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"Favoritenschreck" Admira auf dem richtigen Weg

Die Admira hat gegen Ende der Wintersaison und zu Beginn des Frühjahrs viel Kredit verspielt. Statt Europacup heißt die Gegenwart Abstiegskampf.

Mit der Zeit kommt das Team von Dietmar Kühbauer aber immer besser in Schwung und kann ein Erfolgserlebnis nach dem anderen feiern.

Mittlerweile leuchtet der Achter in der Tabelle auf, allerdings liegen die Südstädter mit 22 Zählern punktegleich nur dank des besseren Torverhältnisses vor Wiener Neustadt und Wacker Innsbruck.

Mit einem Sieg gegen Sturm, einem Remis im Nachtrag gegen Salzburg und einem 1:1 gegen Rapid entpuppte sich der abstiegsgefährdete Traditionsklub zuletzt aber zumindest als Favoritenschreck.

Traurig über einen Punkt gegen Rapid

„Du kannst tun und lassen, was du willst, aber über ein Erfolgserlebnis geht nichts drüber“, erinnerte sich Trainer Dietmar Kühbauer an die elf Spiele andauernde Negativserie zurück, die man hinter sich lassen konnte.

Im Frühjahr läuft es bisher besser – dank einer verbesserten Defensive und einer besseren Chancenverwertung vor dem gegnerischen Tor.

Gegen Rapid wäre sogar mehr als ein Punkt drin gewesen, trotzdem zeigte man sich im Admira-Lager nicht unzufrieden.

„Wir sind mit dem Ziel hergekommen, Punkte mitzunehmen. Ich bin traurig darüber, denn es wären drei möglich gewesen. Aber es ist immer noch Rapid“, ist das Ergebnis für den Ex-Rapidler in Ordnung.

Bierdusche nach Ouedraogos „Moonwalk“

Issiaka Ouedraogo machte das 1:1 durch seinen Ausgleich nur vier Minuten nach dem Treffer zum 0:1 möglich.

Der Stürmer feierte ausgelassen in „Michael-Jackson-Manier“. Mit seinem „Moonwalk“ brachte er jedoch die gegnerischen Fans in Rage.

Das Ergebnis: Ouedraogo wurde von einem Becher getroffen, ließ sich aber nichts anmerken und zelebrierte sein Tor auf der Seite der gegnerischen Fans laut Peter Schöttel „respektlos“.

„Ich habe ein volles Bier abbekommen, aber im Hanappi-Stadion muss man das akzeptieren. Normalerweise wird abgebrochen, aber ich habe weitergespielt. Der Schiedsrichter hat es auch gesehen und ich hoffe, dass Rapid eine Strafe bekommt", meinte der Torschütze bei „Sky Sport Austria“.

„Wiese verdient nicht Bezeichnung Fußballplatz“

Die Art und Weise, wie das Resultat zustande kam, stieß Kühbauer aber sauer auf. Vor allem die Platzverhältnisse trugen ihren Teil dazu bei.

„Ich finde es schon schade, dass man in der österreichischen Liga auf so einer Wiese spielt. Das meine ich ganz ernst. Diese Wiese verdient sich nicht die Bezeichnung Fußballplatz“, kritisierte Kühbauer.

Die Kritik kam nicht von ungefähr, schließlich wurde die Heimstätte der Niederösterreicher sowie andere Plätze in Österreich mehrmals aufgrund der Platzverhältnisse angeprangert.

Dass nun aber sogar der Rasen im Hanappi-Stadion derart in Mitleidenschaft gezogen wurde, stimmte die Betroffenen nachdenklich.

Platzverhältnisse als spielerischer Nachteil

„Im Herbst war der Platz um Welten besser. Bälle, die man normalerweise ohne Probleme spielt, verspringen. Auf dieser Pfarrwiese kann man das einfach nicht“, ergänzte der Admira-Coach, konnte sich daraufhin einen Scherz aber nicht verkneifen.

„Uns wäre das früher vielleicht nicht passiert. Dem Schötti sicher, das hätte ich dann natürlich ausgebügelt“, scherzte Kühbauer in Anspielung auf sein Gegenüber Peter Schöttel.

Wie seine Mannschaft auftrat, stimmte den 41-jährigen Burgenländer aber positiv. Die Richtung stimmt.

Die Situation seines ehemaligen Arbeitgebers kennt der Admira-Trainer aber nur zu gut aus eigener Erfahrung.

„Dann passiert sehr viel in der Birn‘“

Auch Kühbauer setzte der Negativlauf der Admira, der die Südstädter in den Abstiegsstrudel zog, zu. Doch mit vereinten Kräften ging es wieder in die andere Richtung.

„Ein Erfolgserlebnis ist das Entscheidende. Wenn du einmal einen Dreier machst, dann passiert sehr viel in der Birn‘.“ Einen Vergleich mit Rapid maßt er sich allerdings nicht an.

„Man darf jetzt nicht Admira mit Rapid vergleichen, aber in den Köpfen ist es dasselbe. Du versuchst das Bestmögliche, aber wenn du beim kleinsten Fehler bestraft wirst, verliert der Spieler an Selbstvertrauen. Und Selbstvertrauen gehört im Fußball so wie nichts anderes dazu.“

Nach fünf Punkten gegen die Top vier – trotz eines 0:4 gegen die Austria – hat man unter Beweis gestellt, dass man das Fußballspielen nicht verlernt hat.

Entscheidend wird es jedoch sein, wieviele Punkte die Admira in den kommenden Wochen gegen die direkten Abstiegskonkurrenten Mattersburg, Wacker und Wiener Neustadt einfahren kann.


Alexander Karper