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Die Akte Djuricin

Die Akte Djuricin

Die Stürmersuche bei der Austria läuft auf Hochtouren. Zuletzt wurde immer wieder Marco Djuricin als potenzieller Hosiner-Nachfolger mit den Violetten in Verbindung gebracht.

Bereits Ende 2011 hatten die Veilchen ihre Fühler nach dem mittlerweile 21-jährigen Österreicher ausgestreckt, der Angreifer blieb jedoch bei Hertha BSC und wechselte im Sommer 2012 innerhalb der zweiten deutschen Liga zu Jahn Regensburg.

Auch diesmal scheint sich der Transfer schwierig in der Umsetzung zu gestalten, denn sein aktueller Arbeitgeber Sturm Graz (Vertrag bis Sommer 2015 plus Option) will nach den Abgängen von Robert Beric und Florian Kainz keinen weiteren Leistungsträger ziehen lassen.

„Djuricin ist unverkäuflich“, erklärte Sturms  Generalmanager Gerhard Goldbrich unlängst  bei „sturm12.at“.

„Austria hat sich zu lange Zeit gelassen“

Dessen Spielerberater Alexander Sperr sieht bei LAOLA1 ebenfalls nur mehr wenig Chancen auf einen Abschluss. „Natürlich kann es im Fußball schnell gehen, aber ich glaube, die Austria ist zu spät dran.“

Damit meint der 46-Jährige die jüngsten Entwicklungen in Graz. „Wie würde Sturm seinen Fans einen weiteren prominenten Abgang erklären? Das geht nicht mehr. Meiner Meinung nach hätte die Austria sofort nach dem Hosiner-Verkauf reagieren müssen. Denn für mich wäre Djuricin der logische Nachfolger von Hosiner gewesen. Doch sie haben sich zu lange Zeit gelassen.“

Zwar habe es im Rahmen des Testspiels gegen den LASK (5. Juli) ein Gespräch mit AG-Vorstand Thomas Partis gegeben, ein konkretes Angebot soll jedoch nie eingetroffen sein.

Kein Kommentar

Ganz abschreiben darf man die Akte jedoch nicht, zumal FAK-Coach Gerald Baumgartner ein großer Fan des ehemaligen Hertha-BSC-Stürmers sein soll und im Fußball schon ganz andere Transfers doch noch über die Bühne gegangen sind.

Deswegen werde es auch keinen Schnellschuss geben, „den wir am Ende vielleicht bereuen. Wir engen den Kandidatenkreis ein. Es ist unglaublich, wie viele Spieler uns angeboten werden. Ich erinnere aber  an die Verpflichtung von Philipp Hosiner zurück. Sein Wechsel ist am letzten Transfertag über die Bühne gegangen. Das heißt nicht, dass wir bis dahin warten wollen, sondern nur, dass wir bis dahin die Möglichkeit haben.“

Verpasster EC-Platz ein Nachteil

Ein klarer Nachteil in der Stürmersuche ist laut AG-Vorstand der verpasste internationale Startplatz.

„Da wir nicht Europacup spielen, sind wir für den einen oder anderen nicht mehr so interessant wie zuvor. Wir haben uns etwa schon für Spieler interessiert, die gemeint haben, wenn sie wechseln, dann zu einem Klub, der auch international vertreten ist.“

Zwei Dinge stehen abschließend fest. Erstens: Die Austria wird einen neuen Stürmer holen. Zweitens: So lange dies nicht geschehen ist, kann über einen Wechsel von Marco Djuricin nach Wien spekuliert werden.

 

Martin Wechtl

Im Lager der Austria will man den Namen Djuricin naturgemäß nicht kommentieren. „Ich bleibe bei  meinem Standardsatz: Wir kommentieren keine Gerüchte, beteiligen uns nicht am Name-Droping“, erklärt Markus Kreatschmer im Gespräch mit LAOLA1.

Eines bestätigt der 42-Jährige dafür: „Wir wollen keinen talentierten Stürmer a la Van Kessel dazu holen. Da sind wir der Meinung, dass wir das intern abfangen können, wie das Beispiel Martin Harrer zeigt. Der neue Stürmer muss uns sofort weiterbringen. Er muss topfit sein und zu unserer Truppe passen.“

Wieviel ist die Austria bereit zu zahlen?

Dafür ist man auch bereit, einen Teil der Hosiner-Einnahmen zu reinvestieren. Wo die Schmerzgrenze liegt, kann der violette Mastermind nicht benennen.

„Es kommt aufs Gesamtkonzept an. Es kann sein, dass es jetzt ein Leihgeschäft mit Kaufoption oder ein definitiver Transfer wird. So gesehen kann ich nicht sagen, wie viel Geld wir tatsächlich in die Hand nehmen.“

Definitiv kein Schnellschuss

Der Schwerpunkt der Suche „liegt am internationalen Markt. Viele andere Ligen starten jetzt erst. Und da wird sich bei dem einen oder anderen Klub im Kader noch etwas tun. Dass wir jetzt keinen aktuellen WM-Spieler holen werden, ist auch klar. Aber durch einen Transfer kommt ein gewisses Rad ins rollen, wo am Ende des Tages ein interessanter Mann für uns dabei sein könnte.“