LAOLA1: Wie schwierig war es dennoch, hinter Kevin Fend die Geduld zu bewahren?

Stankovic: Man muss im Fußball geduldig sein und weiter hart arbeiten. Der Trainer hat mir das auch vor der Saison gesagt, weshalb mir klar war, dass ich zu Beginn auf der Bank sitzen und auf meine Chance warten werde.

LAOLA1: Hat dich der Zeitpunkt des Wechsels überrascht?

Stankovic: Ja. Aber ich habe mich riesig darüber gefreut.

LAOLA1: Man kann sagen, dass due seine Chance genutzt hast.

Stankovic: Darüber lasse ich lieber andere urteilen. Ich bin mit dem Herbst durchaus zufrieden.

LAOLA1: 75 Prozent gehaltene Bälle, damit die zweitbeste Quote der Bundesliga hinter Salzburgs Peter Gulacsi.

Stankovic: Darauf kann ich stolz sein. Aber ich kann mir davon nichts kaufen. In der Winter-Vorbereitung hat der Kampf um die Nummer eins wieder bei Null angefangen. Ich bin schon gespannt, wie sich der Trainer entscheidet.

LAOLA1: Ist das Niveau in der Bundesliga so, wie du es erwartet hast?

Stankovic: Die Spieler sind viel raffinierter und cleverer als in der Ersten Liga. Man muss als Tormann viel mehr mitspielen, das ist keine leichte Aufgabe.

LAOLA1: Die Bühne ist auch eine ganz andere, es sind viel mehr Fans da. Freust du dich schon auf den 22. Februar, wenn du im Hanappi-Stadion vor Rapids-Westtribüne spielen wirst?

LAOLA1: Du hast in Österreich dann bald mit dem Fußball begonnen. Wie war das damals?

Stankovic: Als ich beim SV Pressbaum begonnen habe, war ich Feldspieler. Im zehnten Lebensjahr wollte ich mich dann mal als Tormann probieren. Seither bin ich ein Goalie. Ich glaube, es war die richtige Entscheidung (grinst).

LAOLA1: SV Pressbaum, FC Tulln, SV Horn – hast du es nie bei größeren Vereinen probiert?

Stankovic: Doch! Aber ich habe es nicht in die Akademien von Rapid und St. Pölten geschafft. Ich war mit 14 Jahren noch relativ klein und körperlich nicht so weit wie die anderen. Ich finde aber, dass ich beim SV Horn eine gute Entwicklung genommen habe. Ich bereue den Schritt nicht, ich habe alles richtig gemacht. Wobei es damals natürlich keine leichte Zeit war, als ich die Absagen bekommen habe.

LAOLA1: Im Jänner 2013 warst du im serbischen U21-Nationalteam ein Thema.

Stankovic: Genau! Ich wurde während des Trainingslager bei einem Testspiel beobachtet und auch bei einem Spiel in Horn. Danach ist der Kontakt aber abgerissen. Für mich ist das serbische Nationalteam kein Thema mehr. Derzeit bin ich im erweiterten Kader der ÖFB-U21, gespielt habe ich aber noch nie.

LAOLA1: Vor zwei Saisonen Regionalliga Ost, vor einer Saison Erste Liga, diese Saison Bundesliga. Was ist die nächste Steigerung?

Stankovic: Als junger Spieler muss es das Ziel sein, es irgendwann ins Ausland zu schaffen. Derzeit ist mein Ziel aber, ein, zwei Jahre konstant in der Bundesliga zu spielen. Der Rest ergibt sich dann schon von alleine. Mein Traum ist es, irgendwann in der deutschen Bundesliga zu spielen.

Das Gespräch führte Harald Prantl