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Schröcksnadel übt Kritik am Regelwerk

Luken- und Windfaktor sind bei ÖSV-Präsident Schröcksnadel nicht beliebt: "Das ist Quatsch."

Schröcksnadel übt Kritik am Regelwerk

ÖSV-Präsident Peter Schröcksnadel hat die Juryentscheidungen beim Tourneeauftakt in Oberstdorf zum Anlass genommen, um erneut das Regelwerk im Skispringen zu kritisieren.

"Das Hin-und-her-Geschiebe mit den Gates und dazu noch Kompensationspunkte, das ist Quatsch", wird der Tiroler in der Donnerstag-Ausgabe des "Standard" zitiert.

Die Jury hatte angesichts des Wechsels zwischen Rücken- und Aufwind bei den besten zehn Springern in Oberstdorf die Anlauflänge mehrfach verändert.

Seit einigen Saisonen gibt es für kürzeren bzw. längeren Anlauf als Kompensation einen Punktezuschlag bzw. Abzug ("Gate-Faktor"/in Oberstdorf 7,4 Punkte pro Meter). Bei Aufwind wurden dort je Meter/Sekunde 10,8 Punkte abgezogen, bei Rückenwind 13,07 Punkte zugeschlagen.

"Das versteht kein Mensch"

Das Sprungkomitee der FIS hat mit diesen Beschlüssen erreicht, dass Wettkämpfe auch bei schwierigen Wetterbedingungen relativ fair und in überschaubarer Zeit über die Bühne gehen können.

Für Schröcksnadel führen diese Regeln bei den Zuschauern für Verwirrung. "Das versteht kein Mensch", sagte der ÖSV-Chef und will sich bei der FIS-Vorstandssitzung im Frühjahr für Änderungen stark machen.

Dass die Jury aber zwei Springer bei plötzlich auftretendem Aufwind starten ließ, sorgte auch bei Trainern für Kritik. Da hätte man abwarten müssen, meinten Schröcksnadel und auch ÖSV-Cheftrainer Heinz Kuttin, obwohl sein Schützling Michael Hayböck einer der Profiteure war.

Hofer verteidigt Regelwerk

FIS-Renndirektor Walter Hofer wollte seine Meinung zu den Anmerkungen Schröcksnadels nicht via Medien kundtun.

"Der Jury obliegt es, das Hilfsmittel einer Anlaufänderung einzusetzen. Entweder man reagiert unmittelbar oder man wartet zehn Minuten und weiß aber nicht, ob sich dann an den Bedingungen etwas ändert", sagte der Kärntner, der seine 24. Tournee als Renndirektor absolviert, der APA.

Die Information der Zuschauer im Stadion sei durch die Laserlinie gewährleistet. Da werde die zur Übernahme der Führung nötige Weite angezeigt, sagte Hofer. Und die TV-Zuseher seien ohnehin durch die Kommentatoren und Einblendungen auf dem aktuellen Stand.

"Die Sportart entwickelt sich weiter, aber Regeländerungen in diesem Bereich sind nicht geplant", betonte Hofer. Bei Treffen der Jury-Mitglieder nach der Saison würden Entscheidungen aber schon hinterfragt.

Springer sind für die Regel

Andreas Goldberger strich ebenso wie die ÖSV-Topathleten Michael Hayböck und Stefan Kraft die Vorteile der Gate-Regel hervor. "Es ist super, dass es sie gibt", meinte Hayböck. "Denn wir hätten nur wenige Springen gehabt, wenn man das Gatte nicht verändern könnte."

Früher musste bei einer Änderung der Anlauflänge der Durchgang jeweils neu gestartet werden. Mehrstündige Bewerbe waren da keine Seltenheit.

Alexander Stöckl, der österreichische Trainer der norwegischen Springer, pflichtete Hayböck bei. "Die FIS hat gute Arbeit geleistet, um die Veranstaltungen fair und in einem guten Zeitrahmen zu halten", sagte der Ex-ÖSV-Cooch im ORF.

Stöckl konnte sich einen Seitenhieb auf Schröcksnadel nicht verkneifen. "Bevor man solche Aussagen macht, sollte man sich mit der Materie richtig auseinandersetzen."

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