spieltag der heimischen Liga eine Zusammenfassung der etwas anderen Art.

DER WINNER: DANIEL SEGOVIA

Neun Spiele des Wartens sind genug! Bravo Daniel, jetzt bist du endgültig in der Bundesliga angekommen. Gegen Wacker sind dir endlich deine ersten beiden Treffer in Österreichs höchster Spielklasse gelungen. Dass du es in der Ersten Liga öfters krachen hast lassen, wussten wir ja, langsam aber sicher haben wir uns trotzdem schon Sorgen gemacht, dass du deinen Torriecher verloren hast. Am Samstag hast du uns eines Besseren belehrt. Deine beiden Tore sorgten zudem für enorm wichtige drei Punkte im Kampf um den Klassenerhalt.

DIE LOSER: WIENER NEUSTADT

Jeder kann mal verlieren, aber gegen Rapid - wirklich? Tut uns leid, liebe Neustädter, aber das stempelt euch zu den Verlierern dieses Spieltags - eigentlich des ganzen Frühjahrs. Denn niemand hat in diesem Jahr gegen Rapid verloren, außer ihr jetzt. Wenn eine Mannschaft in so einer veritablen Krise steckt, dann muss der Gegner das einfach ausnützen. Vor allem, wenn man im Kampf gegen den Abstieg steckt und jeden Punkt braucht. Das habt ihr, liebe Neustädter, mit dem 0:2 im Hanappi-Stadion verabsäumt. Und dieser Rapid-Mannschaft habt ihr damit erspart, einen neuen Negativ-Rekord (zehn Spiele ohne Sieg) aufzustellen...

SCHMANKERL DER RUNDE

  • FRIEDLICH UND LEISE: Dass die Rapid-Fans ihren Protest gegen quasi alle im Verein friedlich anlegten, sei hier positiv hervorzuheben. Allerdings haben sich die Demonstranten ihre Aktion wohl anders vorgestellt. Denn während die rund 3000 Grün-Weißen auf der Straße lautstark zu hören waren, drang ihr Flehen nach Veränderung nur ganz selten ins Innere des Stadions durch. Zudem überließen sie den Wiener-Neustadt-Fans, die so laut wie noch nie waren, die Bühne. Und als sie endlich das Stadion betraten, erzielte Markus Katzer gerade das 1:0 und schwächte so den Mitgrund des Protestes ab. Dumm gelaufen!

  • VERLETZUNGS-WAHNSINN: Gut, Verletzungen kommen im Fußball leider immer wieder vor. Doch beim Duell Admira gegen Wacker war es dann doch zu viel des Guten. Die Südstädter hatten unglaubliche vier Verletzte zu beklagen. Rene Seebacher (Innenbandeinriss), Lukas Thürauer (Knöchel), Thorsten Schick (Rücken). "Es ist mir noch nie passiert, dass ich alle Wechsel aufgrund von Verletztungen vornehmen musste", so ein fassungsloser Didi Kühbauer. Der Chefcoach hätte sogar noch ein weiteres Mal wechseln müssen, doch Thomas Ebner biss nach einer Gehirnerschütterung die Zähne zusammen und spielte durch. Zudem verletzte sich Wacker-Kapitän Tomas Abraham in der Nachspielzeit am Knie. Wahnsinn!

  • "HANDBALLER" HYBALLA: Pädagogisch extrem wertvolle Erziehungsmethode oder Verhaltensauffälligkeit eines selbst schwer Erziehbaren? Peter Hyballa ist jedenfalls immer wieder mal für ein Schmunzeln gut. Oder für ein Kopfschütteln. Je nach Betrachtungsweise. Haris Bukva entschied sich sicherheitshalber für Ersteres, als er in der Mixed Zone während eines Interviews von seinem eigenen Coach mit Papierkugeln beschossen wurde. Als übertrieben zielsicher erwies sich der Deutsche übrigens nicht. Dass sich die Grazer Kicker (ein Tor in den letzten drei Spielen) die Treffsicherheit ihres Übungsleiters zum Vorbild nehmen, ist übrigens wirklich nur ein böses Gerücht.

  • KURIOSER SCHLUSSPFIFF: Er kam, sah, pfiff (einen Elfmeter samt Ausschluss) und verließ die Bundesliga-Bühne ebenso schnell, wie er sie betreten hatte. Nur zwei Tage nach seinem Debüt in der höchsten Spielklasse bei Wolfsberg gegen Ried darf sich Michael Schmid Ex-Bundesliga-Referee nennen. Der 32-Jährige stellt sich freiwillig ins Abseits und zeigt sich selbst aus beruflichen Gründen die Rote Karte. Ein Schlusspfiff am absoluten Karriere-Höhepunkt, so ganz ohne Nachspielzeit, gelingt nicht vielen. Und der Mediziner darf immerhin behaupten, sich in seiner Bundesliga-Karriere keinen Fehlpfiff geleistet zu haben. Ja, Didi Kühbauer und Roland Kirchler, auch so etwas gibt’s…!

