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"Damit es endlich soweit ist"

Die Ziellinie ist für die Wiener Austria in Sichtweite.

Nur noch vier Partien stehen in dieser Bundesliga-Saison aus und sollten diese erfolgreich bestritten werden, dann wartet der große Preis namens Meistertitel – es wäre der erste nach sieben Jahren.

Unter der Woche wurden zudem die Weichen für den absoluten Jackpot gestellt. Mit einem 3:1-Sieg in Ried qualifizierten sich die „Veilchen“ für das Cup-Finale gegen Pasching im Happel-Stadion.

Noch immer nichts sicher

Das Double ist also zum Greifen nah, die Titel sind so gut wie abholbereit. „Es steht relativ knapp bevor, aber wir haben noch keinen sicher“, weiß Florian Mader im LAOLA1-Gespräch.

Woche für Woche sind Titel das Thema, aber der springende Punkt ist: Noch wurde nichts erreicht.

„Das können wir die nächsten Wochen ändern“, so der Tiroler, für den die letzten und kommenden Tage unter dem Motto „Wiedersehen mit den Ex-Klubs“ stehen.

Nach den beiden Duellen gegen Ried in Meisterschaft und Cup, wartet nun Wacker Innsbruck. Wohl das Schlüsselspiel auf dem Weg zum Titel, denn danach sollten die Wiener die Meisterschaft mit den Heimspielen gegen Wiener Neustadt und den SV Mattersburg endgültig fixieren können.

Schlüsselspiel in Innsbruck

„Wir können da einen großen Schritt machen. Wenn wir den Abstand halten können, haben wir es in den nächsten zwei Heimspielen in unserer Hand, es zu schaffen. Dann schaut es gut aus.“

Obwohl: Zu Hause ist die Austria in dieser Saison „weitaus“ anfälliger als in der Fremde. Setzte es in der Generali Arena drei Niederlagen, blieb in Ried die Super-Serie ohne Auswärts-Niederlage weiter bestehen.

Stöger vertraut auf Mader, dessen Vertrag sich um eine Saison verlängerte

„Das ist sehr schade, denn auch bei uns freuen sich alle immer auf die Spiele in Innsbruck. Auf das Stadion, auf die schöne Gegend, es wäre schade, wenn Wacker dann nicht mehr Teil der Liga wäre.“

Helfen kann der „verlorene Sohn“ am Samstag (ab 18:30 Uhr) nicht, schließlich können sich die Wiener auf dem Weg zum Titel auch keine Schwäche mehr erlauben. „Ich hoffe, sie schaffen es trotzdem. Sie haben sich zuletzt gut präsentiert. Momentan stehen sie nicht am Abstiegsplatz.“

Spannung muss hochgehalten werden

Während sein ehemaliger Verein also um das nackte Überleben kämpft, kämpft Mader im Finish um den „Riesentraum, der in Erfüllung gehen würde“. Dass dieser schon wochenlang im Raum steht und eben noch nicht im Trockenen ist, zehrt aber nicht an den Nerven der Violetten.

„Wir schaffen es ganz gut, die Spannung hochzuhalten. Wir haben eben auch einen starken Gegner, der nicht locker lässt. Wir wollen weiter so damit umgehen, damit es endlich soweit ist.“

Was schon fixiert wurde, ist die gezogene Vertragsoption (Verlängerung bis 2014) beim Linksfuß, der vor allem im Frühjahr unumstrittener Stammspieler unter Trainer Peter Stöger ist.

„Es ist auf jeden Fall sehr schön, dass das fixiert ist. Zumal es mir sehr viel Spaß macht hier, mit der Mannschaft und dem Trainer zu arbeiten. Ich bin sehr froh, dass ich bleiben kann.“

Und noch mehr, wenn dann endlich die Meisterschaft fixiert ist.

 

Bernhard Kastler

„Das soll so bleiben. In Ried haben wir zuletzt Glück gehabt, sie waren die bessere Mannschaft, wir haben aber eine Lösung gefunden“, darf sich Mader über sein zweites Cup-Finale am 30. Mai freuen.

„Das ist etwas ganz Besonderes und damals hatte ich auch das Glück es gewinnen zu dürfen“, erinnert sich Mader an den 2:0-Sieg gegen Austria Lustenau anno 2011.

Meisterjubel mit FC Tirol

Die Meisterschaft fehlt ihm noch, aber auch hier gibt es schon schöne Erinnerungen: „Ich weiß noch, damals in Innsbruck, wie ich auf der Tribüne zusehen durfte, als der Meisterteller übergeben wurde. Dieses Ziel hatte ich schon immer, umso schöner wäre es, wenn das nun in Erfüllung gehen würde.“

Die glorreichen Tage in Innsbruck gehören längst der Vergangenheit an. Seit dem Konkurs des FC Tirol nach der bislang letzten Meisterschaft 2002 ist in Innsbruck nichts mehr so wie es war.

Zwar kehrten die Tiroler als FC Wacker mit Mader von der Regionalliga zurück in die Bundesliga und schafften nach dem Abstieg 2008 auch 2010 den Wiederaufstieg. Doch wieder kämpft man um den Klassenerhalt und um finanzielle Ressourcen, im ersten Anlauf erhielten die Innsbrucker keine Lizenz.

„Schwer, Geld zu finden“

„Nach dem Konkurs war das Budget immer knapp bemessen, es hat immer geheißen, dass nicht viel Geld da war. Das limitiert die Möglichkeiten. Ich denke, es ist seit dem Konkurs einfach schwer, Geld zu finden“, analysiert Mader mittlerweile aus der Ferne. Die Umstände tun dem Tiroler freilich weh.