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"Wir werden nicht die Nerven weghauen"

Die Austria muss, die Admira kann.

Die letzte ausstehende Entscheidung in der Bundesliga fällt am letzten Spieltag: Wer ergattert den dritten Platz in der Europa League?

Die Ausgangslage ist klar. Der Aufsteiger hat einen Punkt Vorsprung auf die Violetten, sein Schicksal also selbst in der Hand.

Mit einem Sieg in Salzburg sind die Südstädter durch, da kann der FAK in Graz machen, was er will.

Lockere Admira

Und die Niederösterreicher geben sich vor dem 36. Spieltag betont locker. „Wir machen uns überhaupt keinen Druck, wollen einfach Spaß am Fußball haben“, sagt etwa Richard Windbichler.

Ähnlich sieht es Didi Kühbauer: „Wir werden jetzt nicht die Nerven weghauen und trotzdem gut schlafen können.“

Sollte es doch nicht klappen, wäre es aus Sicht des Admira-Trainers kein Beinbruch: „Ich werde dann nicht auf einmal zum Jammern anfangen. Diese Saison kann der Mannschaft trotzdem keiner nehmen.“

Austria unter Druck

Etwas anders verhält es sich am Verteilerkreis.

Die Verantwortlichen der Austria sprechen bereits seit einigen Tagen von einem drohenden Image-Schaden, wenn kommende Saison nicht international gespielt werden könne. Ganz zu schweigen von den finanziellen Einbußen.

„Wir werden voll attackieren“, verspricht Georg Margreitter vor dem Spiel beim SK Sturm.

Hoffen auf den Salzburger Ehrgeiz

Dennoch sind die Favoritner von den Vorkommnissen in der Mozartstadt abhängig. Dass sich die „Bullen“ gegen die Admira zurücklehnen, weil sie bereits als Meister feststehen, will aber niemand so recht glauben.

„Ich weiß aus eigener Erfahrung, man will eine Meisterfeier mit einem Sieg begehen. Als ich mit Sturm bereits fünf Runden vor Schluss als Meister festgestanden bin, haben wir dennoch alle Partie gewonnen. Es ist einfach ein Unterschied, ob man mit einem Sieg oder einer Niederlage den Teller entgegen nimmt“, sagt Ivica Vastic.

Maierhofer als Zünglein auf der Waage?

Tomas Simkovic ergänzt: „Jeder Sportler will gewinnen – das gilt wohl auch für die Salzburger.“

Zudem setzt Vastic Hoffnungen in Stefan Maierhofer: „Bei ihm geht es auch noch um die Torschützenkrone. So wie ich ihn als ehrgeizigen Spieler kenne, wird er alles unternehmen, damit er alleine vorne steht.“

Salzburgs zweiter Anzug

Dass der neue Titelträger vor dem Cupfinale gegen Ried einige Spieler schonen könnte, liegt allerdings auf der Hand. „Auch wenn sie das tun, werden sie sicher konzentriert ans Werk gehen“, denkt Admira-Goalie Patrick Tischler.

Margreitter meint: „Auch ihre zweite Garnitur kann ganz oben mitspielen.“ Kühbauer sieht es nicht anders: „Sie werden trotzdem eine gute Mannschaft präsentieren. In Salzburg hängen die Trauben hoch.“

„Keine Draufgabe mehr“

Nichtsdestoweniger wollen die Südstädter so kurz vor dem Ziel nicht mehr eingeholt werden. „Die Europa League ist keine Draufgabe mehr, wir wollen das unbedingt“, stellt Windbichler klar.

Die Ausgangssituation verändert das freilich nicht. Die Austria muss, die Admira kann.


Harald Prantl/Martin Wechtl