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"Der Spaß ist mir ein wenig vergangen“

Der Kreis hat sich geschlossen.

Fast genau 66 Wochen nachdem Jörg Siebenhandl mit Wiener Neustadt eine 0:5-Niederlage bei der Wiener Austria kassierte und danach aufgrund von öffentlicher Kritik am Verein seinen Nummer-Eins-Spot verlor sowie in Folge den Klub im Sommer verlassen musste, kehrte der 24-Jährige wieder als Einsergoalie in die Generali-Arena zurück.

Diesmal im Kasten der Admira.

„Der Kreis hat sich komplett geschlossen, denn leider ist auch heute das Ergebnis in die Richtung von damals gegangen. Aber mir war es grundsätzlich egal, in welchem Stadion ich wieder spiele, Hauptsache ist, tue es wieder“, gesteht Siebenhandl bei LAOLA1 nach dem 0:4 der Südstädter in Wien-Favoriten.

„Er hat nicht wirklich etwas zum Halten gekriegt“

Denn trotz der klaren Niederlage sei es für ihn nach den schwierigen letzten Monaten schön gewesen, wieder dem Job nachgehen zu dürfen.

„Ich habe mir vorgenommen, Spaß an der Sache zu haben. Der ist mir ab der 60 Minute ein wenig vergangen. Nach dem Elfer und dem Ausschluss ist unser Spiel verloren gegangen“, spricht der Blondschopf die Schlüsselszene an, als Kapitän Richard Windbichler beim Stand von 0:0 nach einem Foul an Omer Damari im Strafraum mit Rot des Feldes verwiesen wurde.

Sein Können konnte der ehemalige U21-Teamspieler jedoch in keiner Phase der Partie zeigen. „Er hat nicht wirklich etwas zum Halten gekriegt. Beim 0:3 hat er einen Fehler gemacht, der aber nicht mehr entscheidend war. Er wird das verkraften, er ist alt genug und hat schon einiges erlebt. Er wird keinen Bammel vor dem nächsten Spiel haben“, so Trainer Walter Knaller.

„Der Treffer geht auf meine Kappe“

Den angesprochenen Fehler, als er nach einer Ecke auf den Ball ging, doch Gorgon schneller war und per Kopf traf, gesteht sich der Tormann ein.

„Der Treffer geht auf meine Kappe. Wenn ich raus komme, sollte ich den Ball haben. Ich weiß aber nicht, ob es nicht auch ein Tor gewesen wäre, wenn ich auf der Linie geblieben wäre.“

Glück hatte der Neo-Admiraner in Hälfte eins, als ein äußerst verunglückter Abschlag direkt bei Alexander Grünwald landete, dieser jedoch am leeren Tor vorbei schoss.

„Ich habe mir zwei Sachen überlegt und mich für die falsche entschieden“, lautet sein trockener Kommentar.

Entschieden hat sich die Admira-Führung für ein Engagement des Torhüters nachdem die bisherige Nummer eins, Andreas Leitner, eine vorzeitige Vertragsverlängerung abgelehnt hat und dadurch scheinbar in den Plänen des Trainerteams keine große Rolle mehr spielt.

„Wir wollen auf Spieler setzen, die ihre Zukunft bei der Admira sehen“, nimmt Knaller zur Tormann-Causa kurz Stellung.

Kein Problem mit Leitner

Siebenhandl möchte und kann dazu relativ wenig sagen, gibt lediglich bekannt, wie es zu seiner Unterschrift gekommen ist.

„Ich habe bei der Admira angefragt, ob ich mittrainieren kann. Das war vor zwei Monaten. Dann sind die Gespräche gelaufen. Und letzte Woche sind sie dann auf mich zugekommen.“

Das Verhältnis zu Leitner sei trotz der aktuellen Situation nicht angeknackst. „Wir kennen uns ja schon länger. Es ist nicht meine Sache, sondern ist eine Geschichte zwischen ihm und dem Verein. Er hat teilweise gewusst, wie es rennen könnte. Ich halte mich da raus", meint er abschließend.

 

Martin Wechtl/Harald Prantl