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"Das Problem liegt im ursprünglichen Urteil"

Die Austria steht im Duell gegen den WAC (So., 16:30 Uhr im LAOLA1-Ticker) gehörig unter Druck.

Will man die kleine Chance auf eine Europacup-Teilnahme über den Liga-Weg wahren, muss gegen die Kärntner ein voller Erfolg her.

Dafür ist Platz fünf in der Endabrechnung notwendig – vorausgesetzt Salzburg wird Meister und einer der ersten vier der Tabelle Cupsieger.

Derzeit fehlen den Veilchen acht Punkte auf diese Position, die von den Kärntnern eingenommen wird.

In dieser womöglich vorentscheidenden Partie, die gleichzeitig das Heimdebüt von FAK-Coach Andreas Ogris darstellt, können aber die Wiener auf die Unterstützung von der Ost-Tribüne bauen.

Denn nachdem die Bundesliga am Montag die Austria wegen des verbotenen Einsatzes von pyrotechnischen Gegenständen in den Auswärtsspielen gegen Admira (1:1) und RB Salzburg (1:3) mit einer Geldstrafe (insgesamt 2.500 Euro) und einer Ein-Spiel-Sperre des Heimfansektors bestrafte, legte die Austria Protest ein, weshalb das WAC-Spiel noch nicht von den Maßnahmen betroffen ist.

Kein „taktischer“ Hintergrund

Anders als Stadtrivale Rapid, der nach seiner Sektoren-Sperre vor dem wichtigen Sturm-Match Ende Februar ebenfalls Protest einlegte, diesen jedoch wenige Tage nach der Partie wieder zurückzog, gibt es in Favoriten keine taktischen Gründe, um die Sanktionen aufzuschieben.

Im Gegenteil. Markus Kraetschmer will und kann das Urteil nicht akzeptieren. „Es ist meiner Meinung nach ein wesentlicher Unterschied in dem, was du als Heimteam und was als Auswärtsteam beeinflussen kannst. Wir haben jetzt zwei Verurteilungen aufgrund von Auswärtsspielen bekommen. Wir haben aber seit den Vorfällen im Derby im November sechs Heimspiele ohne einen Vorfall abgewickelt. Deswegen gehen wir gegen dieses Urteil vor. Dass dadurch das Heimspiel gegen den WAC nicht betroffen ist, ist ein Nebenprodukt“, so der AG-Vorstand.

Der Verein tue alles Menschenmögliche, um gegen die „schwarzen Schafe“ vorzugehen. „Wir hatten nach dem Derby eine klare Linie und haben diese auch jetzt. Die Leute wurden ausgeforscht und mit Hausverbot bzw. von der Bundesliga mit Stadionverbote belegt. Das können wir alles dokumentieren.“

Problem liegt im ursprünglichen Urteil

Als Hauptproblem bezeichnet der langjährige Austria-Mitarbeiter das ursprüngliche Bundeliga-Urteil nach dem Wiener Derby im Happel-Stadion.

„Wir haben im November das Urteil, dass der Heimsektor ein Spiel gesperrt wird, wenn es weitere Vergehen gegen die ÖFB-Rechtspflegeordnung  gibt, bekommen, allerdings gleich darauf hingewiesen, dass das Damoklesschwert kein einfaches ist“, so der Familienvater.

„Das Urteil war praktisch eine dreifache Bestrafung. Erstens: Die Geldstrafe von 35.000 Euro – eine Summe, die höher war als jene von Veranstalter Rapid. Zweitens: Die Sperre des Auswärtssektors im Derby. Das hat auch uns getroffen, denn der Rapid-Block ist normalerweise ausverkauft. Wir mussten also auf Einnahmen verzichten. Drittens: Das Damoklesschwert. Wenn eben ein Vergehen gegen das Pyrotechnik-Gesetz auftritt, gibt es die Sperre des Heimfansektors. Das hat wieder wirtschaftliche Auswirkungen, weil wir unsere Abonnenten entschädigen müssen.“

Schnelle Klarheit erwünscht

Kraetschmer hofft jedenfalls, dass es eine schnelle Entscheidung geben wird. „Unser Protest geht jetzt über den Senat. Wir warten auf die sogenannte „Langform“ der Ausfertigung. Diese werden wir mit unseren Juristen anschauen. Wir wollen schnell Gewissheit, ob der Protest abgelehnt wird oder nicht, damit Klarheit herrscht, ob das Damoklesschwert nach wie vor über uns hängt.“

Warten muss der violette Wirtschafts-Boss auch auf den Start der Ausbau-Arbeiten in der Generali-Arena.

Der idealerweise für diesen Sommer geplante Umbau mit Neuerrichtung der West- und Nord-Tribüne sowie Schließung der Ecke Ost/Süd verzögert sich aufgrund der Bauvorhaben in unmittelbarer Stadionnähe. Neben der U1-Stadion am Verteilerkreis (bis 2017) entsteht östlich der Generali Arena der Viola Park.

Neue Infos über Stadion-Projekt bis Sommer

Aktuell gilt Sommer 2016 als Starttermin für die große Stadion-Adaptierung. „Wir arbeiten auf Hochdruck, ich möchte aber keinen neuen Wasserstand dazu abgeben. Bis zum Sommer wird es von uns weitere Informationen darüber geben. Dann wird auch der Zeitplan klar sein“, so Kraetschmer.

Somit spielt die Austria auch die komplette Saison 2015/16 fix in der Generali-Arena  und vor einer offenen Ost-Tribüne.

 

Martin Wechtl