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"Ich muss auch nicht unbedingt weg"

Vor bald drei Jahren kehrte Stefan llsanker vom SV Mattersburg zurück.

Zurück nach Salzburg, zu Red Bull. Dort, wo ihm nicht allzu viele eine Hauptrolle zutrauten. Doch der Halleiner hat sich seinen Weg gebahnt und ist unter Roger Schmidt zum Stammspieler geworden.

Sein Comeback-Spiel bei Sturm endete anno 2012 mit einer Gelb-Roten Karte denkbar schlecht, doch mit Fortdauer der Ära Schmidt wurde Ilsanker im neuen System immer wichtiger und wichtiger.

Dem Aufstieg soll der nächste folgen

Im defensiven Mittelfeld wurde der heute 25-Jährige zur Absicherung im offensiv-risikoreichen Spiel und avancierte so in der vergangenen Meister-Saison zum unverzichtbaren Stammspieler, der wie die Offensiv-Stars Sadio Mane, Kevin Kampl oder Alan die Sternstunde von Amsterdam mit prägte.

Dieses Trio hat den Klub indes verlassen, um in einer größeren Liga oder für mehr Gehalt zu spielen. Beides legitim, wie die Wünsche von Stefan Ilsanker, die sich diese Saison bemerkbar machten.

„Wie jeder Spieler habe auch ich Träume und Ziele. Diese möchte ich mir irgendwann erfüllen und erreichen“, macht Ilsanker bei LAOLA1 keinen Hehl daraus, dass Salzburg nicht das Ende für ihn ist.

Das verriet vor ihm bereits sein Sportchef Ralf Rangnick. „Er hat mir mitgeteilt, dass er den Schritt in eine größere Liga machen möchte. Wenn es geht, jetzt im Sommer“, so der Deutsche bei „Sky“.

Rangnick und seine Kommunikationsstrategie

Ilsanker bestätigt diesen Wunsch, der Gang an die Öffentlichkeit war ihm hörbar nur bedingt recht.

„Ich habe das unserem Sportdirektor im Vertrauen gesagt, er hat es den Medien gesagt. Das ist legitim“, so „Ilse“ über die Kommunikationsstrategie des Deutschen, der mit seiner verstärkten Kritik an den Gegentoren vor dem wichtigen Cup-Halbfinale in Grödig im Umfeld für Kopfschütteln sorgte.

Rangnick, der ab Sommer ausschließlich für Leipzig tätig ist, könnte sich Ilsanker auch in der zweiten deutschen Bundesliga vorstellen. Für den Klub sei er „ein interessanter Spieler“.

Das wiederum bewog die Salzburg-Fans beim Cup-Halbfinale zu klassischen „Ilse bleib‘ bei uns“- sowie sogar zu „Wir singen scheiß RB Leipzig“-Fangesängen. Der Lokalmatador soll in Salzburg bleiben.

Ilsanker macht diesbezüglich für die nahe Zukunft auch Hoffnung: „Ich muss auch nicht unbedingt von Salzburg weg, ich fühle mich sehr wohl hier. Wir haben ein sehr gutes Team, spielen jedes Jahr international, werden sehr oft Meister und spielen jedes Jahr um den Cup-Titel.“

Egal ob als Innenverteidiger oder als Mittelfeldspieler

In naher Zukunft wird sich weisen, wohin die Reise des bald 26-Jährigen (18. Mai) geht. Leipzigs Chancen auf den Aufstieg sind nach dem 0:1 bei St. Pauli stark gesunken.

Sollte Ilsanker in Salzburg bleiben, wird sich zudem weisen, auf welcher Position er spielen wird. Im Frühjahr wurde der Mittelfeldspieler auf seine Alternativ-Position in die Innenverteidigung gezogen.

Naby Keita hat sich im zentralen Mittelfeld etabliert, ein fitter Christoph Leitgeb ist dort ebenfalls nicht wegzudenken. Aber auch hier gilt es für Ilsanker, sich keinen großen Kopf zu machen, was passiert.

„Über das mache ich mir keine Gedanken, der Trainer stellt mich dort auf und ich versuche, meine Aufgabe so gut wie möglich zu lösen. Das ist mir in den letzten Spielen sehr gut gelungen, was über die Saison hinaus ist, wird man sehen.“

 

Bernhard Kastler

Ilsanker muss nicht gleich weg

Der Sohn von Tormann-Trainer Herbert hat keinen Stress, was einen Wechsel betrifft. Das hat wohl auch mit seinem Vertrag zu tun, der noch drei Jahre lang läuft. Wer zahlt schon gerne zu viel Ablöse?

„Ich spiele bei einem geilen Klub, hier fühle ich mich wohl. Und wenn ich in drei Jahren irgendwo hingehe, dann gehe ich in drei Jahren irgendwo hin. Ich mache mir da keinen Druck“, so Ilsanker.

Auf eine Ablöse mit Leipzig würden sich die Verantwortlichen aber wohl gerade noch einigen können. Ilsanker, der in Salzburg zum ÖFB-Teamspieler wurde, schwärmt ohnehin vom Schwestern-Klub.

„Leipzig ist einfach ein geiles Projekt, das wissen wir eh alle. Sie haben Riesen-Ambitionen und ob ich da hingehe oder nicht, sie werden irgendwann in der Bundesliga und dort eine super Rolle spielen.“

Eine der Rangnick’schen Lieblings-Anekdoten im Kontext der beiden Klubs ist jene, als sich Martin Hinteregger („Red Bull fließt in mir“) und Ilsanker in Folge eines Salzburger Spiels nach Leipzig aufmachten und das Projekt unter die Lupe nahmen. „Das macht auch nicht jeder“, lobt Rangnick.