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Violette Geheimniskrämerei

Violette Geheimniskrämerei

Es knistert in der Hauptstadt.

Das 300. Wiener Derby wirft seine Schatten voraus. „Wir sind alle positiv angespannt und freuen uns, dass es am Samstag endlich losgeht“, berichtet Austria-Coach Ivica Vastic.

Nach einer intensiven Vorbereitungswoche hat der 42-Jährige die Qual der Wahl. Bis auf den verletzten Pascal Grünwald sind alle Spieler fit.

Auskünften über die Startformation geht der Austro-Kroate allerdings gekonnt aus dem Weg. Er handhabt es so, wie vor dem Ried-Match, ganz nach dem Motto: „Reden ist Silber, Schweigen ist Gold“

Große Geheimniskrämerei

Auf Fragen wie „Was passiert mit Roland Linz?“, „Kehrt Florian Klein nach seiner Sperre in die Elf zurück?“, „Beginnt jene Mannschaft, die gegen Ried gespielt hat?“ oder „Stürmt Dario Tadic?“, gibt es ein und die selbe Antwort: „Das werden wir sehen!“

Ob sich die Geheimniskrämerei erneut auszahlt, wird sich weisen. Eines ist jedoch gewiss. Die Austria ist unter Vastic schwerer auszurechen. Konnte man in der Ära Daxbacher fast immer die Aufstellung vorhersagen, bleibt sie nun die große Unbekannte.

Und so wie man den ehemaligen ÖFB-Teamspieler bisher als Trainer kennengelernt hat, könnte es auch bei seiner Derby-Aufstellung einen Aha-Effekt geben. Die Aussage: „Wenn ich jetzt schon alles verrate, ist es keine Überraschung mehr“, nährt zumindest diese Spekulationen.

Vastic warnt vor Hofmann

Weitaus gesprächiger ist der violette Chefcoach hingegen, wenn es um die Stärken Rapids geht. „Sie haben eine gute Offensive und präsentierten sich in der Defensive kompakt. Mit Burgstaller und Drazan hat Rapid zwei ganz gefährliche Flügelspieler. Und wir müssen vor allem bei Standards aufpassen.“

Eine besondere Erwähnung wird Steffen Hofmann zuteil. „Steffen ist zwar heuer nicht mehr der große Vollstrecker, seine Bälle bleiben aber brandgefährlich. Da heißt es extrem aufmerksam sein.“

Große Veränderungen erwartet Vastic beim Erzrivalen nicht. „Sie haben beim 0:0 in Wr. Neustadt eigentlich ganz gut gespielt. Möglicherweise kommt Trimmel ins Team.“

„Es wird eine tolle Show“

Dass das Jubiläums-Derby im Happel-Stadion ausgetragen wird, betrachtet Österreichs einziger EURO-Torschütze weder als Vor-, noch als Nachteil.

„Ich finde es eine gute Idee, das Spiel im Happel-Stadion auszutragen. Wir haben ein tolles, großes Stadion in Wien und daher spricht nichts dagegen, wenn diese beiden Mannschaften dort spielen. Bei einer guten Kulisse wird es eine tolle Show werden.“

Laut Statistik favorisiert der Austragungsort die Violetten, denn die jüngsten fünf Derbys im Happel-Stadion wurden allesamt gewonnen. Der letzte Rapid-Sieg ist schon fast elf Jahre alt (6. Mai 2001).

Noch kein Derby verloren

„Schön, wenn die Statistik für uns spricht, aber das Match fängt bei 0:0 an“, legt Vastic keinen großen Wert auf irgendwelche Bilanzen.

Auch darauf nicht, dass er kein einziges seiner neun Wiener Derbys als Spieler verloren hat. Fünf Siegen stehen vier Unentschieden gegenüber.

Abschließender Nachsatz:  „Ich wünsche mir, dass das auch am Samstag als Trainer so bleibt!“

Martin Wechtl