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Houben neuer wirtschaftlicher Geschäftsführer Sturms

Houben neuer wirtschaftlicher Geschäftsführer Sturms

Sportlich hui, im Umfeld pfui.

Diesem wenig meisterlichen Ruf will der SK Sturm unter der Führung des frisch bestellten Präsidenten Christian Jauk mit aller Macht entgegen treten.

Seine Wahl zum neuen starken Mann ging Hand in Hand mit einer Strukturänderung, die vorsieht, dass der Profibetrieb in eine Kapitalgesellschaft ausgegliedert wird.

Für diese sind zwei Geschäftsführer vorgesehen – einer für den sportlichen, einer für den wirtschaftlichen Bereich.

Houben neuer Geschäftsführer

Seit Wochen läuft die Suche nach diesen beiden neuen Verantwortlichen, zu 50 Prozent ist sie nun abgeschlossen.

Am Mittwoch haben die Grazer Christopher Houben als neuen wirtschaftlichen Geschäftsführer präsentiert.

„Wir hatten an die 100 Bewerbungen, er hat unserem Anforderungsprofil, welches eine akademisch fundierte kaufmännische Ausbildung, neue Professionalität, unkonventionelle Zugänge und das Verbreiten von Aufbruchstimmung beinhaltet, am besten entsprochen", kommentiert Präsident Christian Jauk die Entscheidung des fünfköpfigen Personalausschusses (Jauk, die Vorstände Ernst Wustinger, Oswin Kois, Peter Schaller, Aufsichtsrat Hans Rinner).

Sturms Finanz-Vorstand Ernst Wustinger: „Wir haben Houbens Konzept sehr intensiv diskutiert und sind überzeugt davon, dass seine Mischung aus Phantasien und strategischen Überlegungen bestens zum SK Sturm passt. Die Funktion als Controller ist extrem wichtig, seine diesbezügliche Erfahrung war aber nicht allein ausschlaggebend für unsere Entscheidung.“

Der 30-Jährige arbeitete in den vergangenen Jahren in Wien in der Telekommunikations-Branche, ist vielen Sturm-Anhängern jedoch mehr durch ein nebenberufliches Projekt ein Begriff.

Gründer von „Sturm12“

Im Februar 2009 rief der gebürtige Grazer das Portal „Sturm12“ ins Leben, das nicht nur das sportliche Geschehen beim steirischen Traditionsklub begleitet, sondern sich seit seiner Gründung auch durchaus kritisch mit dessen Rahmenbedingungen auseinandersetzt.

Der Absolvent der Wirtschaftsuniversität Wien und frühere Pressesprecher der österreichischen American-Football-Verbandes wechselt nun die Fronten und wird sich in seiner neuen Funktion mit diversen bekannten Problemfeldern konfrontiert sehen.

Sei es das nach wie vor präsente Thema, das Hauptgeldgeber Puntigamer zum Missfallen der Fans in Vereinsnamen und –logo aufscheint, den trotz Meistertitel gesunkenen Sponsoreneinnahmen, die Frage einer Pacht des Stadions in Graz-Liebenau oder das häufig kritisierte Fanservice.

"Ich werde die Erfahrungen, die ich in den vergangenen Jahren bei der Telekom in den Bereichen Businessplanung und Strategieentwicklung erworben habe, sicher in meiner neuen Tätigkeit für den SK Sturm einbringen können", so Houben.

Suche nach Geschäftsführer Sport läuft

Die Frage, wer Houbens Partner in der Geschäftsführung wird, ist nach wie vor unklar, soll jedoch noch im Laufe des Februars beantwortet werden.

Sämtliche in der Öffentlichkeit genannten Kandidaten für den sportlichen Bereich, wie Rupert Marko, Frank Verlaat oder Heribert Weber, sind kein Thema mehr oder haben sich selbst aus dem Rennen genommen.

Eine der ersten Entscheidungen des neuen Führungs-Tandems wird in Absprache mit dem von Jauk geführten Vorstand sein, ob der im Sommer auslaufende Vertrag von Trainer Franco Foda doch verlängert oder ob ein sportlicher Neustart ohne den Deutschen gewagt wird.

Im Dezember hatte der Meistermacher die Verhandlungen mit Jauk-Vorgänger Gerald Stockenhuber für gescheitert erklärt, zuletzt jedoch wiederholt Bereitschaft für einen Verbleib in Graz signalisiert.

Peter Altmann