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LAOLA1 blickt auf Salzburgs Saison zurück

LAOLA1 blickt auf Salzburgs Saison zurück

Es ist an der Zeit, Bilanz zu ziehen.

LAOLA1 blickt auf die Saison von Red Bull Salzburg zurück: Feedback für jeden eingesetzten Spieler, die Punkteausbeute gegen alle Gegner, ein Fazit dieser und ein Ausblick auf die kommende Spielzeit.

DAS SPIELER-ZEUGNIS


Andre Ramalho (33 Spiele/5 Tore/1 Assist): Der Aufsteiger des Jahres in der Bundesliga! Kam von Liefering aus der Regionalliga und entwickelte sich mit seiner abgeklärten, coolen Art zum Stammspieler in der Innenverteidigung. Fünf Tore dazu sind so richtig stark!

Kevin Kampl (33/9/18): Der Star der Liga, der mit 18 Assists diese Wertung anführt. Der Ankurbler spielte eine so überragende Saison, dass er wenig überraschend ein überaus gefragter Mann ist. Der Slowene verfügt über eine Ausstiegsklausel in seinem Vertrag.

Sadio Mane (33/13/13): Hatte zu Beginn der Saison noch etwas Anlaufschwierigkeiten, ehe er sich in seinen gewohnten Rausch spielte. Wie Kampl könnte auch der Senegalese ob seiner Interessenten Salzburg verlassen. Wie Kampl ist er wohl spätestens 2015 nicht mehr zu halten.

Martin Hinteregger (32/2/0): Spielte gemeinsam mit Ramalho in der Innenverteidigung seine Partien so trocken, dass auch ÖFB-Teamchef Marcel Koller nicht mehr an ihm vorbeikonnte. Hat einen weiteren großen Schritt nach vorne gemacht und ist ebenso gefragt.

Stefan Ilsanker (32/4/3): Keiner sah ihn langfristig in der Startelf, doch die personifzierte Absicherung im Salzburger Spiel belehrte jeden eines besseren und holte wie sein Vater (Tormann-Trainer Herbert) nun einen Titel als Spieler mit Salzburg. Großartige Saison!

Valon Berisha (32/5/6): Der zwölfte Mann im Salzburger Spiel. Trotz vielversprechender Vor-Saison reichte es nun gerade nicht für die Stammelf, war der erste Ersatzmann - konnte aber auch als solcher nicht immer überzeugen. 

Peter Gulacsi (31/0/0): Ein weiterer Goldgriff in der Ära Rangnick. Der beste Tormann der Liga wurde auch als solcher durch die Bundesliga ausgezeichnet. Sein aktives Mitspielen braucht die Mannschaft und seine Souveränität hilft ungemein.

Andreas Ulmer (30/2/5): Die Nummer 1 auf der linken defensiven Seite hätte sich definitiv wieder einmal eine Einladung vom Nationalteam verdient. Legte körperlich auch noch einmal zu.

Alan (29/26/8): Gemeinsam mit Soriano die Torkanone der Liga, die auch für den ÖFB im Laufe der Saison interessant wurde. Schön, dass seine erste volle Saison nach seiner langen Verletzung (18 Monate) so großartig verlief. Deutete das schon im Frühjahr 2013 an.

Jonatan Soriano (28/31/17): El capitan catalan! Seine Wandlung vom Strafraum-Stürmer zum großen Arbeiter für die Mannschaft ist herausragend. Der 28-Jährige grätscht als letzter Mann und netzt vorne. Auch wenn der Spanier den einen oder anderen Sitzer ausließ, der Torschützenkönig spielte seine bislang beste Saison in der Karriere!

Florian Klein (23/1/3): Hatte im Herbst gegen einen sehr starken Schwegler noch das Nachsehen, war im Frühjahr aber so in Form, dass er nun beim VfB Stuttgart in der deutschen Bundesliga landete.

Christoph Leitgeb (22/1/3): Nach seiner Vertragsverlängerung verpasste der Steirer die Sommer-Vorbereitung und brauchte deswegen Zeit, um dann den "Rise like a Phoenix" zu machen, als alle schon mit einem Abschied im Winter rechneten. Mit seiner Top-Physis wurde er zu einem unverzichtbaren und unwiderstehlichen Teil im Zentrum. 

Dusan Svento (21/2/4): Der Slowake war ein Ergänzungsspieler und wechselte nun zum 1. FC Köln in die Bundesliga. Soll Schlimmeres geben.

Christian Schwegler (19/0/6): Spielte den Herbst seines Lebens (v.a. Fenerbahce-Heimspiel), wurde aber vor allem im Frühjahr von Verletzungen gestoppt. Per Konkurrenzkampf mit Klein machte der Schweizer aber auch einen Schritt nach vorne. Sein Vertrag wurde völlig zurecht verlängert.

Stefan Hierländer (18/1/3): Eine nötige Meniskus-Operation warf ihn nach ganz gutem Start im Herbst weit zurück, kam im Frühjahr als Joker wieder. Zukunft (Leipzig?) noch offen, Vertrag läuft aus.

Marco Meilinger (18/0/6): Hatte einen von der Einsatzzeit her guten Start, auch weil Kampl zu Beginn zentral spielte. Danach musste er das Geschehen zumeist von der Bank aus verfolgen und wechselt nun auch folgerichtig zur Wiener Austria.

