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Giro d'Italia: Großschartner auf 20. Etappe 3.

Chris Froome dürfte indes der Gesamtsieg nicht mehr zu nehmen sein:

Giro d'Italia: Großschartner auf 20. Etappe 3. Foto: © GEPA

Felix Großschartner setzt bei der 20. und vorletzten Etappe des Giro d'Italia ein Ausrufezeichen.

Der 24-jährige Oberösterreicher platziert sich auf dem Teilstück von Susa über 214 km nach Cervinia auf Rang drei. Auf Tagessieger Mikel Nieve Iturralde (Mitchelton/ESP) fehlen Großschartner 2:42 Minuten.

Großschartners Bora-Teamkollege Patrick Konrad liegt als Etappen-15. 6:45 Minuten zurück, macht damit aber einen Rang gut und verbessert sich auf Rang sieben der Gesamtwertung.

Diese führt weiter Chis Froome an. Der Sky-Profi verteidigt sein am Vortag erobertes Rosa Trikot problemlos und geht mit 46 Sekunden Vorsprung in die Schlussetappe.

Froome baut Führung aus

Froome lässt einen Tag nach seiner beeindruckenden Soloflucht nichts mehr anbrennen. Vorjahressieger Tom Dumoulin, der mit 40 Sekunden Rückstand in die Etappe gestartet war, greift im Schlussanstieg mehrmals an, kommt aber nicht weg. Im Gegenteil: Froome hinterlässt bei der Bergankunft den stärkeren Eindruck als der Niederländer und nimmt Dumoulin sogar noch sechs Sekunden ab.

Froome wird am Sonntag in Rom die dritte große Rundfahrt nacheinander für sich entscheiden. Im Vorjahr hatte er Tour de France und Vuelta gewonnen. Seit der letztjährigen Spanien-Rundfahrt läuft aber gegen den 33-jährigen Briten ein Doping-Verfahren wegen eines erhöhten Salbutamol-Wertes, sein Gesamtsieg hinterlässt deshalb einen fahlen Beigeschmack.

Wie am Freitag Simon Yates gibt es auch am Samstag einen großen Verlierer. Der Franzose Thibaut Pinot, als Gesamtdritter gestartet, bricht völlig ein und fällt weit zurück. Der Kolumbianer Miguel Angel Lopez übernimmt dadurch Rang drei, Konrad macht ebenfalls einen Platz gut.

Großschartner verpasst ganz großen Coup

In den Kampf um den Etappensieg konnten die Topfahrer nicht eingreifen. Großschartner beginnt mit Nieve und Gianluca Brambilla in einer dreiköpfigen Fluchtgruppe den Anstieg auf den Col Saint Pantaleon, den vorletzten Berg der Etappe und des diesjährigen Giro. Ursprünglich hatte sich das Trio schon wenige Kilometer nach dem Start als Teil einer großen Gruppe vom Feld abgesetzt.

32 Kilometer vor dem Ziel muss Großschartner die Hoffnungen auf einen ähnlichen Coup wie Lukas Pöstlberger aufgeben. Sein diesmal durch eine Erkrankung zurückgeworfener Bora-Teamkollege hatte 2017 die erste Etappe gewonnen. Großschartner konnte Nieve nicht folgen, der Spanier gewinnt schließlich an seinem 34. Geburtstag zum dritten Mal in seiner Karriere eine Giro-Etappe.

"Freifahrtschein" für Großschartner

Großschartner, eigentlich Edelhelfer im Team, macht am Samstag aus seinen Freiheiten das beste. "Ich habe drei Wochen alles für meine Mannschaft gegeben und als ich heute die Chance bekam, wollte ich diese natürlich nützen und wurde Dritter. Der Sieg war leider nicht drinnen, Nieve war einfach zu stark", sagt der Etappendritte aus Oberösterreich.

Das Bora-Team darf auch gesamt positiv bilanzieren. Mit Patrick Konrad (7.) und Davide Formolo (10.) hat das deutsche Team zwei Fahrer in den Top Ten der Gesamtwertung. "Dass wir vor der morgigen Schlussetappe nicht nur zwei Fahrer unter den Top Ten haben, sondern auch ausreichend Ressourcen hatten, Felix Großschartner für seine Helferdienste heute mit einem Freifahrtschein zu belohnen, freut mich auch persönlich riesig", sagt der sportliche Leiter Christian Pömer.

Froome war in Vorfreude auf den Giro-Triumph, den nur noch ein Missgeschick verhindern kann. "Einfach unglaubliche Gefühle, sehr emotional. Es gab im Finish Attacken, aber ich hatte alles unter Kontrolle", sagte der Brite. "Es war ein so brutales Rennen, aber es war ein wunderschönes Event".

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