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Das ist das neue Allianz Stadion des SK Rapid

Das ist das neue Allianz Stadion des SK Rapid

„Ein historischer Tag für den SK Rapid.“

Präsident Michael Krammer strahlt bei diesen Worten, die Erleichterung ist ihm deutlich anzusehen.

Eine neue Heimstätte präsentiert man schließlich nicht alle Tage. Zuletzt vor 37 Jahren – doch die Zeit hat ihre Spuren am Hanappi-Stadion hinterlassen.

Mit Stolz präsentieren die Hütteldorfer nun die Pläne für das Allianz-Stadion – ganz in grün gehüllt, den modernsten Trends angepasst.

„Eines der modernsten Stadien Europas“

Aufgrund der Verpflichtung den eigenen Mitgliedern gegenüber wurden Bilder und Entwürfe seit dem 6. Mai unter Verschluss gehalten.

Erst knapp ein Monat später geraten diese nun an die Öffentlichkeit und erfüllen die Väter dieser Idee mit Stolz.

„Wir bauen eines der modernsten Stadien Europas und das größte Projekt, das ein österreichischer Verein selbst umgesetzt hat und zu mehr als 50 Prozent selbst finanziert“, so Krammers Ausführungen in der Wiener Stadthalle.

Die Finanzierung ist ein gutes Stichwort. Denn bisher gelangten noch keine genaueren Details an die Öffentlichkeit.

Gesamtinvestitionsvolumen von 53 Millionen Euro

Von der Stadt sollen 20 Millionen Euro fließen, das soll bei der Gemeinderatssitzung endgültig bestätigt werden.

Das stolze Gesamtinvestitionsvolumen des Bauvorhabens: 53 Millionen Euro! Die restlichen 33 Millionen sollen durch Rahmenkredite finanziert werden.

„Soll“ deshalb, weil die Gespräche mit diversen Finanzinstituten zwar fortgeschritten sind, Verträge sind allerdings noch keine unterschrieben.

„Die Finanzierung wird aber so kommen, da bin ich mir sicher“, versucht Krammer alle Zweifler zu beruhigen.

Keine Details zu Allianz-Deal

Durch die erfolgreiche Gewinnung der Allianz-Gruppe, welche die Namensrechte kaufte, kommt weiteres Geld in die Kasse.

Um wieviel es sich dabei handelt, will Christoph Marek, Vorstand der Allianz AG, nicht verraten. In dieser Hinsicht wurde mit dem Verein Stillschweigen vereinbart.

Erbaut wird das rein dem Fußball dienende Prunkstück – Rapid lehnt Konzerte ab, da es sich um keine Multifunktions-Anlage handelt – vom österreichischen Bauunternehmen STRABAG.

Der Plan ist, dass der Neubau, den ein lichtdurchlässiger grüner Kunststoff ziert, bis Mitte 2016 übergeben wird. Früher erscheint aus Sicht der Baufirma unrealistisch.

UEFA-4-Sterne-Stadion für bis zu 28.000 Fans

Die neue Heimstätte wird, wie schon im Vorfeld bekannt, unter der Adresse Gerhard-Hanappi-Platz 1 zu finden sein, um dem ehemaligen Architekten des Vorgänger-Stadions die Ehre zu erweisen.

Auf Folgendes darf sich die Bundesliga und insbesondere der SK Rapid in Zukunft freuen: Das Stadion wird zu 90 Grad gedreht und entspricht der 4-Sterne-Kategorie der UEFA. Die Kapazität soll variieren.

Bisher war von lediglich 24.000 Zuschauern die Rede – das bezieht sich auf Sitzplätze im internationalen Geschäft.

National könnte die Fan-Tribüne durch eine Absenkung zu einer Stehplatztribüne umfunktioniert werden, welches das Stadion-Volumen auf 28.000 erhöhen würde.

Weiters übersiedelt der harte Kern der Fans von der West- auf die Südtribüne, es entsteht eine eigene Familien-Tribüne, zusätzlich werden 40 Logen erbaut, die über 2.500 VIPs Platz bieten sollen.

„Eine neue Attraktion für Wien und seine Gäste“

„Von der Architektur her wird es eine neue Attraktion für Wien und seine Gäste. Es verbindet eine einzigartige Stadion-Location mit einzigartiger Architektur und dem eigenen Museum“, fasst Krammer zusammen.

Bisher hatte das Hanappi-Stadion eine Auslastung von 85 bis 90 Prozent. Deshalb stellte sich für den Präsidenten die Frage nicht, ob sich eine Erweiterung auszahlen würde.

Im Gegenteil. Das neue Stadion soll dem Verein viele Vorteile bringen.

Um abzusehen, mit welchen positiven Folgen zu rechnen ist, wurde internationales Benchmarking betrieben – die Vergleichszahlen sind enorm.

Plus 30 Prozent Zuschauer und vier Millionen Mehrwert

In der Periode drei Jahre vor und drei Jahre nach dem Neubau kletterten die Zuschauerzahlen, wie von Krammer vorgetragen, in Mainz von 20.000 auf 32.000, beim FC Basel von 9.000 auf 22.000 und bei Ajax Amsterdam von 28.000 auf 36.000.

Im Businessplan ist bei Rapid ein Zuschauer-Plus von 30 Prozent einkalkuliert, der Mehrwert für den Klub soll vier Millionen Euro betragen.

Zudem sollen VIP-Räume, Bussiness-Seats und Logen vermietet werden, um bei Veranstaltungen zehn bis 1000 Leuten Platz bieten zu können.

Die Idee einer eigenen Kapelle soll ebenfalls umgesetzt werden, um Anhängern die Möglichkeit zu bieten, ihren Nachwuchs im Rapid-Stadion taufen zu lassen oder dort die Trauung vorzunehmen.

Auch die Anrainer sollen zufrieden gestellt werden, da Verbesserungen in puncto Lärm, Licht, Verkehr und Sicherheit berücksichtigt wurden.

Jetzt fehlen nur noch nötige Unterschriften sowie die Baubewilligung, damit Rapids „Jahrhundertprojekt“ tatsächlich in die Tat umgesetzt werden kann.


Alexander Karper