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Lillehammer-Flashback: "Stani" rettet die Nation

Vom Sieges-Walzer bis zum Mega-Skandal: Die Spiele 1994 blieben in Erinnerung:

Lillehammer-Flashback:

Lillehammer ist aktuell wieder der Nabel der Wintersport-Welt.

Zumindest, was den Nachwuchs betrifft.

22 Jahre, nachdem die "Großen" im beschaulichen 27.000-Einwohner-Städtchen um Olympia-Gold, -Silber und -Bronze kämpften, geht es derzeit für die übernächste Generation bei den Youth Olympic Games um Edelmetall.

Dem österreichischen Team gelang dabei ein Auftakt nach Maß. Die Alpin-Hoffnungen Nadine Fest (Gold), Julia Scheib (Silber) und Manuel Traninger (Bronze) sorgten dafür, dass das ÖOC schon jetzt einen kompletten Medaillensatz vorweisen kann.

Damit starten die Alpinen diesmal deutlich besser in die Wettkämpfe als in den 90ern. Wer sich nicht mehr an die Olympischen Spiele 1994 in Lillehammer erinnern kann, für den haben wir hier sechs Highlights von einst parat:

Emese tanzt den Sieges-Walzer

Emese Hunyady war gerade an ihrem Leistungszenit angekommen und ging als Mitfavoritin in die Eisschnelllaufbewerbe. Nachdem sie über 3.000 Meter hinter der Russin Svetlana Bashanova Silber gewann, gelang ihr vier Tage später, am 21. Februar 1994, der größte Erfolg ihrer Karriere. In 2:02,18 Minuten triumphierte die gebürtige Ungarin über 1.500 Meter und tanzte anschließend - mit der österreichischen Flagge in der Hand - einen Walzer auf dem Eis.

Das ewige Duell

Seit Jahren dominierten Georg Hackl und Markus Prock die Rodel-Szene. Der Deutsche, bereits 1992 mit Olympia-Gold dekoriert, lag zur Halbzeit in Front, ehe dem Tiroler Prock ein Traumlauf auskam. Mit knappem Vorsprung ging der Österreicher in den vierten und letzten Lauf. Ein Fahrfehler kostete ihn sein hart erarbeitetes Zeitguthaben, sodass am Ende der "Schorsch" um 0,013 Sekunden gewann.

Alle guten Dinge sind drei: Gold, Silber und Bronze für Österreich bei den Lillehammer 2016 Youth Olympic Games! Daumen hoch für unsere Medaillengewinner 󾮗🏼

Posted by Olympic Team Austria on Samstag, 13. Februar 2016

Spezialist für Großereignisse

Ein Blick auf die Vita von Markus Wasmeier lässt erkennen, dass der Deutsche nie einen Weltcup-Riesentorlauf gewann. Dennoch durfte er sich bereits seit 1985 Weltmeister in dieser Disziplin nennen. Es kam aber noch besser: Der damals 30-Jährige fing Halbzeit-Leader Christian Mayer (am Ende Dritter) noch ab und gewann auch Olympia-Gold. Als wäre das nicht genug, setzte sich "Wasi" auch im Super-G die Krone auf.

Mega-Skandal auf dem Eis

Nancy Kerrigan wurde wenige Wochen vor dem Sport-Spektakel in Norwegen mit einer Eisenstange das Knie zertrümmert. Drahtzieherin war ihre US-Rivalin Tonya Harding. Da die Beweislage noch zu dürftig war, gelang es dieser, ihren Start gerichtlich durchzusetzen. Geholfen hat es ihr nicht. Sie kam nicht über Platz acht hinaus, während Kerrigan ein Sensations-Comeback feierte und Silber gewann. Wenige Wochen später wurde Harding rechtskräftig verurteilt und auf Lebzeiten von allen Eiskunstlauf-Meisterschaften verbannt.

Eine Alpin-Nation atmet auf

Für Österreichs Alpine lief es in Lillehammer nicht nach Wunsch, bis der abschließende Slalom auf dem Programm stand. Thomas Stangassinger hielt dem Druck zunächst stand und ging als überlegen Führender in das große Finale. Dort lieferte der Italiener Alberto Tomba, nur Halbzeit-Zwölfter mit 1,84 Sekunden Rückstand, eine phänomenale Aufholjagd. Einer nach dem anderen scheiterte an der Bestzeit von "Tomba La Bomba", bis nur noch einer oben stand. Auch Stangassinger konnte dem Traumlauf des Italieners wenig entgegensetzen, vermochte aber 15 Hundertstelsekunden seines Vorsprungs über die Ziellinie zu retten und bescherte Österreich die einzige Alpin-Goldene sowie die zweite insgesamt.

Schock für die Gastgeber

Björn Dählie, der Superstar der Norweger, hatte bereits zweimal Gold und einmal Silber in der Tasche, auch Thomas Alsgaard gelang wenige Tage zuvor ein Olympiasieg. Entsprechend zuversichtlich gingen die favorisierten Norweger in die Staffel, in der es zur ganz großen Überraschung kam. Die Italiener um Schlussläufer Silvio Fauner ließen sich nicht abschütteln, ein Showdown auf der Zielgeraden musste her. Dann der Schock: Björn Dählie unterlag Fauner, ausgerechnet in der prestigeträchtigsten Disziplin blieb den Veranstaltern "nur" Silber.

Christoph Nister

 

Ein kleiner Crashkurs :-) - heute Abend gehts los - seid ihr bereit für die Lillehammer 2016 Youth Olympic Games? #iloveYOG #Lillehammer2016 #olympics

Posted by Kornspitz on Freitag, 12. Februar 2016

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