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Mane und Kampl: Wochen der Entscheidungen

Mane und Kampl: Wochen der Entscheidungen

Adi Hütter macht sich mit seiner neuen Mannschaft vertraut.

Der Vorarlberger tritt die Nachfolge von Roger Schmidt, der zu Bayer Leverkusen wechselt, an und hat sich am Montag in Salzburg der Öffentlichkeit präsentiert. (Das sagen Hütter und Rangnick)

Auch der Kaiser hat seinen Segen dazu gegeben. Der frühere offizielle Berater von Red Bull Salzburg, Franz Beckenbauer, sprach bei einer Pressekonferenz in Bad Ischl von einer richtigen Entscheidung.

Hütter ließ in Anwesenheit von Gerard Houllier wissen: „Wir wollen uns noch verbessern, vielleicht den einen oder anderen Spieler holen und noch an Qualität zulegen.“

Kampls gestaffelte Ausstiegsklausel

Auf der anderen Seite steht seit dem Abgang von Schmidt auch der Verlust von Qualität am Spieler-Sektor im Raum. Vor allem Kevin Kampl und Sadio Mane stehen dahingehend im Mittelpunkt.

Die beiden Liga-Stars haben zwar langfristige Verträge (2018 bzw. 2016), doch der Slowene hat es sozusagen in der eigenen Hand. Denn Kampl hat – wie auch schon Trainer Schmidt – eine Ausstiegsklausel.

Das ließ Sportchef Ralf Rangnick am Montag wissen. „Kampl ist der einzige Spieler, der theoretisch gehen könnte“, so der Deutsche, der "unter normalen Aspekten" keinen seiner Stars abgeben will.

Kampls Berater, Michael Ruhnau, bestätigt im Gespräch mit LAOLA1: „Es gibt eine Ausstiegsklausel, das stimmt. Für eine festgesetzte Ablösesumme kann Kevin im Sommer wechseln.“

Stellt sich freilich die Frage nach der Höhe des Betrages? Es wird zwischen Beträgen im hohen einstelligen bzw. niedrigen zweistelligen Millionen-Bereich spekuliert.

Ruhnau: „Die ist verschieden gestaffelt, deswegen kann man das nicht so einfach sagen. Sie ist auf verschiedene Vereine und verschiedene Ligen bezogen. Je höher der Klub, desto höher die Ablöse.“

„Ich habe noch Träume“

Spricht für die höhere Ablösesumme, denn Kampl wird sich bei einem Abgang wohl nur für einen Klub in einer Top-Liga entscheiden. Der 23-Jährige wiederholte sich in den letzten Wochen diesbezüglich.

„Ich habe die Meisterschaft, das war einer meiner Träume, geholt, die kann mir keiner mehr nehmen. Aber ich habe auch noch andere Träume, da muss man einfach sehen. Ich werde mich noch mit meinem Berater zusammensetzen und mir anhören, was reingekommen ist und gegebenenfalls darüber sprechen. Das ist normal, das macht jeder Spieler, wenn man noch Ziele hat im Leben.“

Kampl weiß auch ob seines Alters, welche Stunde möglicherweise geschlagen hat: „Ich werde heuer noch 24 Jahre alt, das ist eben auch nicht mehr 20, auch wenn ich es gerne noch einmal wäre.“

Kampls Berater kommt

Immer wieder formulierte der Offensivmann auch: „Ich weiß, was ich hier habe.“ Unter anderem eine der besten Chancen auf die CL-Gruppenphase.

Noch vor Saisonende wird sich der Teamspieler mit seinem Berater treffen. Ruhnau kommt am Freitag nach Salzburg, zwei Tage später steigt das ÖFB-Cup-Finale in Klagenfurt.

„Im Moment gibt es noch nichts Konkretes zu sagen, ich komme nach Salzburg und dann setzen erst Kevin und ich sowie wir uns später dann mit Red Bull zusammen. Dann schauen wir weiter“, so Ruhnau.

Auch Mane bekommt Besuch

Selbiges gilt für Mane, der schon Dienstag von einem Vertreter seiner Berater-Firma Besuch bekam. Nach seiner Roten Karte beim 0:2 gegen den WAC ist der Senegalese im Cup-Finale gesperrt.

Zuletzt tauchten etwa die Namen Dortmund und Leverkusen in seinem Zusammenhang auf, doch Konkretes gäbe es auch in diesem Fall noch nicht zu vermelden, wie zu vernehmen ist. "Dann würde es schon mehr brodeln", sagt ein Insider.

Es scheint noch anzudauern, ehe eine Entscheidung fällt. Ein Abgang beider Liga-Stars ist aber definitiv nicht auszuschließen.

Rangnick, der Rapids Marcel Sabitzer (soll eine Ausstiegsklausel für das Ausland haben) als "interessanten Spieler" bezeichnet, ist bei Abgängen freilich gerüstet und schildert die Vorgehensweise bezüglich Neuverpflichtungen.

„Wir schauen zuerst ins eigene Land, sogar in die eigene Stadt, wie Adi beweist, um uns zu verstärken. Wenn wir hier nicht fündig werden, schauen wir im Sinne der Integration in die deutschsprachigen Länder Deutschland und Schweiz. Unser Netzwerk  ist aber auch so groß, dass wir Spieler wie Sadio Mane oder Alan verpflichten können. Das machen wir aber nur, wenn dieser Spieler eine Qualität mitbringt, die wir hier nicht finden.“

Ebenso auszuschließen, dass Letzteres in diesem Sommer wieder passieren wird, um schmerzliche Abgänge zu kompensieren.

 

Bernhard Kastler