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"Haben in den letzten Wochen Fortschritte gemacht"

Neben Trainer Roger Schmidt stellte sich am Donnerstagnachmittag vor dem Schlager gegen die Wiener Austria (Samstag, 19 Uhr) auch Ralf Rangnick der heimischen Journalistenschar.

Der Red-Bull-Sportdirektor ist mit der Arbeit der letzten Monate recht zufrieden.

„Es ist unverkennbar, dass wir in den letzten fünf, sechs Wochen Fortschritte gemacht haben“, stärkt der 55-Jährige seinem Team den Rücken.

Spiele gegen Austria und Fenerbahce richtungsweisend

„Vor allem im Spiel bei Ballbesitz des Gegners. Das war im Spiel gegen Schalke augenscheinlich. Wir haben wenig zugelassen und waren über 90 Minuten unbequem. In den nächsten Wochen müssen wir zeigen, dass wir diese Art von Spiel auch über einen längeren Zeitraum spielen können.“

Richtungsweisend wird vor allem die nächste Woche sein. Nach dem Liga-Schlager gegen den regierenden Meister empfangen die Bullen am Mittwoch im Hinspiel der dritten Qualifikationsrunde für die Champions League Fenerbahce Istanbul.

„Wir sollten gut genug sein, um das Spiel gegen die Austria zu gewinnen. Ein Sieg wäre auch im Hinblick auf das Spiel gegen Fenerbahce hilfreich“, meint Rangnick, der am Mittwoch in Istanbul der Testspiel-Niederlage gegen PSV Eindhoven beiwohnte.  „Das 0:2 war unter dem Strich nicht unverdient. Die Atmosphäre war da schon richtig gut.“

Rangnick kennt die Türken

Mit den Türken hatte er aber schon davor so seine Erfahrungen gemacht. „Ich habe dort schon einmal mit Schalke gespielt, da war es komplett voll. Es wäre gut, wenn wir im Heimspiel eine gute Ausgangsposition schaffen.“

Laut Rangnick haben es die Bullen aber selbst in der Hand, um den Aufstieg zu schaffen. „Entscheidend wird sein, wie wir selber spielen.“

Fenerbahce droht noch eine Sperre

Bedeckt hält sich der Sportdirektor wenn es um einen eventuellen Protest gegen Fenerbahce geht, da die Türken wegen der Verwicklung in einen Manipulationsskandal der Saison 2010/11 eigentlich für zwei Jahre aus dem Europacup ausgeschlossen worden sind.

Der Internationale Sportgerichtshof (CAS) in Lausanne setzte diese Strafe aber vorläufig aus. Erst am 28. August trifft der CAS die endgültige Entscheidung, die die UEFA akzeptieren will.

„Unsere Konzentration liegt auf eine bestmögliche Vorbereitung auf dieses Spiel“, will Rangnick den sportlichen Weg bevorzugen. „Deshalb haben wir uns auch das Testspiel gegen Eindhoven angesehen. Diese Dinge werden wir sicherlich nicht öffentlich diskutieren. Unser Fokus ist auf die Qualifikation bzw. wie ihr in Österreich sagt auf den Aufstieg in die nächste Runde ausgerichtet.“

Vertragsauflösung mit Boghossian

Rangnick konnte am Donnerstag zu dem eine Transfer-Neuigkeit verkünden. Die Salzburger werden sich von Sorgenkind Joaquin Boghossian trennen. Der bullige 1,97-Meter-Stürmer aus Uruguay stand seit 2010 bei den Bullen unter Vertrag, schaffte aber nie den Durchbruch.

Nun einigte man sich auf eine einvernehmliche Auflösung des Kontrakts, der noch bis 2014 gelaufen wäre. „Bogho wird nächste Woche einen neuen Vertrag in Argentinien unterschreiben.“

„Wollen Soriano nicht abgeben“

Weitere Spieler wollen die Salzburger allerdings nicht mehr abgeben. Für Goalgetter Jonathan Soriano sollen zwar einige Anfragen aus der Primera Division eingetrudelt sein, „die verfolgen wir aber überhaupt nicht weiter, da wir Johnny bei uns behalten wollen.“

„Er fühlt sich hier auch sehr wohl bei uns und wir sind mit seiner Entwicklung sehr zufrieden. Am Anfang war er ja quasi noch Ersatzspieler. Wir verschwenden keinen Gedanken daran, ihn abzugeben.“

Jantscher soll laut Rangnick bleiben

Auch Jakob Jantscher soll nach seinem Russland-Abenteuer wieder seine Zelte in der Mozartstadt aufschlagen. Beim Kantersieg in Wr. Neustadt stand  der Flügelflitzer sogar in der Startelf. Seit seiner Rückkehr liebäugelte Jantscher in Interviews aber immer wieder mit Auslands-Engagements.

Rangnick interpretiert diese Aussagen aber etwas anders: „Er verspürt Freude, hier zu spielen. Im letzten Jahr war das nicht der Fall. Letztlich liegt die Entscheidung bei ihm. Wenn er weggehen will, werden wir uns damit beschäftigen. Bislang war das aber nicht der Fall.“

Bis zum Transferschluss am 31. August ist allerdings auch noch ein bisschen Zeit.

Christian Frühwald