news

"Macht keinen Sinn über Salzburg zu philosophieren"

Sonne und angenehme Temperaturen.

Rapids Trainingsauftakt am Mittwoch stand unter einem guten Stern. Nach zig Regentagen zeigte sich das Wetter von seiner angenehmen Seite und sorgte somit für strahlende Gesichter.

Dazu passend präsentierten die Hütteldorfer mit Christopher Dibon nach den Rückkehrern Stephan Palla (Admira) und Brian Behrendt (Horn) ihren dritten Neuzugang. Der 22-Jährige wechselt leihweise für ein Jahr von Salzburg nach Wien (Hier gibt’s alle Infos).

„Am Dienstag gab es die medizinischen Untersuchungen. Nachdem alles in Ordnung ging, war der Wechsel klar“, erklärt der Innenverteidiger im Gespräch mit LAOLA1.

Im Hintergrund wurde naturgemäß schon länger an einem Engagement getüftelt. „Nach Saisonschluss gab es Gespräche mit Rapid. Ich war auch dahinter, dass dieser Transfer über die Bühne geht. Ich bin froh, dass ich da bin.“

Dibon hofft auf Spielpraxis

Denn nach einem aus persönlicher Sicht enttäuschenden Jahr bei RB Salzburg will der ehemalige Admiraner bei den Grün-Weißen voll durchstarten.

„Ich möchte meine besten Leistungen abrufen und der Mannschaft helfen, will mich hier durchsetzen und auf meine Spiele kommen“, definiert Dibon seine Ziele.

Oberste Priorität hat die Spielpraxis, denn in der letzten Saison reichte es gerade einmal zu 261 Minuten in der Bundesliga.

Kein böses Wort über Salzburg

Ein böses Wort über die Bullen verliert der Niederösterreicher dennoch nicht. „Ich will keine Bilanz ziehen, möchte nicht nach hinten blicken, sondern nur nach vorne schauen. Es hat keinen Sinn, wenn ich jetzt über Salzburg zu philosophieren anfange. Ich sage vielmehr Danke, dass der Transfer so reibungslos funktioniert hat. Jetzt werde ich mein Bestes für Rapid geben.“

Die erste Trainingseinheit im neuen Umfeld hat durchwegs positive Eindrücke hinterlassen. „Es hat sehr viel Spaß gemacht, ich habe mich schon am Dienstag den ganzen Tag auf heute gefreut. Jetzt heißt es Vollgas geben. Hier gibt es auf jeder Position sehr gute Spieler. Das ist wichtig. Wir können eine super Truppe aufbauen.“

Palla glücklich

Während Dibon in Wien-Hütteldorf vollkommenes Neuland betritt, kennt Stephan Palla das Feeling eines Rapid-Trainings. Dennoch ist es auch für den 24-Jährigen ein Art Neuanfang. Der Links-Verteidiger trug zwar seit seinem achten Lebensjahr das grün-weiße Trikot, verbrachte aber die letzten drei Jahre bei der Admira.

„Man muss ehrlich sagen, dass ich mich bei den Profis nicht durchsetzen konnte. Ich hoffe, dass es jetzt klappt“, träumt der Heimkehrer von einer erfolgreicher Zukunft.

Der zehnfache U21-Teamspieler wusste bereits seit längerer Zeit, dass ihn Rapid im Sommer zurückholen würde. „Die Verantwortlichen haben sich im Frühjahr recht früh bei mir gemeldet, aber wir haben dicht gehalten, damit bei mir keine Art von Druck entsteht“, verrät der Sohn eines ungarischen Vaters und einer philippinischen Mutter.

Mit Rückkehr geliebäugelt

Und mit einer Rückkehr hat auch er seit Ende März geliebäugelt – genauer gesagt ab dem Zeitpunkt, als Rapid bekanntgab, dass der auslaufende Vertrag von Markus Katzer nicht verlängert wird.

„Nachdem der Katzer-Abgang öffentlich gemacht wurde, habe ich mir gedacht: Wenn es jetzt nicht passiert, wird es nie mehr etwas mit Rapid und mir werden. Umso glücklicher bin ich jetzt“, grinst der Niederösterreicher.

So groß auch die Freude auf Rapid ist, die Zeit bei der Admira möchte der Defensiv-Akteur auf keinen Fall missen.

„Die letzten drei Jahre waren für meine Entwicklung am wichtigsten. Ich habe sicher die größten Schritte gemacht. Ich habe gelernt, mit Verletzungen umzugehen, habe erfahren, wie es ist, in Europa zu spielen, und habe den Abstiegskampf mitbekommen. Da habe ich viel mitgenommen.“

„Wichtig ist, dass alle gesund bleiben“

Erfahrungen, die nun bei einem österreichischen Großklub Früchte tragen sollen. Statt gegen den Abstieg soll um die Meisterschaft mitgespielt werden. Wobei der Linksfuß gleich die Erwartungshaltung bremst.

„Ich hoffe natürlich, dass wir um den Titel spielen. Die besseren Voraussetzungen haben aber zwei andere Mannschaften. Wir wollen oben mitspielen und auf jeden Fall wieder in den Europacup kommen. Wichtig ist, dass alle gesund bleiben“, meint Palla, der sich auch abschließend über die Dibon-Verpflichtung freut:

„Ich kenne ihn jetzt auch schon länger und bin froh, dass er auch hier ist. Wir haben in letzter Zeit viel telefoniert und uns ausgetauscht.“

 

Martin Wechtl / Claus Schlamadinger