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Haas: "Wir können auch nicht zaubern"

Haas:

Manager Christian Haas hat alle Hände voll zu tun.

Aufgrund der von der Bundesliga verhängten Platz-Sperre steht sein Klub momentan ohne Stadion da. Deswegen soll der Grödig-Manager eine Ausweichspielstätte finden und obendrein den eigenen Platz so bald wie möglich wieder bespielbar machen.

Trotz seines dicht gedrängten Programms nimmt sich Haas kurz Zeit, um bei LAOLA1 zur aktuellen Situation Stellung zu nehmen. „Wir können nichts dafür, dass es 40 cm geschneit hat“, verteidigt sich der 37-Jährige.

Zudem spricht er über den scheidenden Platzwart, die laufende Sponsorensuche und die Kaderplanung für die nächste Saison.

 

LAOLA1: Sind sie überrascht von der Entscheidung der Bundesliga oder haben sie damit bereits gerechnet?

Christian Haas: Der Senat war am Dienstag bei uns, wir haben uns gemeinsam das Spielfeld angeschaut. Ich habe den Herren erklärt, dass es 40 cm geschneit hat. Der Schnee wurde geräumt. In Grödig hat es am Tag nur drei Grad plus, in der Nacht sogar bis zu minus acht Grad. Deswegen ist der Boden gefroren. Noch dazu kommt bei der neuen Südtribüne keine Sonne hin. Natürlich ist der Platz in keinem guten Zustand.

LAOLA1: Ist an dieser Situation nur der Schnee schuld oder haben auch andere Faktoren mitgespielt?

Haas: Die Räumung des Schnees hat den Platz schon beansprucht, aber wir haben diese Unebenheiten ausgebessert, sind mit der Walze drübergefahren. Der Platz ist jetzt in einem weit besseren Zustand als noch vor einer Woche. Wir brauchen Wärme, deswegen stehen Heizkanonen am Platz. Der ganze Boden muss erst einmal auftauen. Herr Jäger vom Senat 3 hat mir versprochen, dass sie wieder bei uns vorbeischauen, wenn das passiert ist.

LAOLA1: Vor einigen Wochen hat sich der Platzwart vom SV Grödig verabschiedet. Inwiefern hat diese Personalie mit dem Zustand des Rasens zu tun?

Stefan Nutz - der nächste am Sprung zu Rapid?

LAOLA1: Mit den eben angesprochenen Huspek und Tomi haben sie bereits zwei Spieler an Rapid verloren. Auch an Stefan Nutz sollen die Hütteldorfer interessiert sein. Wissen Sie, ob es einen Kontakt gibt?

Haas: Das müssen Sie den Spieler fragen. Seinem Berater habe ich bereits ein Angebot vorgelegt. Stefan kann sich jetzt entscheiden, ob er dieses annimmt oder nicht. Rapid wird mich nicht darüber informieren, welchen Spieler sie verpflichten wollen.

LAOLA1: Es war immer Ihr großer Traum, dass Ihr SV Grödig einmal in der Bundesliga spielt. Macht es jetzt noch Spaß?

Haas: Beim Fußball gehört es dazu, dass es Rückschläge gibt. Wir können nichts dafür, dass es 40 cm geschneit hat. Es ist kalt in Grödig und der Boden ist gefroren. Aber wir werden das wieder hinkriegen.

 

Das Interview führte Jakob Faber

Haas: Unser alter Platzwart Thomas Pfeilstöcker ist im Dezember zu Salzburgs Akademie gewechselt. Seitdem haben wir einen neuen Mann, der seine Aufgabe hervorragend erledigt. Aber ein Platzwart alleine wäre sowieso zu wenig. Wir haben auch eine Firma engagiert, die sich um den Rasen kümmert.

LAOLA1: Wann wird der Platz wieder bespielbar sein?