Franz Schiemer (13/1/1): Die unangenehmste aller Fußballer-Verletzungen (Schambeinentzündung) warf den Oberösterreicher leider in dieser Saison zurück.

Valentino Lazaro (11/2/1): Sein zweiter Mittelfußbruch verkorkste dem Youngster den Herbst, kam im Frühjahr als Ergänzungsspieler zu seinem ersten Bundesliga-Tor.

Robert Zulj (10/1/3): Kam im Winter aus Ried, traf auch gleich gegen die Bayern und machte sich im Frühjahr mit den Salzburgern einmal vertraut.

Rodnei (8/0/0): Adduktoren oder Leisten, Leisten oder Adduktoren - diese hartnäckigen Probleme sorgten bei ihm für ein Abo auf der Tribüne.

Alexander Walke (7/0/0): Verlor seinen Nummer-1-Status an Gulacsi, war aber zur Stelle, wenn er gebraucht wurde und machte keinen Radau - sehr professionell.

Havard Nielsen (7/0/0): Hatte in Salzburg keine Chance, durfte aber im Frühjahr mit Braunschweig deutsche Bundesliga spielen. Stieg dort allerdings ab - das macht ihn zu einem Meist-steiger.

Georg Teigl (6/0/0): Hatte ebenfalls keine Chance und ging im Winter zu Leipzig, wo er den Aufstieg in die zweite Bundesliga schaffte. Hat also zwei Mal Grund zu feiern.

Yordy Reyna (4/0/0): Südamerikanern ist bei der ersten Station in Europa Zeit zu geben - aber etwas mehr hätte man sich vom Peruaner schon erwartet.

Jakob Jantscher (3/0/2): Wollte nach Rückkehr aus Moskau von Anfang an weg, das gelang ihm mit dem Wechsel nach Nijmegen.

Edward Gustafsson (1/0/0): Die gute Seele der Mannschaft durfte im letzten Heimspiel noch einmal ran - Karriereende mit Standing Ovations. 

 

FAZIT UND KADERPERSPEKTIVE: Was Kontinuität für Vorteile hat. Wie erwartet, konnte nach der titellosen letzten Saison dieser Kader die Liga nun dominieren und spielte auch in Europa eine Rolle. Das unnötige Ausscheiden gegen den FC Basel tut noch immer weh, macht aber Hoffnung auf die erstmalige Teilnahme an der Gruppenphase der Champions League. Bei Kevin Kampl (Ausstiegsklausel) und Sadio Mane ist ein Verbleib offen, doch dem Netzwerk des Kader-Architekten Ralf Rangnick darf genügend Vertrauen geschenkt werden, damit nicht nur Abgänge kompensiert werden, sondern auch - wie angekündigt - Qualität für die Champions League dazugeholt wird. Der eine oder andere Ergänzungsspieler könnte woanders landen (Leipzig?). Kein Zweifel: Auch unter Neo-Trainer Adi Hütter wird dieser Kader kommende Saison das Beste sein, was die Liga zu bieten hat.


*) Anmerkung: Die Pfeile symbolisieren, ob die Saison für einen Spieler nach Kritierien wie Leistung, Einsatzzeit und Standing innerhalb eines Vereins ein Fort- oder Rückschritt war, oder ob er sein Level gehalten hat.

SO VIELE PUNKTE HOLTE SALZBURG GEGEN...

 

SK RAPID

Punkte:

 

 

 

SV GRÖDIG

Punkte:

 

 

 

AUSTRIA WIEN

Punkte:

 

 

 

 

 SK STURM

Punkte:





SV RIED

Punkte:





WOLFSBERGER AC

Punkte:




SC WIENER NEUSTADT

Punkte:





ADMIRA

Punkte:


 



FC WACKER INNSBRUCK

Punkte:

LAOLA1-BILANZ

Es war eine absolute Rekordsaison, auch wenn nicht alle Rekorde gebrochen wurden. Bereits am 28. Spieltag, also so früh wie noch nie in Österreich, wurden die "Bullen" Meister, was allerdings letztlich auch dafür sorgte, dass sie den Punkterekord, die Spielzeit mit den meisten Siegen sowie den Titel mit dem größten Abstand verpassten. Zu sehr war die Spannung dahin, auch wegen dem EL-Aus. Dennoch bleibt diese Saison ewig in Erinnerung, vor allem solche Höhepunkte wie die beiden EL-Spiele gegen Ajax Amsterdam. Dort manifestierte sich besonders, wie die so attraktive Spielweise einfach jedem Gegner aufgezwungen werden kann. Das bittere Ausscheiden im Achtelfinale gegen Basel tut deswegen so weh, weil es zu verhindern gewesen wäre. Aber auch das ist eine Erfahrung für die Zukunft. Meistermacher Roger Schmidt schaffte es von Österreich aus zu Bayer Leverkusen in die deutsche Bundesliga, Adi Hütter übernimmt und soll den Weg weitergehen. Er tritt damit in große Fußstapfen, denn auch wenn Salzburg 2007 mit größerem Abstand Meister wurde: Das war die dominanteste Saison in der Red-Bull-Ära und wohl die beste einer Mannschaft, die jemals in Österreich gespielt hat.

 

Bernhard Kastler