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Nur Debüt-Sieger Fill verhindert Reichelt-Erfolg

Routinier muss sich im Super-G in Kvitfjell nur Italiener geschlagen geben. Jansrud holt Kristall.

Nur Debüt-Sieger Fill verhindert Reichelt-Erfolg

Hannes Reichelt muss sich am Sonntag im Super-G in Kvitfjell nur Peter Fill geschlagen geben.

Dem Salzburger fehlen lediglich 0,10 Sekunden auf den Italiener, der in dieser Disziplin erstmals ganz oben auf dem Podest steht. Erik Guay (CAN/+0,23) komplettiert das Stockerl. Lokalmatador Kjetil Jansrud (NOR) reicht ein siebenter Platz (+0,48), um sich zum zweiten Mal nach 2015 die kleine Kristall-Kugel im Super-G zu sichern.

Christian Walder belegt als zweitbester ÖSV-Läufer den starken 11. Rang.

12. Matthias Mayer verpasst als Elfter (+0,91), 15. Max Franz, 17. Vicent Kriechmayer, 18. Otmar Striedinger, 27. Romed Baumann.

Ergebnis des Super-G von Kvitfjell>>>

Super-G fest in norwegischer Hand

Mit seiner zweiten Kristallkugel im Super-G verlängert Jansrud die norwegische Erfolgsserie.

Es ist der sechste Triumph in Folge für die Wikinger nach Aksel Lund Svindal (2012 bis 2014), Jansrud (2015) und Aleksander Aamodt Kilde (2016).

Alle Kristall-Gewinner im Super-G-Weltcup der Herren. Plus: Rekordlisten>>>

"Die Zehntel findet man schnell"

Für Reichelt geht es beim Finale in Aspen noch um den zweiten Endrang, derzeit ist er 36 Zähler hinter Kilde Dritter.

Nach den Plätzen neun und elf in den beiden Kvitfjell-Abfahrten hoffte Reichelt im Super-G auf einen Platz ganz vorne. "Ich habe mich gestern beim Setup vertan. Das Ergebnis heute taugt mir, ich habe riskiert, aber nicht dumm. Die Zehntel findet man schnell, wenn man will", meinte der Salzburger.

Ab Startnummer neun, die Jansrud trug, begann es heller und sonniger zu werden, davon profitierte auch Reichelt, der mit 19 fuhr. "Im Leben kommt alles zurück, vor zwei Tagen war ich beim Wind benachteiligt, heute hatte ich das Glück auf meiner Seite."

Kugel fuhr bei Jansrud im Kopf mit

Jansrud legte mit den Siegen in den ersten drei Saison-Super-G die Basis für den Disziplinerfolg, zuletzt in Kitzbühel hatte Matthias Mayer gewonnen. "Ich wusste, ich habe einen großen Vorsprung, aber wenn ich ausfalle , dann wäre es noch einmal spannend geworden in Aspen", sagte Vize-Weltmeister Jansrud.

"Die Kugel bedeutet mir sehr viel, die bekommst du, wenn du der beste der Saison bist. Sie ist sehr speziell, ich werde sie lange genießen." Der 31-jährige Jansrud kann sich beim Finale in Aspen noch das Kristall für die Abfahrtswertung holen, sein einziger verbliebener Konkurrent ist mit 33 Punkten Rückstand Fill.

"Er hat heute gezeigt, dass er in einer sehr guten Form ist, das wird sehr spannend, aber so soll es auch sein", meinte Jansrud.

Fill vom ersten Super-G-Sieg überrascht

Speedpilot Fill feierte den dritten Weltcupsieg seiner Karriere, den ersten im Super-G. "Ich war sehr überrascht, ich habe nicht viel erwartet. Es war ein super Lauf, kein Fehler von oben bis unten. Ich bin überglücklich."

Der 34-Jährige hoffte, den Schwung mit nach Aspen nehmen zu können, denn dort werde die Abfahrt "ein Kampf" werden. Statistik: Alle Super-G-Sieger in Kvitfjell>>>

Walder zweitbester Österreicher

Zweitbester Österreicher wurde überraschend Christian Walder, der mit Nummer 40 auf Rang elf rauschte (0,83) - unmittelbar vor Mayer (0,91). Die ersten paar Startnummern, darunter auch die Österreicher Max Franz (wurde 15.), Vincent Kriechmayr (17.) und Romed Baumann (27.), hatten noch keinen Sonnenschein und bei schlechterer Sicht keine Chance auf einen Topplatz.

"Es war noch schön dunkel, aber ist halt einfach so. Es wäre schön gewesen, wenn alle die gleichen Bedingungen gehabt hätten", sagte der Kärntner Franz. Otmar Striedinger wurde 18.

Gesamtweltcup als klare Sache

Im Gesamtweltcup hat Marcel Hirscher sechs Rennen vor Schluss 404 Punkte Vorsprung auf Jansrud und je 432 auf den Norweger Henrik Kristoffersen und den Franzosen Alexis Pinturault, die wie er in Norwegen nicht am Start waren.

Weiter geht es am kommenden Wochenende in Kranjska Gora mit einen Riesentorlauf und einem Slalom, hat der Salzburger am Sonntag zumindest 400 Punkte Vorsprung auf den nächstbesten Verfolger, steht er schon vor dem Finale in Aspen auch rechnerisch zum sechsten Mal in Serie als Gewinner der großen Kristallkugel fest.

Läufer gegen FIS-Pläne

Fraglich ist derzeit, wie lange der Super-G noch im Weltcup-Programm ist. In den vergangenen Tagen hatte FIS-Renndirektor Markus Waldner mit diversen Reform-Ideen aufhorchen lassen, u.a. stellte er diese Disziplin infrage.

Die Speedpiloten können dem freilich nichts abgewinnen. Reichelt schüttelte den Kopf und meinte im ORF-Interview: "Wenn wer was vom Skifahren versteht, kommt man nicht einmal auf die Idee."

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