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Barazite: "Ich bin offiziell Spieler von Monaco"

Barazite:

Nacer Barazite hat seinen Wechsel von Bundesligist FK Austria Wien zu AS Monaco am Mittwoch bestätigt.

"Ich bin offiziell Spieler von Monaco", ließ der niederländische U21-Teamspieler via Twitter verlauten und bedankte sich bei Spieler-Kollegen, Betreuerstab und Fans seines nunmehrigen Ex-Clubs für die vergangenen zwölf Monate.

"Ich hatte eine unvergessliche Zeit." Vonseiten der Austria stand eine Vollzugsmeldung des Transfers vorerst aus.

Auch FAK bestätigt

Am Nachmittag bestätigte auch die Austria den Wechsel Barazites zum AS Monaco.

"Alles ist unter Dach und Fach, alle Unterschriften sind eingetroffen", hieß es in einer Aussendung der Wiener, deren Sportvorstand Thomas Parits den Abgang des niederländischen U21-Teamspielers mit einem lachenden und einem weinenden Auge sah.

"Sportlich ist Nacers Abgang natürlich ein Verlust für uns, aber dieses finanzielle Angebot konnten wir einfach nicht ablehnen", erklärte Partis, der eigenen Angaben nach im Ausland auf der Suche nach Ersatz ist.

Win-Win-Situation

Trainer Ivica Vastic zeigte sich zuversichtlich, einen adäquaten Nachfolger für den technisch beschlagenen Stürmer zu bekommen: "Es ist keine Frage, dass wir mit diesem Transfer vorübergehend an Qualität verloren haben, aber wir werden alles daran setzen, diesen Abgang rasch zu kompensieren."

Wirtschafts-Vorstand Markus Kraetschmer sprach von einer "sportlichen und wirtschaftlichen Win-Win-Situation für ihn und uns. Daher haben wir zugestimmt. Selbstverständlich sind wir bereit, einen Teil der Ablösesumme für einen Stürmer und Tormann zu reinvestieren, denn wir wollen natürlich auch im Frühjahr eine schlagkräftige Mannschaft haben", sagte Kraetschmer.

Parits sucht Spieler

Aus einem ruhigen Trainingslager in Lara ist daher für Thomas Parits nichts geworden, anstelle dessen ist der Austria-Sportvorstand nach dem verletzungsbedingten Ausfall von Pascal Grünwald sowie dem Abgang von Nacer Barazite auf der Suche nach Verstärkungen.

Bis zum Transferschluss Ende Jänner soll sowohl ein starker Goalie als auch ein guter Stürmer gefunden werden.

Zwei, drei Spiele rim Gespräch

Die Lücke von Barazite dürfte ein Legionär schließen. "Zum jetzigen Zeitpunkt glaube ich, dass ich einen Spieler aus dem Ausland holen werde. In Österreich ist momentan der Markt sehr schmal, es gibt wenige Spieler, die zu haben sind, die meisten, die im Umlauf sind, haben Verträge", verriet Parits

Zwei, drei Spieler seien konkret im Gespräch. "Ich habe nur mehr knapp eine Woche Zeit, ich bin aber auf einem guten Weg und hoffe, dass es mir wirklich gelingt, einen Spieler zu finden, der zu uns passt und uns auch weiterbringt", sagte Parits.

Parits nennt keine Namen

Das gilt auch für die Tormannposition, die also nicht mit einer klassischen Nummer zwei nachbesetzt werden soll. "Wir wollen einen gleichwertigen Goalie holen, der mit Heinz Lindner um die Nummer-Eins-Position kämpft", betonte Austrias Sportvorstand. Parits ist mit drei Torleuten im Gespräch, einer davon dürfte Kapfenbergs 23-jähriger deutscher Schlussmann Raphael Wolf sein.

"Wenn das die Kapfenberger Seite sagt, ist das okay. Ich werde aber keine Namen kommentieren", erklärte der Burgenländer. Das Angebot an Tormännern ist jedenfalls groß, aus aller Welt werden den Violetten dieser Tage Goalies angeboten.

