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Gorgon: "Die Liga ist kein Wunschkonzert“

Gorgon:

Jede Serie geht zu Ende.

Nach sechs siegreichen Spielen in Folge musste sich Tabellenführer Austria Wien bei Schlusslicht Wiener Neustadt mit einem torlosen Remis begnügen.

Von einem Rückschlag oder gar Beinbruch wollte im Lager der Violetten aber niemand sprechen, zumal Goalie Heinz Lindner in der Nachspielzeit mit einem tollen Reflex gegen Daniel Wolf den einen Punkt rettete.

„Natürlich hätten wir gerne unsere Serie fortgesetzt und gewonnen, aber die Liga ist kein Wunschkonzert. Es ist schwer, Woche für Woche eine Topleistung abzurufen. Heute hatten wir einen schwächeren Tag, aber mit einem 0:0 kann man auch nicht komplett unzufrieden sein“, erklärte Alexander Gorgon im Gespräch mit LAOLA1.

Lob für Neustadt

Dass die Veilchen erstmals im Frühjahr nicht als Sieger vom Platz gingen, war auch der Verdienst einer couragierten Leistung der Niederösterreicher.

„Man muss das ganze Spiel betrachten. Wr. Neustadt hat heute eine sehr gute Darbietung geboten – vor allem taktisch. Sie sind defensiv sehr gut gestanden und haben uns das Leben schwer gemacht. Wir hatten ein paar Möglichkeiten, aber keine zwingenden Chancen“, gestand Manuel Ortlechner.

Daher konnte auch Peter Stöger mit dem Remis gut leben. „Wir hatten viel Ballbesitz, aber es war das erwartet schwere Spiel. Vor allem wegen des Gegners, der viel Laufarbeit verrichtet hat, in der Defensive sehr gut organisiert war und uns wenig Raum gelassen hat“, meinte der FAK-Trainer.

Schwierige Platzverhältnisse

Auch er musste feststellen, dass einige Stammkräfte nicht unbedingt ihren besten Tag erwischten. „Es wäre wichtig gewesen, ein wenig einfacher zu spielen, aber das haben wir nicht geschafft. Wir sind nicht in den gefährlichen Bereich gekommen. Wir müssen immer alles abrufen, um einen Sieg einzufahren. Wenn das nicht der Fall ist, geht auch ein Remis in Ordnung“, berichtete der Wiener.

Erschwerend für beide Mannschaften waren zweifelslos die widrigen Platzverhältnisse. „Es war viel Sand am Platz und etwas holprig. Mit dem Regen in der zweiten Hälfte wurde es einfacher, weil der Ball nicht mehr so versprungen ist. Der Wille war vorhanden, wir waren konzentriert, hatten aber eben nicht unseren besten Tag“, stellte Gorgon fest.

„Auf diesem Untergrund ist es eine Spur einfacher zu verteidigen. Das soll aber keine Ausrede sein. Wir hätten das Spiel anders anlegen müssen“, ergänzte Ortlechner.

„Moralisch wertvoll“

Doch auch die Hausherren litten darunter. „Man hat bei einigen Konter-Angriffen gesehen, wie schwer es war, den Ball zu kontrollieren. Auf einem optimalen Rasen hätte Neustadt das sicher konsequenter zu Ende gespielt“, so Stöger.

Die Gastgeber waren mit ihrer Performance und dem Punktegewinn jedenfalls höchst zufrieden. „Es war eine sehr gute Defensivleistung von uns, meine Truppe hat sich sehr gut präsentiert. Gegen einen Großen einen Punkt zu machen ist auch moralisch wertvoll. Damit hat wohl niemand gerechnet“, freute sich Heimo Pfeifenberger.

Mit dem Remis beendeten Hlinka und Co. nicht nur den bereits erwähnten Lauf der Violetten, sondern auch ihre eigene Negativserie gegen die Wiener.

„Die Austria war der einzige Gegner, gegen den wir bisher keinen Punkt gemacht haben. Und ihnen wird das 0:0 nicht weh tun. Sie schaffen das heuer dennoch“, glaubte der Neustadt-Coach.

„Sind seit 16 Spielen ungeschlagen“

Angesprochen auf die Tabellensituation warnte Stöger erneut: „Wir sind noch nicht durch. Es warten schwierige Spiele gegen Mannschaften, die für Europa oder gegen den Abstieg spielen.“

Laut Lindner war es daher wichtig, „dass wir in einem solchen Spiel wie in Neustadt nicht verlieren, sondern einen Punkt mitnehmen.“

Und die positiven Dinge in den Vordergrund zu rücken. „Wir haben kein Tor bekommen und sind seit 16 Spielen ungeschlagen. Der Weg passt“, so Ortlechner.

Und diese Serie soll noch lange bestehen...

Martin Wechtl