BILD DES SPIELTAGS


DER FRÜHLING IST DA

ZAHLENSPIELE

1 - Erstmals verlor der WAC ein Heimspiel nach einer 1:0-Führung. Eine von gleich drei Niederlagen nach 1:0-Führungen in der 29. Runde

1  - Austria Wien holte in dieser Meisterschaft als erstes Team einen Strafstoß gegen Sturm Graz heraus. Die "Blackys" kamen am längsten durch die Saison, ohne einen Elfmeter zu verschulden.

2 - Wacker Innsbruck erzielte in vier der vergangenen fünf Bundesligaspiele mindestens zwei Treffer und ging trotzdem in diesen vier Partien immer als Verlierer vom Platz.

4 - Nur Sturm Graz gelingt es in jedem der vier Saisonspiele 2012/2013 gegen FK Austria Wien zu treffen.

6 - Ried holte aus den beiden Saisonauftritten in Wolfsberg sechs Punkte und erzielte dabei acht Tore.

6 - Austrias Florian Mader sah gegen Sturm Gelb-Rot. Es war bereits der sechste Platzverweis gegen einen Austrianer in dieser Saison. Allein gegen Sturm Graz beendeten die Veilchen drei der vier Saisonspiele mit nur zehn Mann.

12 - Salzburg geriet zum zwölften Mal in dieser Saison mit 0:1 ins Hintertreffen, zum zehnten Mal konnte die Truppe von Trainer Roger Schmidt trotz Rückstands noch punkten. Vier Siege und sechs Remis sind jeweils die meisten nach 0:1-Rückstand.

15 - Neustadt kassierte die 15. Saisonniederlage – öfter haben die Niederösterreicher auch in einer kompletten Bundesligasaison nie verloren.

28 - Da hat jemand aber das erste Drittel verpennt! Der Mattersburger Ivica Majstorovic berührte in Minute 28 erstmals den Ball.

37 - Die Wiener Austria ergatterte den 37. Auswärtszähler in dieser Saison und stellte vorzeitig den Bundesligarekord ein. In der Saison 2002/2003 waren es ebenfalls die Veilchen, die 37 Punkte aus 18 Saison-Auswärtsspielen holten. In der aktuellen Saison bleiben den Violetten noch drei Gastspiele zur Rekordverbesserung.

75 - Minimaler Aufwand, maximaler Ertrag: Salzburg gewann nur 75 Zweikämpfe und siegte trotzdem mit 2:1. Nie zuvor gewannen die "Bullen" in einem Bundesligaspiel so wenige Duelle.

303 - Soviele Zweikämpfe wurden im Spiel Admira gegen Wacker geführt. Nur ein Saisonspiel war noch zweikampfintensiver - 338 Duelle waren es in der 24. Runde zwischen Sturm Graz und der Admira.

Torschüsse, Torschuss-Vorlagen, Zweikämpfe, Pässe, Ballkontakte - die Arbeitsnachweise aller eingesetzten Spieler findest du hier im Stat-Check!

TEAM DER RUNDE

Das ist unser Team der 29. Runde!

In diesem stehen immer jene Kicker, die im Bundesliga-Manager die besten Noten bekommen.

Ihre Positionen (Tor/Abwehr/Mittelfeld/Sturm) sind jene, die die Klubs dem Daten-Liferant IMPIRE, der auch die Bundesliga beliefert, übermittelt haben - deshalb müssen sie nicht zwangsläufig mit jener Position, auf der sie tatsächlich eingesetzt wurden, entsprechen.

Die Noten der Spieler werden auf rein statistischer Basis mittels eines Schlüssels, der auf die einzelnen Positionen (Tor/Abwehr/Mittelfeld/Angriff) angepasst ist, berechnet.

So habt ihr in den Spielberichten der Runde abgestimmt (Stand Mo., 15:00 Uhr).

SCHULTAG FÜR SCHULTE

Lasst die Tauben steigen, Rapid hat 2013 erstmals ein Spiel gewonnen!

Das war auch für Sportdirektor Helmut Schulte ein Novum in diesem Jahr, wie die Proteste der grün-weißen Fans rund um das 2:0 gegen Neustadt.

"Ich lerne hier jeden Tag dazu, Dinge, die mir bisher nicht bekannt waren. Das ist sehr interessant", ließ der Deutsche wissen.

Und es gibt noch viel mehr zu wissen, Herr Schulte. Weil wir sehr gerne helfen, starten wir den ersten Schultag für Sie - also Schultag für Schulte:


1. STUNDE: KOMMUNIKATION

Wir starten den Schultag mit einer Wiederholung des eben Gelernten. Also: Wenn Rapid-Fans etwas gegen den Strich (auch in diesem Fall vor Punktrechnung) geht, dann lassen sie es gemeinhin wissen - und die Mannschaft und den Verein spüren. Vor zwei Jahren war das etwa via Platzsturm der Fall, dieses Mal fiel der Protest glücklicherweise friedlicher aus - dem Marsch folgte ein 45-minütiges Schwänzen der Westtribüne. Auch hier wird es wohl noch genügend Stoff geben.