Die Idee nur auf die eigenen Jungtormänner Stefan Krell (19) und Osman Hadzikic (15) als Back-up zu setzen - nach Vorbild der Admira - hatten die Wiener schnell ad acta gelegt. "Wir haben zwei große Talente, aber sie sind noch nicht so weit", sagte der 65-Jährige.

Lob für Holland

Die Austria hat sich bisher nur mit dem australischen defensiven Mittelfeldspieler James Holland verstärkt. Der 22-Jährige scheint zu einem fixen Bestandteil der Austria-Mannschaft zu werden, konnte auch am Dienstag beim 0:0-Remis im Testspiel gegen CFR Cluj überzeugen.

"Er ist ein Talent und ein richtiger Australier mit dem nötigen Biss. Er will was werden und ich bin tausendprozentig davon überzeugt, dass er eine große Verstärkung ist", lobte Parits den Neo-Austrianer.

Ivica Vastic sieht die Sache ähnlich. "James ist ein Spieler mit gutem Charakter, ein positiver Typ, der gut hineinpasst. Er hat Eigenschaften, die wir im zentralen defensiven Mittelfeld brauchen. Nur die Spielpraxis fehlt ihm noch etwas und er wirkt von den Trainings etwas müde", sagte der Austria-Trainer.

Zwei Absagen

Nichts geworden ist es für die Austria mit der Verpflichtung zweier Offensivspieler, an denen Parits schon zu Beginn der Transferzeit dran war. Einer davon entschied sich aus finanziellen Gründen für ein Engagement in Schweden, der andere, Marti Riverola, Mittelfeldspieler vom Barcelona B-Team durfte sich just an jenem Tag, an dem Parits nach Barcelona gereist war, um mit ihm zu verhandeln, über eine Vertragsverlängerung freuen.

"Ich kann keine teuren Spieler wie Salzburg holen. Ich muss Spieler holen wie Barazite, die uns nichts kosten", betonte Parits.

Barazite-Abgang nicht überraschend

Der Wechsel von Barazite zum AS Monaco kam für Parits übrigens nicht überraschend. "Ich habe schon damit gerechnet, weil ihn viele Scouts immer wieder beobachtet haben. Er hat sich ein Jahr lang bei uns wirklich sehr gut entwickelt", sagte Austrias Sportvorstand über den niederländischen 19-fachen Saisontorschützen (bewerbsübergreifend).

Der Vertrag wurde am Dienstagabend von den Wienern unterzeichnet, über die Ablösemodalitäten wurde Stillschweigen vereinbart.

Nur drei Angreifer

Da vorerst noch kein Stürmer-Nachfolger gefunden worden ist, setzt Vastic auf das vorhandene Spielermaterial. Mit Linz, Jun und Tadic stehen drei Angreifer parat. "Jetzt ist die Mannschaft noch mehr gefragt, wir müssen versuchen diese Qualität wieder hineinzubringen", meinte Vastic.

Vom neuen Stürmer hat der Austria-Coach auch eine klare Vorstellung. "Wir werden versuchen einen Stürmer zu bekommen, den wir vom Profil her nicht haben, damit wir in der Spitze variabler sind", kündigte Vastic an.

Mit Test zufrieden

Im Test gegen Cluj durfte Stankovic im 4-2-3-1-System als hängende Spitze hinter Jun agieren, ab der 57. Minute kamen Linz und Tadic zum Einsatz. Während also in der Offensive noch einige Positionen offen sind, scheint die Abwehr mit Klein, Margreitter, Ortlechner und Suttner ihr Fixleiberl zu haben.

"Wir haben gegen einen wirklich starken Gegner mit Topspielern eigentlich nichts zugelasssen", lobte Vastic seine Hintermannschaft. Das letzte Testspiel im Trainingslager vor der Rückreise am Samstag bestreiten die Wiener am Freitag gegen Hajduk Split.