Zumindest wäre den Kapfenbergern nie aufgefallen, dass in dieser Hinsicht etwas schiefläuft oder Spieler aus der Reihe tanzen

„Überhaupt nicht. Wenn, dann würden wir sofort reagieren, aber das war in keinster Weise der Fall“, gibt Fuchs zu Protokoll.

„Taboga habe ich als ordentlichen Menschen in Erinnerung“

Besonders, dass Taboga in derlei Machenschaften verwickelt sei, stößt auf Unverständnis. Der Innenverteidiger schnürte sich von 2006 bis 2009 und von 2010 bis 2012 die Fußballschuhe für die Obersteirer.

Fuchs kennt den 31-jährigen Wiener seit langer Zeit und traute seinen Ohren nicht, als er von der Verstrickung des nun freigestellten Grödig-Profis in diese Causa hörte.

„Dominique Taboga habe ich nur als ordentlichen Menschen in Erinnerung, der sich immer bemüht hat. Ich bin da wirklich total überrascht“, fühlt sich der KSV-Boss ein wenig getäuscht.

„Er war ein ordentlicher Junge, der damals von uns weg den Sprung nach Norwegen geschafft hat. Das hat nicht so funktioniert. Mit seiner Frau hat er die beiden Zwillinge, die hier in der Zeit geboren wurden, als er bei uns war. Das ist eine ganz nette und ordentliche Familie. So war immer der Eindruck.“

„Kuljic hat sich immer sportlich verhalten“

Bei Sanel Kuljic gab es hingegen schon während seiner aktiven Zeit immer wieder diverse Gerüchte über seinen Lebenswandel. Doch auch beim ehemaligen ÖFB-Teamstürmer hatte Fuchs kein schlechtes Gefühl.

„Kuljic war eigentlich sehr kurz bei uns, hat sich dann leider das Kreuzband gerissen. Ich hätte es ihm nicht zugetraut. Beim Kontakt, den ich mit ihm persönlich gehabt habe, war er eigentlich immer außerordentlich nett, hat sich immer sportlich verhalten und war ein guter Trainierer.“

„Wir werden jetzt natürlich noch vorsichtiger werden, wir sind eh schon sehr vorsichtig, wenn wir Spieler in den Kader dazunehmen. Da wird eh schon alles durchleuchtet“, verrät der Steirer.

Anlass für rigoroses Vorgehen?

Allerdings muss er auch zugeben, dass man jemanden nur schwer durchleuchten kann und kaum an Informationen herankommt.

Gerade deshalb ist es für ihn an der Zeit, dass man die richtigen Schlüsse aus der aktuellen Causa rund um Taboga und Kuljic zieht.

„Vielleicht ist das jetzt der Anlass dazu, dass man auch von der Behörde her wirklich einmal rigoros vorgeht. Wenn wir solche Dinge melden, wird es meistens eingestellt. Das muss man schon dazusagen.“

Auch Taboga könnte in Hinsicht auf frühere Erkennung in der Zukunft eine wichtige Rolle zukommen.

„Ich kann nur hoffen, dass Taboga dann damit zumindest so weit in die Öffentlichkeit geht, wie so etwas zustande kommen kann und Erklärungen abgibt, wie man dagegen ankämpfen kann. Es muss sich einmal einer öffnen, sonst tappen wir immer im Dunkeln herum.“


Alexander Karper