2. STUNDE: WERKEN

Was Sie auch unbedingt wissen sollten, Herr Schulte: Mit der sportlichen Infrastruktur hat es Österreich nicht so. Aber gut, das sehen Sie ja ohnehin jeden Tag, wenn Sie sich rund um das Hanappi-Stadion befinden. Die gefühlt 300 Jahre alte Arena ist de facto ein Wiederholungsschüler, der einfach nicht mehr die Klasse hat. Doch ist es nicht das einzige Beispiel, aber auch das sehen Sie, wenn Sie mit Ihrer Mannschaft in den anderen Stadien dieses Landes gastieren. Und am Foto sehen Sie das, was vermutlich nächste Saison auf Sie zukommen wird. Die Unterbergs-Arena - und ja, Arena steht mit voller Absicht im Stadionnamen...

3. STUNDE: SYSTEMTHEORIE

Keine Sorge, Herr Schulte, hier wird es nicht kompliziert werden, denn in Österreich wird Taktik ohnehin überbewertet. Das sagte einst unser Oberlehrer, Didi Constantini, also der letzte Teamchef vor Marcel Koller. Letzerer kommt glücklicherweise aus der Schweiz und setzt sich im Gegensatz zu seinem Vorgänger mit Taktik schon deutlich öfter auseinander. Freilich gibt es einige Ausnahmen, aber hierzulande spricht man lieber über Einsatz und Willen, als über komplizierte Begriffe wie Gegenpressing und so...

4. STUNDE: GEOGRAFIE

Achtung, ganz genau aufpassen, Herr Schulte, das betrifft Sie als Deutscher auch: Denn wir Österreicher stehen in erster Linie alles und allem kritisch gegenüber, was wir nicht kennen und was von etwas weiter weg herkommt. Beispiel A: Marcel Koller. Unser Teamchef wurde ungefähr so aufgenommen: "Kenne ihn nicht, ist ein Schweizer, mag' ich nicht." Beispiel B: Oliver Prudlo war ein guter Sportdirektor, aber kein Tiroler. Deswegen musste der Wiener seinen Sessel räumen. Zuletzt beklagte sich übrigens der Tiroler Didi Constantini: "Dass es einen Vorarlberger als Trainer einer Tiroler Akademiemannschaft braucht, muss man mir auch erst einmal erklären." Ja, Herr Schulte, hier brauchen wir einige Stunden, um das alles zu verstehen.

5. STUNDE: ZEICHNEN

In Österreich brauchen Sie nicht viel für die Zeichenstunden, Herr Schulte, die Farben Schwarz und Weiß reichen völlig aus. Denn so malen wir eben den Fußball in diesem Land. Nach einem 2:2 in letzter Minute in Irland stehen wir knapp vor der WM-Teilnahme, für die wir nach dem 0:0 in Kasachstan eigentlich gar nicht mehr planen brauchten.  Himmelhochjauchzend oder zu Tode betrübt - etwas in der Mitte gibt es für uns Österreicher eigentlich nicht, das bedeutet, Sie müssen hier wenig lernen.

 

6. STUNDE: GESCHICHTE

Hans Krankl war der Beste.





"On Fire" - Hannes Aigner

Und da lacht er von der Spitze der Torschützenliste: Hannes Aigner hat mit seinem Doppelpack gegen Horn nicht nur Altach den Sieg gegen Horn beschert, auch hat sich der 32-Jährige auf Platz eins der Liga-Kanoniere geschossen. Mit 14 Volltreffern führt Aigner aber nur einen vor Thiago Silva und einen weiteren vor David Witteveen.

"On Ice" - Stadion Hartberg

Einmal geht's noch, einmal geht's noch leicht - am Freitag, dem 12. April, musste noch einmal ein Spiel abgesagt werden. Und einmal mehr traf es unsere Freunde aus der Steiermark, den TSV Hartberg. Der Tabellenneunte musste zum vierten Mal in diesem Frühjahr ein Spiel absagen, dieses Mal fiel die Partie gegen Blau-Weiß klassisch ins Wasser.

DER BLICK INS ARCHIV:

Anel Hadzic befindet sich auf Abschiedstournee für die SV Ried. Der 23-Jährige wird seinen im Sommer auslaufenden Vertrag nicht verlängern und kostenfrei wechseln. Ob es Rapid oder doch ein anderer Klub wird, ist offen. "Ich gebe bis zum Schluss alles für die SV Ried", sagte der Allrounder kürzlich gegenüber LAOLA1. Am Samstag beendet Hadzic mit seinem Elfer-Tor die Serie des WAC. Im Mai wird er nach 14 Jahren das Kapitel "Wikinger" abschließen, das Foto links stammt aus dem Jahr 2007.