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Austria will im Sommer keine Leistungsträger verlieren

Austria will im Sommer keine Leistungsträger verlieren

Mit Blick auf das Traumziel Fußball-Champions-League will die Wiener Austria alle Kräfte bündeln.

Im "Ausnahmejahr" 2013 sollen die potenziellen Meisterkicker den Verein auch zu internationalen Ehren führen.

Deshalb will die Führung der Wiener nichts unversucht lassen, die begehrten Akteure über Juni hinaus in den eigenen Reihen zu wissen.

Mannschaft soll zusammen bleiben

Die ÖFB-Internationalen Philipp Hosiner und Markus Suttner oder der Australier James Holland - drei Stützen der Violetten, die eines gemein haben: Sie werden mit Engagements im Ausland in Verbindung gebracht.

Vor allem Clubs aus der deutschen Bundesliga sollen Interesse haben. Die Austria will einen Ausverkauf noch vor dem Startschuss zur Qualifikation für die Königsklasse aber verhindern.

"Es sitzen etliche Scouts in den Stadien, die unsere Spieler beobachten. Aber noch ist niemand konkret an uns herangetreten. Unser Hauptziel bleibt: Diese Mannschaft soll zusammen bleiben", erklärte Austrias Finanzvorstand Markus Kraetschmer.

Der Club hofft diesbezüglich auf das Argument Champions League. Bei einer erfolgreichen Qualifikation würde nicht nur die Kassa gefüllt werden, sondern auch die Mannschaft selbst international im Rampenlicht stehen.

"Jahrhundertchance" mit aktuellem Team

"Was wir den Spielern klar machen wollen: Es ist eine Mannschaft entstanden, mit der wir die Jahrhundertchance haben, in die Champions League zu kommen. Und die internationale Plattform hat bereits einigen Spielern wie Barazite, Junuzovic oder Baumgartlinger den Sprung ins Ausland ermöglicht", erklärte Kraetschmer.

Die Linie, Spieler selbst bei einem auf den ersten Blick womöglich lukrativen Angebot nicht abzugeben, habe man sich dabei vom Aufsichtsrat der AG bei einer Sitzung im März absegnen lassen.

"Wir wollen nicht verkaufen, wenn wir nicht verkaufen müssen", betonte Kraetschmer. Die Austria verlässt somit auch den selbst gewählten Weg als Ausbildungsverein - zumindest heuer. Kraetschmer:

"Grundsätzlich soll die Austria nicht das Ende der Fahnenstange sein. Aber möglicherweise ist das ein Ausnahmejahr, da muss man sich auch anders verhalten."

Bei Kaderplanung auf gutem Weg

Der AG-Vorstand darf dabei nicht nur mit dem Vorstoß in die lukrative Champions League spekulieren. Die Austria müsste als Meister oder auch Zweiter in der Champions League erst in der dritten Qualifikationsphase einsteigen.

Sollte diese überstanden werden, wäre das Play-off erreicht. Im Fall eines dortigen Scheiterns würde man automatisch in die Europa-League-Gruppenphase umsteigen. Auch dort gibt es gutes Geld zu verdienen: Heuer wurden von der UEFA 1,3 Mio. Euro Startprämie gezahlt, für einen Sieg gab es 200.000 Euro.

In punkto Kaderplanung scheint die Austria ohnedies auf gutem Weg. Zwar laufen sieben Verträge aus, bei Stammkräften wie Koch, Rogulj, Holland oder Mader gibt es jedoch Optionen auf Verlängerung.

Einzig bei Flügelspieler Leovac endet der Kontrakt im Sommer. Trainer Peter Stöger will alle seine Schützlinge halten.

Option auf Barazite wird nicht "auf Verdacht" gezogen

Unabhängig von Spekulationen um mögliche Abgänge sieht sich die Austria aber auch selbst auf dem Transfermarkt um. Die derzeit "heißeste" Aktie trainiert sogar in Wien.

Nacer Barazite ist bis Saisonende von Monaco ausgeliehen. Bis auf einen Einsatz im Derby hat der Niederländer bei seinem Comeback aber noch nicht Fuß gefasst. Eine Entzündung der Patellasehne bremste Barazite aus.

Seit Dienstag steht der 22-Jährige zumindest wieder im Mannschaftstraining. Laut Stöger ist aber erst im Liga-Finish mit einem Einsatz des Stürmers zu rechnen.

Bleibt die Frage, ob die Austria die Kaufoption auf den in der Vergangenheit bewährten Angreifer trotzdem zieht. Sport-Vorstand Thomas Parits stellte bereits klar, dies "auf Verdacht" nicht tun zu wollen.

Stöger sieht neben der sportlichen Entscheidung auch eine medizinische. "Seine Grundqualität ist sehr gut. Jetzt steht aber einmal im Vordergrund, dass wir ihn schmerzfrei halten können."