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"Das wäre eine faule Ausrede"

„Wir können es immer noch schaffen!“

Obwohl die Innsbrucker an den vergangenen sechs Spieltagen nur einen Punkt sammeln konnten, will Daniel Schütz noch lange nicht aufgeben.

Immerhin gibt es aus den letzten Wochen auch eine positive Erkenntnis. „Wir sind vorne eiskalt“, sagt der 21-Jährige im LAOLA1-Interview.

Der Offensivspieler spricht zudem über das bevorstehende Cup-Duell mit Titelverteidiger RB Salzburg und die Verletzung von Kapitän Tomas Abraham.

LAOLA1: Wie geht es euch nach dem 3:4 gegen die Admira?

Daniel Schütz: Wir sind enttäuscht, das war sicher ein Rückschlag für uns. Wir können es aber immer noch schaffen. Wenngleich wir schon daheim gegen Ried gewinnen müssen, um gut in die beiden Auswärtsspiele gegen Mattersburg und Wiener Neustadt zu gehen.

LAOLA1: Ihr seid nach dem 0:3 in Ried mit dem 2:0 gegen Mattersburg und dem 1:0 gegen Wiener Neustadt eigentlich gut ins Frühjahr gestartet. Seither habt ihr aus sechs Spielen aber nur noch einen Punkt geholt. Warum ist der Faden gerissen?

Schütz: Das ist nicht so leicht zu sagen. Die Last-Minute-Niederlage gegen Salzburg war ziemlich bitter. Und dann ist alles zusammengekommen. Wir hatten auch Pech. Aber wichtig ist, dass wir uns nicht aufgeben. Mir kommt vor, dass uns alle Medien schon abschreiben. Dass alle der Meinung sind, dass wir das nicht mehr aufholen können. Jetzt müssen wir zeigen, dass das nicht der Fall ist. Ried wird ein richtungsweisendes Spiel.

LAOLA1: Interessant ist, dass ihr in den vergangenen fünf Spielen zehn Tore erzielt habt, also besser trefft als jemals zuvor in dieser Saison. Die Punkte holt ihr trotzdem nicht.

Schütz: Vorne sind wir derzeit wirklich eiskalt. Aber wir kassieren billige Gegentore – durch Standards oder abgefälschte Bälle. Jeder weiß, dass das nicht passieren sollte. Ich würde aber nicht sagen, dass die Abwehr so schlecht ist, wir müssen allgemein besser nach hinten arbeiten.

LAOLA1: Trainer Roland Kirchler hat nach dem Admira-Spiel gesagt, dass ihm der unbedingte Siegeswille fehlen würde. Wie siehst du das?

Schütz: Im Spiel selbst sieht man das immer ein bisschen anders. Wir haben bis zum Schluss gekämpft und auch beim Stand von 2:4 daran geglaubt, dass wir das Spiel noch drehen können. Wir spielen oft besser, wenn wir hinten liegen, als wenn wir in Führung sind. Ich weiß nicht, ob wir Angst haben. Aber wir könnten ab und zu ein bisschen kompromissloser sein. Wir brauchen diese Mentalität, dass es uns egal ist, weil wir nichts mehr zu verlieren haben.

LAOLA1: Hast du das Gefühl, dass euch in den vergangenen paar Partien eben diese „Scheiß-drauf-Mentalität“ gefehlt hat?

Schütz: Das kann schon sein. Aber wir haben ja auch keine schlechten Partien gespielt. Im Heimspiel gegen den WAC hätten wir uns einen Punkt verdient, wenngleich man im Nachhinein immer leicht reden kann. Wir müssen uns einfach auf dieses wichtige Ried-Spiel konzentrieren. Auch wenn es nur ein Punkt wird, nehmen wir den vor dem Showdown gegen Mattersburg und Wiener Neustadt gerne mit.

LAOLA1: Euer Kapitän Tomas Abraham fällt verletzt aus. Wie sehr wird er euch fehlen?

Schütz: Das ist ein Minuspunkt. Er ist brutal wichtig für uns. Wir werden trotzdem die Ärmel hochkrempeln und auch für ihn spielen.

LAOLA1: Bevor diese Partie gegen Ried auf dem Programm steht, habt ihr im Cup-Viertelfinale Salzburg zu Gast. Ist das eine willkommene Abwechslung vom tristen Liga-Alltag?

Schütz: Im Cup können wir nur überraschen, Salzburg ist haushoher Favorit. Das Hauptaugenmerk liegt aber auf der Meisterschaft. Aber mal sehen, vielleicht nehmen uns die Salzburger ja auf die leichte Schulter.

LAOLA1: Wir sehr beeinträchtigt euch als Spieler die Unruhe im Innsbrucker Umfeld?

Schütz: Wir kriegen das mit, aber ich denke nicht, dass das irgendeinen von uns beeinträchtigt. Wir können es ja eh nicht ändern. Wir müssen auf dem Platz unsere Arbeit machen, was da oben passiert, hat uns nicht viel zu kümmern. Würden wir am Ende der Saison sagen, wir sind aufgrund der Unruhe im Verein abgestiegen, wäre das eine faule Ausrede.

LAOLA1: Ist das bei euch in der Kabine eigentlich ein Thema oder blendet ihr das komplett aus?

Schütz: Natürlich haben wir über die Trennung von Oliver Prudlo gesprochen, weil das ja doch ein bisschen überraschend war. Aber sonst ist das kein Thema. In unserer Situation müssen wir uns auf die Spiele konzentrieren.


Das Gespräch führte Harald Prantl