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So reagiert die Sportwelt auf den Müller-Sturz

Grünberg, Morgenstern und Co. melden sich nach dem Müller-Sturz zu Wort:

So reagiert die Sportwelt auf den Müller-Sturz

Von einer Sekunde auf die andere hat sich das Leben von Lukas Müller schlagartig geändert.

Der 23-Jährige, ein lebenslustiger, junger Mann, stürzte beim Einfliegen für die Skiflug-WM am Kulm so schwer, dass er eine inkomplette Querschnittslähmung erlitt. Heißt: Er kann seine Beine nicht bewegen, hat aber eine gewisse Restsensibilität.

Diese gibt Anlass zur Hoffnung, dass der Kärntner vielleicht eines Tages wieder gehen kann.

Für Österreichs Sportwelt ist es der dritte ähnliche Fall binnen weniger Monate. Stabhochspringerin Kira Grünberg ist nach einem Trainingsunfall ebenfalls nicht mehr in der Lage, zu gehen. Synchronschwimmerin Vanessa Sahinovic wurde im Rahmen der European Games in Baku von einem Busfahrer niedergefahren und sitzt seither im Rollstuhl.

Morgenstern ist erschüttert

Das Thema sensibilisiert, es macht nachdenklich, es berührt. "Ich bin zutiefst erschüttert und sehr traurig über die Nachricht von Lukas' Zustand", erklärt Thomas Morgenstern.

Er selbst war vor zwei Jahren am Kulm schwer verunfallt und zog sich ein Schädel-Hirn-Trauma zu. Morgenstern hatte das Glück auf seiner Seite, er blieb ohne Langzeitschäden und erfreut sich bester Gesundheit.

Zugleich ist der dreifache Olympiasieger ein Mitgrund, warum Müller ein Adler wurde, war "Morgi" doch ein Vorbild für den Villacher. "Ich kenne ihn, seit er ein Baby war." Entsprechend berührt ist er nun. "Meine Gedanken gehören im Moment ihm und seiner Familie", schreibt der ehemalige Super-Adler auf Facebook. "Ich hoffe auf eine baldige Genesung und wünsche ihm viel Kraft für seine Reha!"

Ich bin zutiefst erschüttert und sehr traurig über die Nachricht von Lukas Zustand. Meine Gedanken gehören im Moment ihm...

Posted by Thomas Morgenstern on Freitag, 15. Januar 2016

Grünberg: "Egal, was kommt, nicht aufgeben!"

Auch Grünberg, die sich wie kaum eine andere in die Situation Müllers hineinversetzen kann, ließ es sich nicht nehmen, dem Skispringer ihr Mitgefühl auszudrücken.

"Gerade wurde mir wieder bewusst, wie dankbar ich für die Unterstützung sein muss. Alles Gute Lukas, ich denke an dich", schreibt die 22-Jährige und hat einen wichtigen Ratschlag: "Egal, was kommt, nicht aufgeben!"

Skisprung-Legende Reinhold Bachler, Ex-Skiflug-Weltrekordler und Olympia-Silbermedaillengewinner, hofft, dass Müller "wieder ganz gesund" wird, "auch wenn es ein langer Weg wird".

Weißflog fordert Konsequenzen

Auch Jens Weißflog, einer der erfolgreichsten Skispringer aller Zeiten, meldete sich zu Wort. "Man sollte einen solch schweren Sturz nicht kleinreden", forderte der Deutsche bei "Sport1" Konsequenzen.

"Wenn es Gründe gibt, sollte man schleunigst darüber nachdenken, etwas zu ändern." Walter Hofer hatte vor wenigen Tagen erklärt, die Sicherheit sei in den letzten 25 Jahren deutlich verbessert worden, ein Schwachpunkt des aktuellen Systems sei allerdings die Landung, mit der die Athleten immer wieder Probleme hätten.

Michael Hayböck gehört indes zu jenen, die mit Müller regelmäßig in Rif trainierten und ihn besser kennen. Daher ließ er es sich auch nicht nehmen, trotz des Stresses während der WM, auch auf seiner Facebook-Seite kurz Stellung zu nehmen.

Dabei schreibt er, dass er mit seiner sportlichen Leistung nicht ganz zufrieden sei, "aber manchmal ist das nebensächlich. Luki, (ich) wünsch dir nur das Beste und schick dir viel Kraft für alles, was kommt!"

Christoph Nister 

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