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Zurück in die Zukunft: Jugendliche stark machen

IOC-Präsident Thomas Bach spricht in einem Gastbeitrag über die YOG:

Zurück in die Zukunft: Jugendliche stark machen

Als ehemaliger Athlet erinnere ich mich sehr gut an die Aufregung, die mit der ersten Nominierung für die Nationalmannschaft verbunden gewesen ist. Auch viele junge Sportlerinnen und Sportler, die in den nächsten zehn Tagen an den Olympischen Jugend-Winterspielen im norwegischen Lillehammer teilnehmen, erleben gerade diesen speziellen Moment. Es ist der Augenblick, in dem der von ihnen geliebte Sport ihr Leben verändern kann. Diese Erfahrung wird hoffentlich für viele von ihnen Sprungbrett zu künftigen Erfolgen im Sport und im Leben neben dem Sport sein. Die Olympischen Jugend-Winterspiele verbinden die jungen Athletinnen und Athleten mit den olympischen Werten Höchstleistung, Freundschaft, Respekt und Fairplay – Werte, die ihnen im Sport und in ihren beruflichen Karrieren helfen werden.

Genau das macht die Olympischen Jugendspiele so einzigartig. Sie bestehen nicht nur aus Sportbewerben, sondern bieten darüber hinaus die Chance, die universellen Werte des Sports zu erleben und an ihnen zu wachsen. Ziel ist es, junge Menschen aus der ganzen Welt zu begeistern und sie dazu zu inspirieren, eine aktive Rolle in der Gesellschaft zu spielen – im Sport, im Beruf und darüber hinaus.

Beitrag zur Integration der Flüchtlinge

Die Kraft des Sports zu nutzen und sich in die Gesellschaft einzubringen – das ist auch die Motivation des Nieder-Österreichers Dominik Sandler: Er ist einer von insgesamt fast 250 Juniorbotschaftern, jungen Engagierten und Mentoren, die neben den Athleten an den Jugendprogrammen der Olympischen Jugend-Winterspiele Lillehammer 2016 teilnehmen. Zu Hause hat er eine Initiative gestartet, die syrische Flüchtlinge beim Sporttreiben unterstützt. So trägt er in Österreich zur Integration der ankommenden Menschen bei.

Die Gruppe der Juniorbotschafter, jungen Engagierten und Mentoren umfasst aktive Athleten, Olympioniken, Trainer, Studenten und Experten, die fast alle zwischen 18 und 28 Jahren alt sind. Trotz ihres sehr unterschiedlichen Hintergrunds machen sie bei den Olympischen Jugendspielen eine gemeinsame Erfahrung, die sie verbindet. Sie inspirieren und werden inspiriert andere junge Menschen zu unterstützen und Verantwortung für ihr eigenes Leben und ihr Lebensumfeld zu übernehmen. Die Jugendprogramme geben jungen Menschen Kraft, ihr eigenes Leben und das Leben anderer Menschen zu verändern.

Eine Reise in die Zukunft

Die Eröffnung der Olympischen Jugendspiele am Freitag in Lillehammer wird zugleich eine Reise zurück in die Zukunft sein. Mit ihnen wird das Erbe der unvergessenen Olympischen Winterspiele 1994 weitergeführt. Viele der im Jahr 1994 genutzten Wettkampfstätten wie das Skisprungstadion, in dem die Eröffnungszeremonie stattfindet, wurden modernisiert. 22 Jahre nach den Spielen wird eine neue Generation junger Athletinnen und Athleten gefördert. Olympische Jugendspiele tragen zum Erfolg unseres gesellschaftlichen Miteinanders bei, sie unterstützen Talente und vermitteln jungen Menschen Werten, die ein Leben lang Bestand haben.

Genauso wie die Olympischen Jugendspiele Ausgangspunkt für zukünftige Karrieren der Teilnehmer sind, so können sie auch Katalysator für die Winterspiele und den Wintersport sein. In Österreich hat Innsbruck mit den Olympischen Jugend-Winterspielen 2012 erfolgreich auf das Erbe der Olympischen Winterspiele im Jahr 1976 aufgebaut. Nun setzt Lillehammer 22 Jahre nach den Olympischen Winterspielen 1994 auf eine neue Generation von Sportbegeisterten im Land. Die Olympischen Jugend-Winterspiele Lausanne 2020 werden die Olympischen Spiele erstmals seit 1948 wieder zurück in die Schweiz und die „Olympische Hauptstadt“ bringen – in der das IOC seit 1915 seinen Sitz hat. All diese Städte erkennen, wie wertvoll die Investition in die Jugend ist – und das bedeutet manchmal auch, sich auf den Weg zurück in die Zukunft zu machen. In allen Fällen aber nutzen sie die Kraft des Sports, um die Welt zu verbessern.

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