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Schopp für Goldbrich "im Moment der richtige Mann"

Schopp für Goldbrich
Markus Schopp hat seit Dienstag die Zügel bei Sturm Graz in der Hand.
 
Der 39-jährige Steirer soll den im Frühjahr schwächelnden Grazern im Saisonfinish die Europacup-Teilnahme sichern.
 
"Schopp ist im Moment der richtige Mann, wir brauchen jemanden, der in den letzten sechs Runden ein Feuer entfachen kann", sagte Sturm-General-Manager Gerhard Goldbrich am Dienstagvormittag bei der Präsentation des Neo-Trainers des Tabellenvierten.
 
Europacup ist keine Pflicht
 
Der Ex-ÖFB-Teamspieler wurde vorerst als Interimstrainer bis Sommer eingesetzt, ein Engagement über diese Saison hinaus ist aber durchaus möglich.
 
"Es ist alles offen. Jetzt geht es einzig und allein einmal um die sechs Runden. Ziel ist es, den Europacup zu erreichen, es ist aber keine Pflicht", erklärte Goldbrich.
 
Die Grazer werden sich also vorerst um keinen neuen Trainer umschauen, Schopp ist in die Planungen für die neue Saison voll eingebunden und der erste Ansprechpartner für ein längerfristiges Engagement.
 
"Muss mir einmal ein Bild machen"
 
Für den Neo-Coach zählt momentan aber vor allem das Tagesgeschäft, nach der Vorstellung und einer Ansprache in der Kabine leitete der Nachfolger von Peter Hyballa im Trainingszentrum Messendorf gleich sein erstes Training.
 
"Ich muss mir jetzt einmal ein Bild machen, einen Überblick verschaffen, schauen, wie fit alle Spieler sind, und gewisse Dinge nachjustieren", sagte Schopp.
 
Neue Chancen für ausgebootete Spieler
 
Unter Hyballa "ausgebootete" Spieler wie Manuel Weber oder Goalie Christian Gratzei dürfen sich neue Chancen auf eine Rückkehr in die Startelf der Grazer machen.
 
"Ich weiß, welche Qualität die beiden Spieler haben." Der eine oder andere Spieler müsse aber bereit sein, aus der Opferrolle herauszutreten, und vollen Einsatz im Training zeigen.
 
Von der Qualität der Mannschaft ist Schopp überzeugt. "Die Mannschaft hat absolut die Qualität, das Ziel Europacup zu erreichen, die nötigen Punkte zu holen", betonte der Ex-Italien-Legionär.
 
"Jeder Spieler muss seinen Beitrag leisten", ergänzte der neue Sturm-Trainer. Die Auftritte der Grazer in der bisherigen Saison hat Schopp oft mitverfolgt, dabei war für ihn eines augenscheinlich: "Ich habe viele gute Spiele gesehen, aber wenig gute Resultate."
 
Schweres Spiel beim WAC
 
Das soll sich nun ändern. Die erste Möglichkeit bietet sich am Samstag im Auswärtsspiel beim starken Aufsteiger WAC, also im direkten Duell des Vierten mit dem Fünften um einen fixen Europa-League-Qualifikations-Platz.
 
Die Kärntner haben nur drei Punkte Rückstand auf die Grazer. "Vielleicht gelingt ihm ja eine Serie mit dem Start am Samstag beim WAC", hoffte Goldbrich auf einen Trainereffekt.
 
Schopp betreute zuletzt die Amateure und schaffte nach der Beurlaubung von Hyballa nun den Sprung nach oben. Schon bei der Trennung von Franco Foda war der Ex-Internationale als potenzieller Sturm-Trainer gehandelt worden.
 
An großer Erfahrung fehlt es dem Grazer allerdings noch, hatte er doch bisher neben seiner Arbeit im Sturm-Nachwuchs nur als Co-Trainer der U-21-Nationalmannschaft fungiert.
 
"Ich bin sicher noch nicht der große Trainer, aber ich will meinen Weg gehen, es durchziehen. Ich glaube, dass ich den Spielern, den Sturm-Geist vermitteln kann, den ich selber als Spieler habe erleben dürfen", sagte Schopp.
 
Gemeinsame Zeiten mit Barca-Coach Guardiola
 
Der Neo-Trainer hat während seiner Ausbildung mehrmals beim FC Barcelona hospitiert, mit dem damaligen Star-Coach Josep Guardiola hatte er ja in seiner aktiven Zeit in Italien bei Brescia zusammengespielt.
 
"Es ist schon schön, aber man kann sich nur Teile herausnehmen, weil man ja immer auch alles an den Kader anpassen muss", meinte Schopp.
 
Laut seiner Einschätzung wird das Spielsystem überbewertet. "Wichtig ist die Spielanlage", betonte Schopp, den Ex-Sturm-Trainer Ivica Osim am meisten geprägt hat.
 
Neukirchner steigt zu den Profis auf
 
Stojadin Rajkovic bleibt Co-Trainer, Kazimierz Sidorczuk bleibt Betreuer der Tormänner, dazu steigt Amateure-Co-Trainer Günther Neukirchner zu den Profis auf.
 
Das Trainer-Team wird zukünftig die Profis und auch die Amateurmannschaft betreuen, die Trainings werden so angesetzt, dass das möglich ist.
 
Abgesehen vom Trainerposten drehte sich das Personalkarussell beim SK Sturm einmal mehr weiter. Aufsichtsrats-Vorsitzender Friedrich Santner gab seinen Rücktritt bekannt.
 
"Es schaut zugegeben unglücklich aus", musste Goldbrich im Hinblick auf die ständigen Personalrochaden eingestehen. Erst Ende März hatte sich der Club von Sport-Geschäftsführer Ayhan Tumani getrennt.