Haas: Das kann ich Ihnen nicht sagen. Am Montag soll es wieder schneien. Fakt ist, dass wir am Samstag gegen Wolfsberg ganz sicher nicht hier spielen können. Von möglichen Ausweichstadien haben wir bisher immer Absagen bekommen. Ried und Salzburg spielen selbst zu Hause. In Pasching darf nur der LASK spielen. Zudem sind in Linz und Innsbruck die Rasenheizungen noch nicht eingeschalten. Wir haben noch ein bisschen Zeit, um etwas zu finden. Ist das nicht der Fall, dann können wir das Spiel gegen den WAC meiner Meinung nach nur verschieben. So wie ich den Platz jetzt sehe, glaube ich auch nicht, dass wir am Mittwoch gegen Sturm hier spielen können.

LAOLA1: Wie schaut der Plan aus, um den Rasen wieder auf Vordermann zu kriegen?

Haas: Wir werden nicht den ganzen Rasen neu verlegen, sondern so viel wie möglich ausbessern. Aber natürlich muss man im Februar erst einmal einen Rollrasen herbekommen. Da sind wir gerade in Verhandlungen. Wir können auch nicht zaubern. Wenn der ganze Boden gefroren ist, dann kann man keinen Rollrasen verlegen.

LAOLA1: Das klingt alles noch sehr ungewiss.

Haas: Ja, weil es vor einer Woche 40 cm geschneit hat. Auf den Feldern rund um das Stadion liegt überall noch Schnee. Ich kann ja nichts dafür, dass es so viel geschneit hat.

LAOLA1: In einem Bundesland wie Salzburg kann man aber damit rechnet, dass es im Februar Schnee gibt. Was wollen Sie in Zukunft mit dieser Situation umgehen?

Haas: Natürlich überlegen wir, gewisse Schritte schon früher zu setzen. Die Rasenheizung wollen wir vielleicht schon in diesem Sommer installieren. Es ist nicht so, dass wir bis zur Saison 2016/17 warten wollen, nur weil es uns die Bundesliga dann vorschreibt. Aber wir müssen auch auf das Geld schauen.

LAOLA1: Apropos Geld. Wie läuft denn die Sponsorensuche?

Haas: Da muss man zwischen Brust- und Namenssponsor unterscheiden. Bezüglich letzterem sind wir gerade in Verhandlungen mit verschiedenen Unternehmen. Zudem haben wir vor 14 Tagen begonnen, Premiumpakete zu verkaufen, die je 2.000 Euro kosten und unter denen der neue Brust-Sponsor verlost wird (mehr Infos). 70 davon haben wir schon an den Mann gebracht.

LAOLA1: Durch den Ausstieg von Hauptsponor Scholz wurde man vor gewisse Probleme gestellt. Wie ist es um die Grödiger Finanzen bestellt?

Haas: Ich gehe davon aus, dass wir das Budget halten können. Den Abgang von Scholz werden wir auffangen. Wir führen sehr gute Gespräche puncto Namenssponsor. Auch der Verkauf bei den Premiumpaketen läuft sehr gut.

LAOLA1: In einigen Wochen müssen sie die Lizenzierungsunterlagen bei der Bundesliga abgeben. Wird da alles glatt ablaufen?

Haas: Ich glaube nicht, dass wir Probleme haben. Bei der Sache mit dem Rasen können wir ja nichts dafür und die Lizenzierung für das Budget haben wir bisher immer ohne Auflagen bekommen.

LAOLA1: Läuft die Kaderplanung für die nächste Saison schon?

Haas: Selbstverständlich. Jetzt haben wir ein paar Abgänge zu verzeichnen. Tomi, Philipp Huspek und Cican Stankovic sind weg. Das ist das Los eines kleinen Vereins, die großen Klubs werden aufmerksam auf unsere Profis. Das zeichnet unsere Arbeit aus. Natürlich werden wir wieder junge, talentierte Spieler zu uns holen.