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"Das war unsere beste Hälfte in dieser Saison"

„Wir wollen den Verein über mehrere Jahre in der Bundesliga halten.“

Peter Stöger hat ein klares Ziel. Dieses hatte der Trainer von Wiener Neustadt bereits vor Saisonstart geäußert, und geändert hat es sich auch nach dem ersten Viertel der neuen Spielzeit nicht.

Die Niederösterreicher können optimistisch ins zweite Viertel gehen, haben die Neustädter doch nach dem 2:2 (1:1) zu Hause gegen Ried fünf Punkte Vorsprung auf den letzten Platz.

Der von vielen Experten als Fixabsteiger gehandelte Klub kann auch aus einem weiteren Grund optimistisch in die Zukunft blicken.

„Bitter, dann das Spiel nicht zu gewinnen“

„Es war wohl unser bestes Saisonspiel und in jedem Fal die beste zweite Hälftel“, schilderte etwa Mario Reiter am Samstag nach den 90 Minuten.

Der Doppeltorschütze trauerte dabei mit einem Augenzwinkern versehen dem Sieg nach: „Da schieße ich einmal zwei Tore in einem Spiel, was ich das letzte Mal wohl in der U8 zusammengebracht habe, und dann gewinnen wir das Spiel nicht. Das ist bitter.“

Stöger konnte mit dem Remis leben, auch weil er ähnlich wie Reiter festhalten konnte: „In der zweiten Hälfte haben wir über weite Strecken unseren besten Fußball in dieser Saison gezeigt.“

Drei Punkte hätten am Ende durchaus auf der Neustädter Habenseite verbucht werden können, wenn etwa Schiedsrichter Rene Eisner das Handspiel von Matthias Maak nicht geahndet und folglich Ried nicht durch Guillems Elfmeter zwischenzeitlich ausgeglichen hätte.

Unverständnis nach Regelkunde

Der Verteidiger hatte sich bei einem Befreiungsschlag selbst angeschossen. Kurios: In der vergangenen Woche hatte das Team noch Regelkunde mit Schiedsrichter-Manager Fritz Stuchlik.

„Es war eine natürliche Handbewegung und darum kein Elfmeter“, war Maak felsenfest überzeugt.

Auch für seinen Trainer war es eine klare Angelegenheit: „Es war kein Elfmeter. Uns wurde gerade noch erklärt, dass es bei einem Handspiel Vorsatz gegeben sein muss. Und jeder der schon einmal einen Ball verkehrt stehend zurückgeschossen hat, weiß, dass man die Hände nicht in der Hose drin haben kann.“

Weniger ärgern musste sich der 45-Jährige über das Offensivspiel seiner Spieler, das hat ihm sogar ausgesprochen gut gefallen: „Wir haben erstmals den Fall gehabt, dass der Tormann wirklich ein paar Bälle halten musste, damit der Gegner im Spiel bleibt.“

Nachdem Frank Stronach nicht mehr der Big Spender in Neustadt ist, musste im Sommer mit Neo-Coach Stöger ein großer Umbau erfolgen. Diesbezüglich kann der Trainer ein erstes erfreuliches Resümee ziehen.

Noch in der Kennenlern-Phase

„Die Mannschaft ist in der Lage, Fußball zu spielen, sofern sie sich etwas zutraut. Wir haben wirklich einige drin, die auch spielerisch die Qualität für die Bundesliga besitzen. Das hat man heute gesehen und das freut mich.“

Der Coach blickt dabei auf die Uhr, er weiß, dass seine Spieler noch Zeit brauchen und sich manche noch mehr an die Bundesliga gewöhnen müssen. Auch im Zusammenspiel. „Wir sind noch in einer Phase, in der wir uns noch ein wenig finden müssen.“

Der nächste erzielte Punkt hat Wiener Neustadt etwas Luft verschafft. Die Situation kann kommende Woche noch verbessert werden, denn dann kommt Schlusslicht Mattersburg auf einen Sprung vorbei.

Und Stöger weiß: „Acht Punkte Vorsprung nach zehn Runden wäre schon ein schöner Polster" - im Hinblick auf das große Ziel Klassenerhalt.

 

Patricia Kaiser / Bernhard Kastler