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Rapid kündigt interne Strafe gegen Knoflach an

Rapid kündigt interne Strafe gegen Knoflach an

Ersatztorhüter Tobias Knoflach hat Rapid am Donnerstag unliebsame Schlagzeilen beschert.

Der 21-Jährige fiel am Wochenende mit einer Disco-Schlägerei auf. Der Club bestätigte einen diesbezüglichen Vorfall, von dem die Gratiszeitung "Heute" berichtet hatte, in einer Pressekonferenz.

Rapid-Sportdirektor Andreas Müller kündigte eine "saftige Strafe" an, diese bleibe aber intern.

Knoflach befindet sich weiterhin im Trainingsbetrieb. Von einer Suspendierung oder gar einem Rauswurf nahmen die Wiener Abstand.

Eine bereits erfolgte Entschuldigung des Spielers könne aber nicht alles gewesen sein, betonte Müller. "Wir können nicht einfach zur Tagesordnung übergehen", sagte der Sportchef. "Er hat dem Verein sehr viel Schaden zugefügt und auch sich selbst."

"Er bekommt alle Unterstützung, die er braucht"

Laut "Heute" soll Knoflach in der Nacht von Samstag auf Sonntag auf der Tanzfläche der Wiener Disco "Passage" einem anderen Gast mit der Faust ins Gesicht geschlagen haben.

Dieser sei mit dem Kopf auf einen Bar-Tisch gefallen und bewusstlos liegen geblieben. Knoflach wurde bis zum Eintreffen der Polizei festgehalten. Eine Strafanzeige dürfte folgen.

Knoflach informierte bereits zu Wochenbeginn Trainer Zoran Barisic. Unmittelbare sportliche Konsequenzen dürfte seine Tat nicht haben.

"Er ist nach wie vor Spieler der Kampfmannschaft und bekommt alle Unterstützung, die er braucht. Das war aber das Letzte, was er sich erlauben durfte", erklärte Müller.

Knoflach muss Vertrauen rechtfertigen

Immerhin war es nicht der erste Ausraster des jungen Torhüters. Ein Spiel der Rapid Amateure in der Regionalliga Ost hatte im Mai 2013 abgebrochen werden müssen, weil Knoflach den Schiedsrichter attackiert hatte.

Der Keeper wurde daraufhin für fünf Spiele gesperrt, das Spiel mit 3:0 für Parndorf strafverifiziert. Auch damals kam Knoflach mit einer internen Strafe davon.

Nun müsse sich Knoflach aber klar werden, dass er als Sportler auch eine Verantwortung trage. "Er hat einen Riesenfehler gemacht. Wir werden ihn aber nicht verdammen", sagte Müller.

"Er wird weiterhin die Chance erhalten, sich durch Leistungen zu empfehlen. Er bleibt bei Rapid und kann in den nächsten Monaten beweisen, dass er das Vertrauen rechtfertigt."

Pflichtspiel hat Knoflach für die Kampfmannschaft der Wiener bisher noch keines bestritten.

Maric vor Einsatz gegen den WAC

In der ersten Saisonhälfte teilte er sich die Aufgaben des Ersatztorhüters mit dem 19-jährigen Kroaten Marko Maric. Dieser hat bei Ausfällen von Stammkeeper Jan Novota bisher aber stets den Vorzug erhalten.

Auch am Samstag im Ligaheimspiel gegen den WAC dürfte Maric zum Einsatz kommen, zumal Novota wegen einer Erkrankung zuletzt mit dem Training aussetzen musste.

"Die Wahrscheinlichkeit ist groß", erklärte Barisic. Zur Knoflach-Affäre sagte der Chefcoach nur so viel: "Es wird Konsequenzen geben, diese bleiben aber intern."

Der Disco-Vorfall hatte sich an einem spielfreien Wochenende in der Länderspielpause ereignet. Ein "gewisses Privatleben" wollte Müller auch Profi-Fußballern zugestehen.

"Wir verlangen aber von allen Spielern, dass sie sich Rapid-würdig verhalten. Das war Rapid-unwürdig", betonte der Deutsche. Aus diesem Anlass habe es am Donnerstag auch ein eingehendes Gespräch mit der gesamten Mannschaft gegeben.