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"Wäre schon nach 2 Monaten zu Rapid gegangen"

Schüchtern und noch etwas verloren irrt Robert Beric bei seinem neuen Arbeitgeber Rapid herum.

Erst seit Donnerstag ist sein Wechsel von Sturm Graz zu den Hütteldorfern in trockenen Tüchern, am Freitag stieß er im Trainingslager in Schärding zur Mannschaft.

Am Sonntag folgte dann sein bisheriger Höhepunkt, als er im Testspiel gegen Celtic Glasgow erstmals den grün-weißen Dress trug und gleichzeitig die Verabschiedung des Hanappi-Stadions miterlebte.

Während die Ära der bisherigen Heimstätte zu Ende geht, steht jene des slowenischen Stürmers erst vor dem Anfang.

Positiver Einstand und erster Vorgeschmack

„Das war ein großer Moment für mich und Rapid. Alles war super, die Stimmung durch die Fans war perfekt“, schwärmt Beric im Interview mit LAOLA1.

Für den 23-Jährigen war es erst ein Vorgeschmack, was ihn bei Rapid in den kommenden vier Jahren (Anm. d. Red.: Vertrag bis 2018) erwarten wird.

Trotz des überraschend schnell über die Bühne gegangen Wechsels fühlt sich der ehemalige Maribor-Angreifer bei den Wienern bereits pudelwohl.

„Meine neuen Kollegen sind alle sehr nett. Sie haben mich so aufgenommen, dass ich glauben könnte, ich bin schon zehn oder 15 Jahre hier. Bisher sind die ersten Eindrücke sehr positiv“, freut sich Beric auf die bevorstehenden Aufgaben.

„Sturm Graz war eine Geschichte für sich“

Nach dem Abgang von Terrence Boyd zu RB Leipzig war bei Rapid guter Rat teuer, wer den US-Boy an vorderster Front ersetzen könnte.

Die Führungsriege des Vizemeisters ist sich sicher, mit dem Slowenen die richtige Wahl getroffen zu haben. Laut Aussagen des Trainers und Sportdirektors passt Beric perfekt ins gesuchte Spielerprofil.

Dass es so schnell zu einer Einigung kommen konnte, lag wohl auch daran, dass sich der anfangs von Gönner Frank Stronach finanzierte Stürmer bei Sturm nicht mehr wohl fühlte.

„Sturm Graz war eine Geschichte für sich. Wenn ich nach zwei Monaten bei Sturm ein Angebot von Rapid gehabt hätte, wäre ich auch gegangen.“

Hohe Erwartungshaltung wurde Beric zum Verhängnis

Harte, aber aufgrund seiner eher aussichtslosen Situation, in einer in der vergangenen Saison offensiv harmlos agierenden Elf, wohl nachvollziehbare Worte.

Denn obwohl Beric gleich in seiner ersten Saison mit zehn Saisontreffern und elf Assists zum Topscorer avancierte, wurde ihm nicht jene Wertschätzung entgegengebracht, die ihm gebührt hätte.

Schnell hatte der als Heilsbringer angepriesene Superstürmer den Ruf des Chancenverneblers und konnte trotz der für ihn sprechenden nackten Zahlen, der hohen Erwartungshaltung nicht gerecht werden.

Nachdem Rapid beim Legionär anklopfte, musste Beric nicht lange überlegen. Spezielle Angebote anderer Vereine für den slowenischen Teamstürmer sollen nicht vorgelegen sein.

„Rapid ist noch größer, als ich anfangs dachte“

Kolportiert wurde eine Ablösesumme im sechsstelligen Bereich, die Sturms Kaufpreis von rund einer Million Euro nicht nahe kommen soll.

Für die Wiener und den Stürmer selbst ein Glücksfall. Warum er sich schlussendlich für einen Wechsel innerhalb Österreichs zu Rapid entschieden hat?

„Was denken Sie? Weil Rapid der größte Klub in Österreich ist. Für mich stellte sich die Frage gar nicht. Wenn dir Rapid die Möglichkeit gibt, hierherzukommen, musst du das annehmen.“

Bei seinem ersten großen Auftritt vor ausverkauftem Haus funkelten die Augen bereits. „Ich wusste schon davor, dass Rapid der größte Klub in Österreich ist, aber jetzt habe ich gesehen, dass er noch viel größer ist, als ich anfangs geglaubt habe.“

Einen gewissen Druck wird der Neuzugang auch bei seinem neuen Arbeitgeber verspüren. Dieser glaubt allerdings daran, dass Beric sein Potenzial noch längst nicht ausgeschöpft hat.


Alexander Karper