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Als Yordy Reyna schon wieder zurück nach Peru wollte

Als Yordy Reyna schon wieder zurück nach Peru wollte

Alianza Lima beschrieb den Wechsel von Yordy Reyna zu Red Bull Salzburg 2013 "als größten Transfer der letzten zehn Jahre im peruanischen Fußball".

Nachdem auch die "Bullen" den Wechsel und einen unterschriebenen Vertrag bis 2017 bestätigten, wurde von einer Ablösesumme "unter 1,5 Millionen" gesprochen.

"Unser Fokus liegt auf schnellen und technisch starken Spielern, mit denen wir unseren Spielstil weiter verbessern können", hielt Sportchef Ralf Rangnick damals fest.

Schweres erstes Jahr

Der damalige Trainer Roger Schmidt wusste schon, dass es nicht von heute auf morgen gehen würde: "Er braucht sicherlich noch Zeit, richtig warm zu werden. Das Niveau und die Intensität sind hier anders. Daran muss sich vor allem ein junger Spieler wie er schon einmal gewöhnen."

Reyna selbst meinte: "Es ist schwer, alleine in einem fremden Land zu leben, aber ich werde kämpfen."

Diesen Kampf kämpft der 20-Jährige nach wie vor. Aktuell nicht in Salzburg und auch nicht in Liefering, sondern unweit in Grödig.

Reyna wollte mehr Einsatzminuten

Dorthin wurde der 1,66m-Kicker im Sommer verliehen. „Ich bin hier sehr zufrieden, es ist gut hier zu arbeiten und mir gefällt es, dass ich hier viel spielen kann", sagte Reyna vergangene Woche LAOLA1.

Als Dolmetscher fungierte Tomi, der ebenso die Antwort auf die Frage, warum es im ersten Jahr nicht lief, übersetzte: "Ich hätte mich über mehr Einsatzminuten gefreut, dann hätte ich mehr zeigen können. Jetzt ist das anders und das ist wichtig für mich."

In seiner ersten Spielzeit in Österreich kam Reyna lediglich vier Mal als Joker für Salzburg in der Bundesliga zum Einsatz. Mitunter spielte auch ein für Südamerikaner nicht unwesentlicher Grund dabei mit.

Heimweh und der Fehler Salzburgs

„Er hatte Heimweh nach Peru und wollte auch schon wieder zurück", gibt Peter Zeidler Einblick. Reyna war vor allem im Frühjahr unter der Obhut des Liefering-Trainers, der auch einen Fehler in Salzburg einräumte.

"Wir haben vielleicht den zweiten vor dem ersten Schritt gemacht, nämlich ihn zuerst mit taktischen Dingen konfrontiert anstatt erst zu sehen, dass er sich hier so richtig wohlfühlt", sagt der 51-Jährige.

„Bei Liefering haben wir ihm die Freude wieder zurückgegeben, das hat ihm sicher gut getan und ist auch bei Grödig jetzt so. Das ist jetzt vom Umfeld der ideale Verein für ihn, zumal er auch Bundesliga spielt. Zudem hat er mit Ione Cabrera und Tomi auch zwei Spanier, das ist für seinen Wohlfühl-Faktor ganz wichtig", freut sich Zeidler für Reyna.

Fußballerisch muss sich Reyna steigern

Bereits jetzt hat der schnelle Stürmer, der ganz vorne aber auch auf den Außen spielen kann, vier Scorer-Punkte stehen. Zwei mehr als vergangene Spielzeit.

„Er ist wichtig für uns, ist schnell, bringt dadurch die Tiefe in unserem Spiel mit und kämpft. Er ist ganz normal, ist nicht arrogant, weil er von Red Bull kommt, sondern gibt immer Gas. Wir sind ganz zufrieden mit ihm", lobt Tomi.

Zeidler gibt hinsichtlich der Zukunft Reynas offen zu: "Ich bin nicht grenzenlos optimistisch, ich bin verhalten optimistisch."

Der Gegensatz zu Andreas Bammer

Der Trainer des aktuell ungeschlagenen Tabellenzweiten in der Ersten Liga fordert von seinem ehemaligen Schützling auch einen Sprung.

"Fußballerisch muss er sich jetzt weiterentwickeln und da geht es vor allem um den Torabschluss. Er muss den Zug zum Tor finden. Da hat er sich vergangene Saison auch etwa von Andreas Bammer etwas abschauen können, der diesen unbedingten Zug zum Tor hat. Ebenso bei einem Nils Quaschner.“

Letzterer hat es in den erweiterten Kreis der großen "Bullen" geschafft, ob es auch Reyna wieder schafft, bleibt abzuwarten.

Zumindest will der Peruaner nicht so schnell in die Heimat zurück. Die Grundvoraussetzung für einen weiteren Leistungsanstieg.

 

Bernhard Kastler