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Pro & Contra: Ist die Austria reif für den Titel?

Pro & Contra: Ist die Austria reif für den Titel?

41 Punkte und eine Tordifferenz von +27. Das hätte in der vergangenen Saison nach der 25. Runde für die Tabellenführung gereicht.

Der FK Austria Wien benötigte aktuell allerdings nur 17 Spiele für diese beeindruckende Bilanz. Seit dem FC Tirol 2001/02 stand keine andere Mannschaft zu diesem Zeitpunkt der Saison so gut da.

Die Euphorie bei den Veilchen ist entsprechend groß. Die Mannschaft rund um Trainer Peter Stöger wird gefeiert und gelobt.

Aber können die Violetten in dieser Saison tatsächlich Meister werden? Zwei LAOLA1-Redakteure, zwei Meinungen:

 

PRO: Diese Austria hat das Zeug zum Meistertitel

Von Harald Prantl

Ja, diese Mannschaft ist definitiv reif für den Titel. Nicht umsonst stehen die Violetten nach der ersten Hälfte der Meisterschaft ganz oben. Dieser Umstand ist nicht zuletzt Peter Stöger geschuldet. Der Trainer hat es in kurzer Zeit geschafft, einer Mannschaft, die noch im Frühjahr völlig verunsichert war, ihr Selbstvertrauen zurückzugeben. Dieses Tief war vielen FAK-Profis eine Lehre, hat sie noch stärker gemacht. Darüber hinaus weiß Stöger genau, wie man die Austria zum Titel führt, hat er es doch 2006 schon einmal gemacht.

Hinzu kommt, dass die Veilchen nicht mehr von einzelnen Spielern abhängig sind. Freilich stellt Philipp Hosiner derzeit alle anderen in den Schatten, aber auch elf andere Spieler haben in dieser Saison schon bewiesen, dass sie ins Tor treffen können. Fällt ein Kicker aus, kann stets ein anderer diese Lücke problemlos schließen. Nicht zu vergessen Dare Vrsic, der nach einer vernünftigen Vorbereitung im Frühjahr sein wahres Gesicht zeigen wird.

Was die Austria 2012/13 außerdem von jener der vergangenen Jahre unterscheidet: Sie holt konstant ihre Punkte, vor allem gegen die vermeintlich Kleinen. Gegen Mattersburg und Wr. Neustadt konnten bisher etwa alle vier Spiele gewonnen werden. 2011/12 wurden in acht Duellen mit diesen Teams nur drei Siege eingefahren, 2010/11 waren es auch nur vier. All diese Gründe sprechen eindeutig für einen Triumph der Wiener.

CONTRA: Am Ende steht doch wieder Salzburg ganz oben

Von Kurt Vierthaler

Die Austria spielt bislang eine gute Saison. Eine sehr gute sogar. 41 Punkte nach 17 Spielen, fünf Zähler Vorsprung auf Salzburg, bester Angriff, zweitbeste Abwehr und mit Philipp Hosiner DEN Goalgetter schlechthin in den eigenen Reihen. Wahrscheinlich gehen die Violetten auch als Winterkönig in die Pause - es wäre die logische Folge eines konstanten Herbstes.

Im Frühjahr wird sich das Blatt jedoch wenden. Und zwar zugunsten von Salzburg. Weil Trainer Roger Schmidt endlich Zeit hat für eine vernünftige Vorbereitung (jene im Sommer stand eher im Zeichen der Eingewöhnung); weil die Mannschaft noch weiter zusammenwächst; weil mit Alan und Svento zwei Schlüsselspieler zurückkehren; weil die "Bullen" im Winter eventuell noch einmal nachrüsten.

Für die Austria wäre nach der enttäuschenden Saison 2011/12 (nur Platz vier) aber auch die Vize-Meisterschaft ein großer Erfolg. Zu mehr wird es heuer nicht reichen, weil Salzburg im Frühjahr seine ganze Klasse zeigt. Angedeutet hat sie die Schmidt-Truppe im Herbst zur Genüge.