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"Das geht schon an die Substanz"

Wien – Ein intensives Kalenderjahr 2011 neigt sich dem Ende entgegen.

Mit dem Schlager Red Bull Salzburg gegen Austria Wien verabschiedet sich die Bundesliga in die wohlverdiente Winterpause.

Noch einmal heißt es für die Kicker die letzten Kräfte bündeln und mit einem Erfolgserlebnis in den sehnsüchtig erwarteten Urlaub zu gehen.

Wichtigkeit bewusst

Speziell im Lager der Veilchen kann man den Schlusspfiff kaum mehr erwarten. „Wir haben seit Mitte Juli fast alle drei Tage ein Match, stehen ständig unter Druck und müssen Leistung bringen. Die Pause ist für uns sehr wichtig“, erklärt Florian Klein im Gespräch mit LAOLA1.

Trotz der Strapazen der letzten Monate ist dem Verteidiger die Wichtigkeit des abschließenden Duells in Wals-Siezenheim bewusst.

„Wir wollen das Spiel noch gut über die Bühne bringen. Es heißt Vollgas geben. Danach können wir uns ausruhen“, so der Blondschopf.

Violette Dauerbrenner

Klein ist einer der violetten Dauerbrenner. Gemeinsam mit Zlatko Junuzovic absolvierte der Rechtsverteidiger 32 Spiele in der Meisterschaft, ÖFB-Cup und Europa-League. Dazu noch die Begegnungen im Frühjahr und die Einberufungen ins Nationalteam.

Dass das hohe Match-Pensum zuletzt die Leistung am Rasen beeinträchtigt hat, will der 25-Jährige gar nicht verneinen.

Barazite geschlaucht

Auch Nacer Barazite spürt die lange Saison. 31 Einsätze in diversen Bewerben haben ihre Spuren hinterlassen.

„Ich bin 21 Jahre und habe heuer schon zahlreiche Partien gespielt. Das ist sehr viel für mich. Das letzte Mal war ich 18, als ich so oft zum Einsatz kam. Auf diesem hohen Niveau geht das schon an die Substanz. Ich freue mich sehr auf die Winterpause“, gesteht der Niederländer.

Die zuletzt schwachen Darbietungen nur auf den Kräfteverschleiß zu schieben, ist Austrias derzeit erfolgreichstem Torschützen aber zu billig.

„Spielen unkonstant“

Barazite sieht ganz andere Gründe dafür: „Man darf nicht vergessen, dass wir eine junge Mannschaft sind, die ständig lernt und sich noch weiterentwickelt. Dieser Prozess braucht Zeit. Es ist daher erklärbar, dass wir teilweise zu unkonstant spielen.“

Zu unkonstant agieren hingegen die Bullen in der Meisterschaft nach einem Europacup-Auftritt. Nur ein Match konnten Jantscher und Co. für sich entscheiden. Unterm Strich wurden lediglich vier Punkte eingefahren. Zum Vergleich: Austria blieb nach einem internationalen Match in den darauffolgenden Liga-Spielen ungeschlagen und holte neun Zähler.

Dementsprechend warnende Worte gibt es vor dem Showdown. „Wir müssen voll konzentriert sein und dürfen nicht wieder nachlassen. Nach internationalen Spielen haben wir unsere Leistung oft nicht bestätigen können. Wenn wir am Sonntag drei Punkte holen, ist der Schaden in der Meisterschaft nicht so groß“, appelliert Trainer Ricardo Moniz.

So wie die Violetten verspüren aber auch die Salzburger eine gewisse Abnützung.

Schiemer hofft auf drei Punkte

„Es ist schon schwierig, nach so vielen Spielen im Herbst. Man spürt die Intensität und die Mehrfachbelastung. Aber gegen die Austria müssen wir noch einmal alles abrufen. Wir müssen unbedingt die drei Punkte einfahren. Dann können wir etwas beruhigter in die Pause gehen“, gesteht Fränky Schiemer.

Teamkollege Stefan Maierhofer ergänzt: „Das Spiel ist noch einmal ganz wichtig, um den durchwachsenen Herbst endgültig zu retten. Mit einem Sieg bleiben wir oben dran und haben für die Rückrunde keinen großen Rückstand.“

Angesichts der engen Tabellenkonstellation meint Junuzovic abschließend: "Wir müssen drei Punkte in Salzburg einfahren. Immerhin ist alles sehr eng zusammen, wir können am Sonntag auch Vierter sein.“

Martin Wechtl/Kurt Vierthaler