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Die Gründe für Stefan Krafts Mega-Saison

Stefan Kraft hat in dieser Saison fast alles abgeräumt. Das macht ihn so stark:

Die Gründe für Stefan Krafts Mega-Saison

Stefan Kraft hat in diesem Winter fast alles abgeräumt - fast.

Zu einer perfekten Saison fehlte dem Salzburger nur der Sieg bei der Vierschanzen-Tournee.

Diese endete für Kraft nach dem Auftakt-Sieg in Oberstdorf und Rang 2 zur Halbzeit jedoch mit einer bitteren Enttäuschung. Ein Virus und Windpech in Innsbruck warfen ihn völlig aus der Bahn, am Ende musste sich der 23-Jährige mit Rang 6 beim ersten Saisonhöhepunkt zufriedengeben.

"Alles was ich probiert habe, ging in die falsche Richtung. Ich bin komplett von der Rolle", sagte Kraft damals.

Was folgte, war eine beeindruckende Serie: Nach der Vierschanzen-Tournee sprang Kraft in 14 Weltcup-Bewerben 12 Mal aufs Podest, davon sieben Mal ganz nach oben.

Bei der WM in Lahti kürte er sich außerdem zum Doppel-Weltmeister, heimste insgesamt vier Medaillen ein. Danach folgte der Triumph bei der Raw-Air-Premiere, ein Skiflug-Weltrekord und zu guter Letzt der Sieg im Skiflug- und Gesamtweltcup.

Das sind die Gründe für Stefan Krafts Erfolg:

Nervenstärke

Stefan Kraft beim Skispringen zuzusehen, macht Freude. Wie er immer dann, wenn es darauf ankommt, seine Top-Leistung abruft, ist beeindruckend. Auch ohne Mentaltrainer versteht er es, sich perfekt auf die Bewerbe zu fokussieren und seine besten Sprünge im Wettkampf auszupacken. Auch in schwierigen Situationen wie etwa nach der Enttäuschung bei der Vierschanzen-Tournee scheint der 23-Jährige nie Gefahr zu laufen, die Nerven zu verlieren.

Sprungtechnik

Kraft zeichnet ein aggressiver Sprungstil aus, der auch Mut erfordert. Unter Cheftrainer Heinz Kuttin konnte der 23-Jährige seine Technik vor dieser Saison zudem so weiterentwickeln, dass er auch bei schwierigeren Windbedinungen stabile Sprünge zeigen kann. Auch an der Haltung wurde gearbeitet: Im Sommer gab es ein Coaching mit einem Punkterichter. "Da habe ich gelernt, den Oberkörper nach der Landung aufrechter zu halten. Das war wichtig", betonte Kraft. Bei der WM Lahti waren die besseren Haltungsnoten sogar entscheidend. Bei seinem Sieg in Trondheim wurde er mit der Bestnote 20,0 belohnt. Ein Mosaikstein zu den Erfolgen ist auch die vom ÖSV in Ramsau installierte Anlaufspur.

Körper

Mit 56 kg bei 1,70 m Größe verfügt der Pongauer im Skispringen über Idealmaße. Zum geringen Gewicht gesellt sich enorme Sprungkraft. "1,30 oder 1,40 Meter hoch aus dem Stand wird es schon sein", erklärt Kraft.

Betreuer-Team

Neben ÖSV-Chefcoach Heinz Kuttin stehen Kraft die Co-Trainer Andreas Widhölzl, Harald Rodlauer und Alexander Diess zur Seite. Letzterer und dessen Cousin Harald Diess sorgen am Stützpunkt in Rif für Top-Kondition des Pongauers. Im Hintergrund sorgen Matthias Hafele (Sprunganzüge) und das von Stefan Kaiser geleitete Skiserviceteam für perfektes Material. Die Physiotherapeuten Klaus Ullmann und Herbert Leitner kümmern sich um Krafts körperliches Wohlbefinden.

Management

Seit nunmehr sechs Jahren wird Kraft von der Tiroler Agentur „JumpandReach“ betreut. Gründer Patrick Murnig koordiniert alle Presse- und Sponsorentermine und bezeichnet sich als „Architekt von Krafts Karriere“. Auch Zimmerkollege Michael Hayböck steht bei der Agentur unter Vertrag.

Familie

Betreuer sagen, dass Kraft seinen Ehrgeiz aus dem Elternhaus mitgebracht hat. Vater Rene und Mutter Margot ermöglichten ihrem einzigen Sohn den Sport und den Schulbesuch im Skigymnasium Stams. Sie sind so oft als möglich bei Bewerben dabei und unterstützen ihren Sohn, wo es nur geht. Seit drei Jahren ist der Skispringer mit Marisa liiert, einer angehenden Krankenschwester und Tochter eines Mitglieds des ÖSV-Skitechnikerteams.

Persönlichkeit

Trotz des Erfolges samt guter Preisgelder - Kraft verdiente heuer an offiziellen WM-Prämien, Weltcup-Preisgeldern und "Raw-Air"-Geld brutto rund 290.000 Euro - und der Popularität hebt der 23-Jährige nicht ab und ist bescheiden geblieben. "In meinem Alter so viel zu verdienen ist ein Wahnsinn. Ich weiß, wie vielen Sportlern in anderen Sportarten es schlechter geht", hatte er während der Vierschanzen-Tournee gesagt. Im Springer-Zirkus ist die Frohnatur Kraft trotz der Rivalitäten beliebt. Manager Murnig weiß: "Stefan ist ein herzensguter Mensch."

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