"Glück im Unglück! Es ist Gott sei Dank nichts ganz Schlimmes", richtet Gregor Schlierenzauer seinen Fans aus.
Nach seinem schweren Sturz in der Qualifikation in Oberstdorf bleibt dem ÖSV-Adler eine Operation erspart. "Es ist ein Einriss oder eine Zerrung im Seitenband des Knies. Man muss nicht operieren", sagt der 27-Jährige.
Schlierenzauer weiter: "Wie lange es schlussendlich dauert, steht in den Sternen. Sonst tut mir vom Sturz schon noch alles weh. Aber ich bin guter Dinge."
Dazu kommen zahlreiche Prellungen im Brustbereich und ein Hämatom im rechten Oberschenkel.
Operation nicht notwendig
Ob der 27-jährige Tiroler bei der WM dabei ist, wird vom Heilungsverlauf abhängen. Der untersuchende Arzt, Wulf Glötzer, hat das rechte Knie Schlierenzauers erst vergangenen Oktober begutachtet.
"Es zeigt sich das innere Seitenband um 30 Grad Beugung eine Spur gelockert. Im Oktober war das Seitenband innen stabil, also ist das jetzt eindeutig frisch." Glötzer sprach von einer "Zerrung bis Einriss". Die Verletzung müsse konservativ heilen, eine Operation ist nicht erforderlich.
"Er heilt sehr schnell"
Auf den Zeitraum der nötigen Pause kann sich der Arzt aber nicht festlegen. "Er hat von Natur aus eine günstige Konstellation, er heilt sehr schnell."
Dennoch kann er das WM-Antreten Schlierenzauers, der zusätzlich wie schon bekannt Prellungen im Brustbereich und ein Hämatom im rechten Oberschenkel erlitten hat, nicht versprechen. "Die Chancen würde ich eher 50:50 sehen", sagte Glötzer.
WM nur bei 100-prozentiger Fitness
Auch Schlierenzauer selbst kann nicht sagen, wann er wieder auf die Schanze zurückkehren kann. "Wie lange es schlussendlich dauert, steht in den Sternen. Sonst tut mir natürlich schon noch alles weh vom Sturz, aber ich bin jetzt einmal guter Dinge und freue mich, dass nicht viel mehr passiert ist."
Grundsätzlich sei er aber positiv eingestellt. "Ich habe jetzt doch gute zwei Wochen, das in Angriff zu nehmen. Aber man muss dann auch am Boden bleiben und sagen, wenn ich nicht hundertprozentig fit bin, hätte es auch keine wirkliche Priorität."
Schlierenzauer will sich Schritt für Schritt heranarbeiten und "Tag für Tag schauen wie es der Körper aushaltet". Der erste WM-Bewerb geht am 24. Februar (Qualifikation Normalschanze) über die Bühne.
Der insgesamt zehnfache Weltmeister bei Nordischen Titelkämpfen (inklusive Skiflug-WM) hatte am 13. Jänner nach einer etwas mehr als zwölf Monate dauernden Auszeit sowie einer Menikus-Operation im nun erneut angeschlagenen rechten Knie sein Comeback gefeiert.
Kraft und Hayböck nach Sapporo
or den Weltmeisterschaften steht nun noch eine große Asien-Reise an, die Schlierenzauer natürlich von Innsbruck aus verfolgen wird.
Für Sapporo sowie danach für die Olympia-Generalprobe in Pyeongchang hat Cheftrainer Heinz Kuttin folgende sieben Aktive nominiert: Stefan Kraft, Michael Hayböck, Manuel Fettner, Markus Schiffner, Clemens Aigner, Stefan Huber und Philipp Aschenwald. Neben Schlierenzauer bleibt also auch Andreas Kofler zu Hause. Das Team reist am Mittwoch nach Japan.