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Dujmovits trotz Handicap "so weit wie noch nie"

Snowboard-Ass Dujmovits ist trotz Handicaps in der Vorbereitung "so weit wie noch nie":

Dujmovits trotz Handicap

Julia Dujmovits steht trotz ihres Daumenbruchs voll in der Vorbereitung auf die kommende Snowboard-Saison.

"Es ist alles halb so schlimm. Ich habe nur einen Trainingstag verloren und so lange die Zeiten so ausschauen, habe ich kein Problem damit, wenn es mit dem Finger so ist", erklärt die Burgenländerin gegenüber der APA.

Da sie mit ihrer Bandage nicht in den Schnee greifen dürfe, müsse sie sich mehr konzentrieren. "Es macht meine Position besser", sieht Dujmovits darin das Positive.

Die 29-Jährige hat ihr Setup für den WM-Winter bereits gefunden: "Ich bin im Moment so weit wie noch nie. Ich habe jetzt schon mein Material abgestimmt."

Männer-Board für Dujmovits

Vor allem die Schuhwahl, die sie in der Vorsaison noch bis zum letzten Rennen geplagt hatte, ist erfolgt. Dujmovits hat mit Oxess den Schuh gefunden, mit dem sie in den nächsten zwei Saisonen fahren will und zudem auch ihr Riesentorlauf-Board um rund zehn Zentimeter in Herren-Dimensionen verlängert. "Ich fahre im Riesentorlauf jetzt ein sehr langes Board. Also ein 82er, die Herren fahren 83, 84. Bis jetzt war es ein 72er."

Weil aber Weltcup-Siegerin Ester Ledecka (CZE) ein Herren-Board fährt, müsse sie da einfach am Ball bleiben. "Man merkt einfach den Unterschied, wenn ein Mädel mit Herren-Material fährt."

Dujmovits glaubt, dass sich die Umstellung bezahlt machen wird. "Ich bin halt jetzt die Einzige in unserem Team, die ein so langes Board fährt. Mir geht es voll gut damit und ich bin auch schnell." Auch im Slalom hat sie ein etwas längeres Board, entscheidend sei freilich, dass sie es auch kräftemäßig sechs Läufe lang durchsteht.

Viele Veränderungen unter neuem Coach

Nur Gutes hat Dujmovits auch über den neuen Cheftrainer Ingemar Walder zu sagen. "Es hat sich alles verändert und das ist auch gut so. Der Ingemar ist einfach ein ganz anderer Typ wie unser Cheftrainer davor. Wir sind ein kleineres Team, wir haben bessere Trainingsbedingungen und die Trainer sind besser aufgeteilt. Es wird immer zwischen den Trainern gewechselt und es ist viel mehr Struktur drinnen." Walders Vorgänger, Bernd Krug, bleibt den Snowboardern aber erhalten und arbeitet nun vermehrt mit den Athleten auf der Piste.

Dujmovits, die vor einem Jahr den Gesamt-Weltcup als Ziel ausgegeben hatte, wollte sich diesmal auf nichts festlegen. "Ich habe das langfristige Ziel, zwei Saisonen zu zeigen, was ich kann. Wir haben jetzt zwei Saisonen mit Groß-Events - und den Gesamt-Weltcup." Sie habe jedenfalls das Gefühl, den Fokus wieder gefunden zu haben. "Vielleicht auch, weil es wieder Richtung Spiele geht." Nach der Streichung des Parallel-Slaloms für die Spiele 2018 in Pyeongchang wird Dujmovits in Südkorea nicht als "Titelverteidigerin" antreten können. "

Der Fokus liegt nun aber freilich weit mehr auf dem Riesentorlauf. "Ich bin kein Typ, der Ziele doppelt erreichen möchte. Deswegen ist es für mich ein Ziel, dass ich den Riesentorlauf gewinnen kann. Aber der Slalom ist natürlich auch wichtig für den Gesamt-Weltcup, den lasse ich nicht links liegen."

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Karl geht auf Rekorde los

Für den bereits vierfachen Weltmeister und zweifachen Weltcup-Gesamtsieger Benjamin Karl geht es sogar schon in seine zehnte Saison. "Es vergeht so schnell, das glaubt man nicht." Doch das Feuer für den Sport lodert in ihm wie eh und je. "Ich liebe einfach den Winter und da den Sport ausüben zu können, der mir Spaß macht, das ist das Beste, was mir je passieren hat können", sagte Karl gegenüber der APA.

Ziele gibt es auch nach so großen Erfolgen für den bald 31-jährigen Niederösterreicher, der im November mit seiner Familie in das neue Haus in Lienz einzieht, immer noch. "Die Ziele werden spezifischer. Es gibt ein paar Rekorde, die darauf warten, gebrochen zu werden. Das ist zum Beispiel der fünfte Weltmeister-Titel. Da wäre ich der einzige alpine Snowboarder, der das je geschafft hat. Und natürlich ein ganz großes Ziel ist auch der Gesamt-Weltcup", erklärte Karl.

Bis zu Olympia 2018 wird Karl auf jeden Fall noch weitermachen. Silber und Bronze hat er ja schon, Olympia-Gold würde ihm noch fehlen. "Oft denke ich mir, sind die paar Zehntel, um die man nicht Olympiasieger geworden ist, lebensentscheidend oder ist es doch nur ein Trieb, den die Medien so vorantreiben?", sinnierte Karl und fügte hinzu: "Natürlich ist es ein Ziel, Olympiasieger zu werden, aber meine Karriere ist nicht zerstört, falls es nicht mehr klappt."

Der Vater von Tochter Benina (4) freut sich schon auf einen Hallen-Europacup Anfang November in Landgraaf (NED). "Das wird ein inoffizieller Weltcup werden, weil da alles am Start sein wird, was Rang und Namen hat." Danach geht es zu einem dreiwöchigen Trainingslager in die USA, ehe die Weltcup-Saison Mitte Dezember beginnt.

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