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"Es ist viel positiver, als ich anfangs gedacht habe"

Er hätte bei Arsenal und Birmingham City spielen können (LAOLA1 berichtete), entschied sich jedoch dagegen.

Er war zu seiner Zeit mit 16 Jahren der jüngste Spieler des schwedischen Traditionsvereins Djurgardens IF und löste als Top-Talent einen Hype aus.

Mit mittlerweile 23 Jahren landete Philip Hellquist im Winter aber in Österreich, die Realität heißt SC Wiener Neustadt.

Trotzdem bereut der ehemalige schwedische U21-Teamspieler seine Entscheidungen nicht. Bei seinem neuen Arbeitgeber schlug der Stürmer voll ein und zeigte sich sogar positiv überrascht.

„Viel positiver, als ich anfangs gedacht habe“

„Ich habe nicht wirklich viel über den Klub gewusst, als ich gekommen bin. Aber es ist ein wirklich netter Verein, bei dem ich mich sehr schnell zuhause gefühlt habe. Es ist viel positiver, als ich anfangs gedacht habe“, gesteht Hellquist im Gespräch mit LAOLA1.

Die Investition in den fußballerisch top ausgebildeten Angreifer hat sich für den Tabellenvorletzten bereits ausgezahlt.

Obwohl nach dem Abgang von Stefan Maierhofer guter Rat teuer war und auch die Verpflichtung des Skandinaviers Skeptiker auf den Plan rief, stellte sich dieser mit drei Treffern in den ersten vier Spielen (Anm.: mittlerweile 7 Einsätze) ein.

Auch mit seinem Spielstil bietet er dem Team von Helgi Kolvidsson neue Optionen und stellt eine Gefahr für die gegnerischen Abwehrreihen dar.

Einstand macht Lust auf mehr

„Ich fühle mich sehr gut in diesem Team und bin froh, hier zu sein. Ich bin sehr zufrieden, wie es hier läuft. Das ist gut für mich“, lässt der Blondschopf mit wallendem Haar wissen.

Für Hellquist steht im Vordergrund, seine Qualitäten auszuspielen und Wiener Neustadt im Kampf gegen den Abstieg bestmöglich zur Verfügung zu stehen.

„Das Wichtigste ist, dass wir Spiele gewinnen, da will ich mithelfen. Ich habe jetzt schon ein paar Tore geschossen, was natürlich gut für mich und das Team ist. Davon profitieren beide Seiten, aber im Endeffekt zählen die Punkte.“

Erst in der letzten Runde setzte es eine ärgerliche 0:1-Heimniederlage gegen Rapid, die nicht nötig gewesen wäre.

Identifikation mit  bevorstehenden Aufgaben

In einer beeindruckenden ersten Halbzeit wäre der Sieg zum Greifen nahe gewesen, unter anderem wurde aber ein Treffer wegen eines angeblichen Fouls von Hellquist an Torhüter Jan Novota aberkannt.

Alles in allem war es trotzdem ein weiterer Beweis, dass Wiener Neustadt, auch dank der Mithilfe von Hellquist, auf dem richtigen Weg ist.

„Für uns ist jedes Spiel wichtig. Aber wir dürfen nicht zu viel darüber nachdenken. Wir müssen rausgehen, spielen und Punkte holen. Ich denke, wir können es schaffen, wir sind immer knapp dran.“

Man merkt dem Schweden an, dass er sich mit seiner neuen Aufgabe bereits voll identifiziert. Ein gutes Omen könnte sein, dass er mit Djurgardens bereits einen Abstiegskampf mit Happy End hinter sich hat.

Keine Reue

Nicht einmal im Ansatz vermittelt der Winter-Neuzugang das Gefühl, dass er lieber woanders wäre, etwa in England. Schließlich entschied sich Hellquist damals aus eigenen Stücken für einen Verbleib in der Heimat, um die Schule fertig zu machen.

Der verspätete Auslandswechsel in die Alpenrepublik stellt für den Offensivspieler zumindest keinen sportlichen Absturz dar. Für ihn ist das Niveau durchaus vergleichbar.

„Österreich ist wirklich ein nettes Land und von der Liga her meiner Heimat Schweden ein bisschen ähnlich, aber es ist mehr Platz auf dem Feld. Ich habe mich damit angefreundet.“

Auch mit seinen Kollegen pflegt er einen freundschaftlichen Umgang. Die Integration verlief ohne Probleme, man habe sich von Anfang an großartig um ihn gekümmert.

„Alle arbeiten mit großer Leidenschaft für den Klub“

Auf die Frage, was ihm am neuen Umfeld am besten gefällt, gibt es für den gebürtigen Stockholmer nur eine Antwort:

„Das Team! Es herrscht eine sehr positive Atmosphäre. Ich hatte von Anfang an das Gefühl, dass alle – Mannschaft, Trainer und alle Mitarbeiter – mit großer Leidenschaft für den Klub arbeiten. Da will man mithelfen, damit der Verein Erfolg hat und oben bleibt.“

Auch umgekehrt hört man nur Positives über den umgänglichen Nordländer. Spielerisch gibt es ohnehin keine Zweifel, dass Hellquist ein ganz wichtiger Bestandteil am Weg Richtung Klassenerhalt sein könnte. Potenzial bescheinigt er der Mannschaft allemal.

„Auf jeden Fall! Ich glaube an mein Team und bin davon überzeugt, dass wir in der höchsten Liga bleiben können.“ Die Leidenschaft scheint auf den Schweden bereits übergesprungen zu sein.


Alexander Karper