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"Die Tür zur Gruppenphase ist offen"

„Ich habe ein Spiel auf Augenhöhe erwartet.“

Karl Daxbacher zeigte sich nach dem souveränen 3:1-Heimerfolg der Wiener Austria gegen Gaz Metan Media überrascht.

 „Wir haben das Spiel total dominiert. Gaz hat sich total zurückgezogen – so etwas habe ich selten zuvor erlebt“, berichtete der Niederösterreicher.

Die Überlegenheit der Veilchen im Playoff-Hinspiel war augenscheinlich. Die Gäste aus Rumänien hatten über 90 Minuten keine echte Torchance, das Ecken-Verhältnisse lautete am Schluss 12:0 für die Hausherren.

Ärger über Gegentreffer

Und dennoch durfte sich das Team von Trainer Cristian Pustai über einen Auswärtstreffer freuen. Ein Tausend-Gulden-Schuss von Breeveld landete in der 23. Minute im Netz. Zuvor hatte Roland Linz die Violetten bereits in der 7. Minute in Führung gebracht.

„Normalerweise dürfen die kein Tor schießen. Sie hatten einen Sonntags-Schuss, der zum Ausgleich führte. Sonst gab es keine einzige Torchance“, ärgerte sich Verteidiger Georg Margreitter.

„Wenn man das erste Match daheim spielt, ist es immer so eine Sache. Man kennt den Gegner nicht, sollte aber eigentlich kein Gegentor bekommen. Leider haben wir eines bekommen“, ergänzte Linz.

Kraetschmer lobt Mannschaft

Unmittelbar vor dem Pausenpfiff erhöhte Nacer Barazite zur Freude der  9.100 Zuschauer nach einem Gestocher auf 2:1. Damit schien die Gegenwehr des Vereins aufs Siebenbürgen gebrochen. In der 61. Minute fixierte Barazite mit seinem achten Tor im laufenden Bewerb den 3:1-Endstand.

„Das unglückliche 1:1 hat uns das Leben erschwert. Ich bin sehr froh, dass wir nach dem Ausgleich noch zwei Tore erzielt haben. Das 3:1 ist eine gute Ausgangsposition“, so Daxbacher.

So wie der Trainer lobte auch AG Vorstand Markus Kraetschmer den Auftritt der „Jungs auf Favoriten“: „Die Mannschaft hat speziell nach dem Ausgleich richtig reagiert und sehr geduldig weitergespielt. Das war eine sehr reife Leistung. Ich bin sehr stolz.“

„Wir sind zuversichtlich“

Der Grundstein für den Einzug in die Gruppenphase ist gelegt, dennoch wollte man im Lager der Violetten noch nicht euphorisch werden.

„Wir sind zuversichtlich. Wenn man das heutige Leistungsverhältnis her nimmt, sollten wir keine Probleme haben. Im Fußball muss man aber aufpassen. Die Tür zur  Gruppenphase ist jedenfalls schon einen Spalt offen“, erklärte Daxnacher.

„Hätten noch ein, zwei Tore schießen können“

Zlatko Junuzovic sah es ähnlich. „Der zwei-Tore-Vorsprung ist gut, wie müssen aber dennoch aufpassen. Wir wollen unbedingt in die Gruppenphase und diese sechs zusätzlichen Spiele im Herbst. Wir werden auch in Rumänien Gas geben.“

Der Austria-Regisseur ärgerte sich allerdings ein bisschen, dass es trotz der klaren Überlegenheit beim 3: 1 geblieben ist. „Wir hätten noch ein, zwei Tore schießen können. Das holen wir in Rumänien nach. Auch dort werden wir auf Sieg spielen und nichts verwalten. Wir sind stärker als sie und das werden wir auch im Rückspiel beweisen.“

Pustai enttäuscht

Metan-Coach Pustai nahm den Leistungsunterschied währenddessen zähneknirschend zur Kenntnis: „Wir haben uns nicht so präsentiert wie gegen Mainz. Die Austria hat jetzt die größeren Aufstiegsmöglichkeiten. Wir hatten uns ein besseres Ergebnis in Wien erhofft. Besonders geschmerzt hat das zweite Tor so kurz vor der Pause, davon haben wir uns nicht mehr erholt.“

Nacer Barazite abschließend: „Wir haben nach dem 3:1 einen guten Polster. Eigentlich sollte nichts mehr anbrennen.“

Martin Wechtl/Harald Prantl