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"Gibt viele gute Spieler, die zum FAK kommen wollen“

Die Wiener Austria steht kurz vor ihrem 24. Meistertitel.

Zwei Schritte, oder anders formuliert, vier Punkte aus den restliche drei Spielen genügen.

Diese vier Zähler sollen bereits in den nächsten beiden Heimspielen gegen Neustadt und Mattersburg eingefahren werden.

Bei einem Punkteverlust der Salzburger im West-Derby gegen Wacker Innsbruck und einem gleichzeitigen vollen Erfolg der Veilchen gegen die Niederösterreicher könnte die große Meisterparty aber bereits am Samstag steigen. Ebenso, wenn die Bullen verlieren und die Violetten ein Remis holen.

Pläne für Meisterfeier

Geplant sei (noch) nichts, doch im Fall der Fälle würde man improvisieren. „Dann holen wir uns den Sekt aus dem VIP-Raum“, lacht FAK-Trainer Peter Stöger.

Auch AG-Vorstand Markus Kraetschmer versichert, dass nichts vorbereitet ist, „aber man keine Angst haben braucht, dass man kurzfristig nicht etwas auf die Beinen stellen könnte.“

Hinter den Kulissen laufen die Planungen punkto Merchandising (u.a. Meister-Shirts) und Meisterfeier auf dem Rathausplatz (28. Mai) natürlich auf Hochtouren.

Doch an dieses Szenario verschwendet im violetten Lager derzeit sowieso niemand zu viele Gedanken. „Wir müssen erst einmal unsere Aufgaben erledigen und die heißen, die nötigen Punkte holen. Wir sind noch nicht durch“, verdeutlicht Kraetschmer.

Team voll fokussiert

Trainer und Spieler sind jedenfalls voll auf das Sportliche fokussiert. „Wir freuen uns auf die kommenden Aufgaben. Wir sind auch zuversichtlich, aber nicht überheblich“, so Stöger.

Der 47-Jährige erwartet gegen die Pfeifenberger-Elf ein ähnlich schweres Spiel wie zuletzt gegen die Innsbrucker. Und das 0:6 der Neustädter gegen Salzburg am letzten Wochenende sei auch kein Gradmesser: „Solche Spiele kommen einmal in der Saison vor. Sie werden sich nicht noch einmal so präsentieren. Es wird kein Selbstläufer für uns, aber wenn wir unsere gewohnte Form abrufen, werden wir gewinnen.“

Stöger und Bremen

Kampfansagen aus Salzburg  zählen für den Austria-Trainer genauso zu Nebengeräuschen wie ein von der deutschen „Bild“ in Umlauf gebrachtes Interesse von Werder Bremen an seiner Person.

„Ich fühle mich geehrt. Es ist auch für Österreich eine schöne Sache, wenn ein heimischer Trainer unter den Kandidaten auftaucht. Ich habe mich damit aber überhaupt nicht beschäftigt, es gibt keinen Kontakt“, erklärt der Wiener, der von Tormann-Trainer Franz Gruber auf das Gerücht aufmerksam gemacht wurde, mit einem Lächeln im Gesicht.

Während die Austria spätestens am Mittwoch gegen Matterburg mit den eigenen Fans den Titel feiern will, planen die AG-Vorstände Markus Kraetschmer (Finanzen) und Thomas Parits (Sport) bereits für die kommende Saison.

CL-Gruppenphase im Happel

Und da gibt es ein großes Ziel: Das erstmalige Erreichen der Gruppenphase der Champions League. Bereits unter der Woche gab der Klub bekannt, dass man bei einer erfolgreichen Qualifikation ins Happel-Stadion übersiedeln würde.

"Von den Zuschauer- und Parkplatz-Kapazitäten sowie den Zufahrtsmöglichkeiten müssen wir in den Prater gehen", bekräftigt Kraetschmer. Die Generali-Arena erfülle "viele, aber eben nicht alle Kriterien" der UEFA. Die Quali-Spiele sollen aber in Favoriten über die Bühne gehe.

Und um den fünften Anlauf auf die Königsklasse auch endlich positiv abzuschließen, wird alles daran gesetzt, den aktuellen Kader zusammenzuhalten.

„Wir sind ziemlich relaxt“

Zwar gebe es Anfragen für Philipp Hosiner und Markus Suttner, doch diese seien nicht der Rede wert, zudem „sei man gar nicht verhandlungswillig.“

Sollte jedoch ein konkretes  und lukratives Angebot eintrudeln, „müsse man sich natürlich genau damit auseinandersetzen.“

Ein großer Vorteil sei, dass heuer kein großer Handlungsbedarf besteht. „Wir sind ziemlich relaxt, weil alle laufende Verträge haben. Wir müssen niemanden verkaufen“, so Kraetschmer.

Was passiert mit Barazite?

Eine Ausnahme stellt Nacer Barazite dar. Bis Ende Mai besitzt die Austria eine Kaufoption. Und eine Entscheidung wird auch erst zu diesem Zeitpunkt erwartet. „Wir haben uns erst letzte Woche zusammengesetzt und mit dem Trainer das Thema besprochen. Wir sind in der glücklichen Lage, dass es ein vertragliches Zugeständnis von Monaco gibt, dass nur wir entscheiden.“

Sprich, sagt die Austria Ja zu Barazite, bleibt der Publikumsliebling auch die nächsten Jahre in Wien-Favoriten.

Über die Ablösesumme wurde Stillschweigen vereinbart. Parits ließ aber anklingen, dass es den Niederländer aufgrund des Aufstiegs der Monegassen billiger geben würde. Und der Burgenländer versichert: „Wenn wir uns einen Deal aushandeln, können wir es uns nach jetzigem Stand der Dinge auch finanziell leisten.“

Weiters meint der AG-Vorstand abschließend: „Es gibt sehr viele gute Spieler, die zur Austria kommen wollen.“

 

Martin Wechtl