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Ruben Riveras Suche nach Kontinuität

Ruben Riveras Suche nach Kontinuität

Wer wurde Torschützenkönig in der Bundesliga?

Philipp Hosiner. Keine große Aufgabe, sich daran zu erinnern.

Wer wurde Torschützenkönig im ÖFB-Samsung-Cup?

Diese Frage zu beantworten, ist schon weitaus schwieriger. Am vergangenen Montag wurde sie jedoch unter großem Tamtam bei einer Gala beantwortet.

10.000 Euro für sechs Tore

Ruben Rivera ließ mit sechs Treffern alle anderen Mitstreiter, auch den „Viola“-Bomber (fünf Tore), hinter sich und bekam dafür einen Scheck über 10.000 Euro Preisgeld für seinen Verein sowie einen überdimensionierten Pokal verliehen.

„Ich weiß gar nicht, ob ich den jemals mit ins Flugzeug nach Spanien nehmen kann“, scherzt der WAC-Legionär ob der Größe des Henkel-Potts im Gespräch mit LAOLA1.

Zwar freut sich der 28-Jährige über die Auszeichnung, in Jubelstürme bricht er dennoch nicht aus. Denn erstens war für die Wolfsberger schon im Viertelfinale gegen die Wiener Austria Endstation, zweitens gelangen fünf der sechs Treffer gegen die damaligen Regionalliga-Klubs Ostbahn XI und GAK.

„Das waren unterklassige Gegner, dessen bin ich mir bewusst. Lieber hätte ich uns mit einem Tor mehr den Aufstieg fixiert“, gesteht der Linksfuß

„Wenn ich die Tore schieße…“

Dass der Pokal ein Bewerb ist, in dem man sich Selbstvertrauen für die Meisterschaft holen kann, steht für den Galicier unbestritten fest. In seinem konkreten Fall blieb die erhoffte Wirkung allerdings aus.

Nach einem Doppelpack gegen die „Roten“ aus Graz schenkte ihm sein damaliger Trainer Nenad Bjelica in den ersten acht Bundesliga-Partien von Beginn an das Vertrauen, Tor wollte Rivera aber keines gelingen.

Bekanntes Bild: Rivera beim Wechsel
„Es heißt, Geduld zu bewahren“

„Ich hoffe, mehr Minuten und vor allem mehr Kontinuität zu bekommen. Ohne diese kann kein Spieler seine Leistungen bringen. Es heißt, Geduld zu bewahren und sich das Vertrauen des Trainers zu erarbeiten.“

Dieser heißt 2013/14 nicht mehr Bjelica sondern Slobodan Grubor. Mit dem Kroaten, der sich zur besseren Kommunikation mit seinen Legionären mit Carlos Chaile einen Argentinier an die Seite geholt hat, soll das zweite Jahr in der obersten Spielklasse nicht zum vermeintlich schwierigsten werden.

„Ich habe daher keine Angst. Wir werden unsere Linie und Philosophie fortsetzen. Ich habe eine gute Truppe“, schien der Neo-Coach im LAOLA1-Interview unbesorgt.

Ein- und dasselbe Ziel

„Wenn nicht ein gewisser Schlendrian einkehrt, bin ich überzeugt, dass auch das zweite Jahr kein Problem sein wird“, zeigt sich auch Rivera zuversichtlich. Eine Bestätigung der alten Fußballweisheit hat er allerdings selbst erfahren müssen:

„Ich habe eine ähnliche Situation in Spanien erlebt. Im ersten Jahr in der Segunda B waren wir die Sensation, haben uns beinahe für die Copa qualifiziert. Und im zweiten Jahr sind wir abgestiegen.“

Warnung genug also auch für das Überraschungsteam WAC, das nach dem Premierenjahr in der Bundesliga dasselbe Ziel wie der Stürmer verfolgt: Kontinuität.

Christian Eberle

So sah manch Wolfsberg-Fan in der Neuverpflichtung aus der dritten spanischen Liga bereits einen Chancentod. „Mir ist klar, dass ich in den ersten Spielen der letzten Saison einige Topchancen ausgelassen habe“, macht der Angreifer keinen Hehl aus seiner Performance zu Saisonbeginn und erinnert:

„Wenn ich gegen Ried und Salzburg je zwei Tore schieße, wozu ich die Gelegenheiten gehabt hätte, wäre das eine ganz andere Meisterschaft für mich geworden.“

Erste Auslands-Erfahrung

So kam der jüngste der vier WAC-Spanier mit Fortdauer der Meisterschaft zumeist nur noch zu Kurzeinsätzen. Einem kleinen Zwischenhoch mit Toren gegen Salzburg und Admira folgte wieder ein langer Leerlauf.

„Ein Stürmer braucht die Kontinuität“, hat Rivera eine Erklärung parat und weist auf die schwierige Situation im Juli letzten Jahres hin: „Es war für mich das erste Mal, dass ich rausgekommen bin. Nicht nur aus Spanien sondern auch aus La Coruna. Das war ein radikaler Wandel, da muss ich ehrlich sein.“

Kaum Englisch zu sprechen, machte die Sache in Österreich nicht leichter, aber „das Schwierigste habe ich nun hinter mir.“ Zeit, in die Zukunft und damit auf die nächste Saison zu blicken: