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LAOLA1 blickt auf die Saison des WAC zurück

LAOLA1 blickt auf die Saison des WAC zurück

Es ist an der Zeit, Bilanz zu ziehen.

LAOLA1 blickt auf die Saison des Wolfsberger AC zurück: Feedback für jeden eingesetzten Spieler, die Punkteausbeute gegen alle Gegner, ein Fazit dieser und ein Ausblick auf die kommende Spielzeit.

DAS SPIELER-ZEUGNIS


Silvio (33 Spiele/4 Tore/3 Assists): Im Herbst noch zumeist Joker, entwickelte sich der Brasilianer im Frühjahr zum immer öfter gefragten Mann in der Offensive. Zwischen Runde 26 und 33 hatte der 30-Jährige seine stärkste Phase mit drei Toren und zwei Assists. In Wolfsberg ist man zufrieden und will den Vertrag verlängern.

Jacobo (33/4/12): Besonders während des überraschenden Laufs der Kärntner im Herbst überragend. Glänzte dabei als Vollstrecker und Assistent. Nicht umsonst ist er der Offensivakteur mit den meisten Einsatzminuten.

Christopher Wernitznig (33/6/4): Auch der "Wuschel" kann als Aufsteiger des Herbstes gesehen werden. Als gelernter linker Mittelfeldspieler kam er in dieser Saison offensiv überall zum Einsatz und lieferte ansprechende Leistungen ab. Ein ablösefreier Transfer, der sich ausgezahlt hat.

Michael Sollbauer (32/0/4): Der Kapitän war einer der Dauerbrenner der Wölfe und der wichtigste Spieler in der Vierer-Abwehrkette. Mit nur drei Gelben Karten zählt er zu den fairsten Innenverteidigern der Liga, nicht immer strahlte die WAC-Defensive aber diese Sicherheit aus, wie zu Saisonbeginn.

Joachim Standfest (32/2/4): Trotz seiner 35 Jahre ein absoluter Leistungsträger auf der rechten Seite. An seine neun Assists aus dem Vorjahr konnte er zwar nicht ganz anschließen, dennoch zählt der Steirer zu den verlässlichsten Spielern im Kader von Didi Kühbauer.

Boris Hüttenbrenner (32/3/0): Ein weiterer Routinier, auf den der Coach nicht verzichten will. War im defensiven Mittelfeld zumeist gesetzt, aber mit insgesamt elf Gelben Karten auch der am öftesten verwarnte Spieler des Wolfsberger AC.

Manuel Kerhe (31/4/3): Hatte bei weitem nicht mehr so viele Einsatzminuten wie noch in der Vorsaison, dementsprechend gering ist seine Ausbeute. Umso erfolgreicher waren seine Joker-Einsätze im Frühjahr - zum Beispiel gegen Salzburg oder Sturm.

Alexander Kofler (30/0/0): Zog zu Saisonbeginn etwas überraschend Christian Dobnik das Einserleiberl aus, wusste dies aber mehr als zu rechtfertigen. Dank mehrerer starker Auftritte machte der 28-Jährige auch über die Grenzen Kärntens hinweg von sich reden. Ein Aufsteiger der Saison!

Peter Zulj (27/5/2): Konnte nach einem persönlich starken Herbst im Frühjahr nicht an seine Leistung anknüpfen und verlor auch seinen Platz in der ersten Elf. In den letzten sechs Runden setzte den 21-Jährigen auch noch eine Adduktorenverletzung außer Gefecht.

Manuel Weber (26/2/2): Machte im Herbst zusammen mit Hüttenbrenner das Mittelfeldzentrum dicht und überzeugte durch starke Pass- und Zweikampfquoten. Das Frühjahr verlief allerdings nicht nach Wunsch. Unter anderem musste er zwischen Runde 27 und 33 zusehen.

Tadej Trdina (25/7/2): Explodierte im Herbst geradezu mit mehreren Toren und Assists. Danach schlug beim Slowenen aber der Verletzungsteufel zu. Erst waren es Leistenprobleme, im Frühjahr folgte ein Nasenbeinbruch sowie eine Angina. Daher durfte er im Kalenderjahr 2015 nur zwei Mal jubelnd abdrehen und ging den "Wölfen" merklich ab.

Stephan Palla (24/0/2): Zu Saisonbeginn schien ihm der Stammplatz auf der linken Verteidigerposition nicht zu nehmen, gegen Ende der Saison war er nach einer Verletzung nicht mehr immer erste Wahl. Dennoch ein Aufsteiger innerhalb des WAC. Wurde nun mit einer Nationalteam-Einberufung auf den Philippinen belohnt.

Nemanja Rnic (21/1/0): Bildete im Herbst gemeinsam mit Sollbauer ein erfolgreiches Innenverteidiger-Duo, ehe er ab März aufgrund einer Schulterverletzung merklich fehlte. Man will auch in Zukunft auf die Qualitäten des 30-Jährigen bauen und strebt demnächst eine Vertragsverlängerung an.

Rene Seebacher (17/1/1): Durfte gegen Salzburg und Rapid zwar über einen Assist bzw. ein Tor jubeln, fristete aber über weite Strecken sein Dasein auf der Ersatzbank und kam bestenfalls zu Kurzeinsätzen im rechten Mittelfeld.

Dario Baldauf (17/0/0): In der Vorsaison noch mit 35 Einsätzen auf der linken Abwehrseite gesetzt, flog er im Verlauf des Frühjahrs zwischendurch sogar aus dem Kader. Hatte erst gegen Ende wieder längere Einsätze, allerdings ohne nennenswert aufzufallen.

Daniel Drescher (17/1/1): Der Neuzugang hatte zu Saisonbeginn überhaupt keine Chance auf Einsätze und fand sich sogar in der zweiten Mannschaft wieder. Durch die Verletzung von Rnic war er aber im Frühjahr gefragt und erledigte seinen Job neben Kapitän Sollbauer recht ordentlich.

Michael Berger (16/0/0): Kam aus Wiener Neustadt und fügte sich als Backup auf der rechten Abwehrposition ein. War im Frühjahr öfter gefragt und zeigte wechselhafte Leistungen.

Roland Putsche (11/2/2): Machte bei seinen wenigen Einsätzen keine schlechte Figur im defensiven Mittelfeld, im März fand seine Saison aber ein jähes Ende, als er sich nach einem Foul von Marko Stankovic das Wadenbein brach.

Manuel Seidl (9/1/2): Eine weitere von Verletzungen geprägte Saison für den 26-Jährigen. Hatte nach Knieproblemen erst im Dezember seinen ersten Einsatz, glänzte gegen die Admira im April mit Tor und Assist, doch im Finish war er mit einer Zerrung wieder längere Zeit out.

Attila Simon (8/0/1): Kam im Sommer als routinierter Hoffnungsträger aus Ungarn, erwies sich aber letztlich als veritabler Transfer-Flop. Im Frühjahr wurde er von Kühbauer in die zweite Mannschaft verbannt. Der 32-Jährige hat keine Zukunft in Wolfsberg.

Peter Tschernegg (6/0/0): Eine Saison zum Vergessen für den 22-Jährigen. Ein Kreuzbandriss setzte den Mittelfeldakteur fast die gesamte Spielzeit außer Gefecht, im April feierte er sein Comeback und spielte danach immerhin drei Mal durch.

Christian Dobnik (7/0/0): Erst eine Verletzung von Alexander Kofler verhalf der langjährigen Nummer eins im Lavanttal zu Einsätzen. Musste sich sonst mit der Ersatzbank anfreunden. Nur im Cup war er gesetzt.

Stefan Schwendinger (6/0/0): Im vergangenen Frühjahr noch wesentlich gefragter, trat der 20-Jährige vornehmlich bei den Amateuren in Erscheinung. 

Hervé Oussalé (6/0/0): Der WAC hatte schon mal ein besseres Händchen für Stürmer-Verpflichtungen. Der 26-Jährige wurde zunächst getestet und anschließend bis Saisonende verpflichtet. Er erzielte aber kein einziges Tor in seinen wenigen Einsätzen. 

Maximilian Ritscher (1/0/0); Kam im Sommer erstmals zu den Profis und wurde beim 2:2 gegen Salzburg in Minute 89 eingewechselt.

 

FAZIT UND KADERPERSPEKTIVE: Der WAC hat vor allem im Herbst gezeigt, wozu er, trotz begrenzter finanzieller Mittel, in der Lage ist. Die Lavanttaler spielten sich mit einem erfahrenen Kader regelrecht in einen Rausch. Wenn man bei Rnic und Silvio die gewünschten Vertragsverlängerungen erzielt, sind wichtige Spieler weiterhin an Bord. Sollten die schweren Verletzungen diesmal ausbleiben, hat Kühbauer einen ordentlichen Kader beisammen, der allerdings schon in dieser Saison der älteste der Liga war (27,5 Jahre im Durchschnitt). Die Offensive kann noch frisches Blut vertragen. Mit Trdina und Silvio hätte man nur zwei nominelle Angreifer in den eigenen Reihen. Die Verpflichtungen von Simon und Oussalé sollten nicht so schwer zu übetreffen sein. Auch im Mittelfeld sollte sich etwas tun, nachdem der Abschied von Kerhe zum LASK fix ist.

 
*) Anmerkung: Die Pfeile symbolisieren, ob die Saison für einen Spieler nach Kritierien wie Leistung, Einsatzzeit und Standing innerhalb eines Vereins ein Fort- oder Rückschritt war, oder ob er sein Level gehalten hat.

SO VIELE PUNKTE HOLTE DER WAC GEGEN...

 

RED BULL SALZBURG

Punkte:

 

 

SK RAPID WIEN

Punkte:

 

 

SCR ALTACH

Punkte:

 

 

SK STURM GRAZ

Punkte:

 

 

SV RIED

Punkte:

 

 

FK AUSTRIA WIEN

Punkte:

 

 

SV GRÖDIG

Punkte:

 

 

FC ADMIRA WACKER

Punkte:

 

 

SC WIENER NEUSTADT

Punkte:

LAOLA1-BILANZ

 

Wenn man Trainer Kühbauer beim Bilanzieren dieser Saison so zuhört, merkt man, dass er hin- und hergerissen ist. Einerseits waren die Leistungen sensationell. Der Lauf im Herbst, der Sieg gegen Salzburg vor 20.000 Zuschauern in der Wörthersee-Arena, die Tabellenführung. Das hat man sich vor allzu langer Zeit als fußballbegeisterter Kärntner wahrscheinlich gar nicht vorstellen können. Man wusste natürlich, dass es nicht ewig so weiter gehen würde, aber ein bisschen hat man schon auf den direkten Weg in den Europacup gehofft. Dagegen sprach letztlich ein Hänger, der sich von Mitte Oktober bis Mitte Februar zog, als man acht Runden lang kein Spiel gewinnen konnte. Der WAC wurde durchgereicht, kämpfte sich aber zwischendurch noch einmal heran. Nach dem Heimsieg gegen Sturm schien der direkte Weg in die EL-Quali noch möglich, nun muss man doch auf Salzburg im Cup hoffen. Unter anderem aufgrund einer desaströsen Auswärtsbilanz im Frühjahr. Nur ein einziger Punkt sprang im Kalenderjahr 2015 in der Fremde heraus. Dennoch darf man positiv bilanzieren, denn: Noch nie konnte ein Kärntner Verein in der Bundesliga 52 Punkte sammeln, dazu kämpfte man sich auch bis ins Halbfinale des Cups vor. Am Ende holte man auch in der Tabelle zwischen Runde 20 und 36 den fünften Rang - so wie in der Endabrechnung. Nicht wenige hatten vor der Saison die Wolfsberger als potenzielle Abstiegskandidaten auf dem Zettel. Vielleicht ist es dem Klub ganz recht, wenn das vor der nächsten Spielzeit wieder passiert.

 

Andreas Terler