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Schild überrascht bei Kronplatz-RTL

Slalom-Spezialistin sorgt für gute ÖSV-Platzierung bei Damen-RTL in Kronplatz:

Schild überrascht bei Kronplatz-RTL

Bernadette Schild wendet eine neuerliche Riesentorlauf-Pleite für die ÖSV-Damen ab.

Die 27-jährige Slalom-Spezialistin verbessert sich bei der Weltcup-Premiere in Kronplatz (ITA) nach starkem zweiten Durchgang von 13 auf 7, Katharina Truppe holt den ebenfalls guten zwölften Platz.

Michaela Kirchgasser landet auf dem 26. Rang - Anna Veith verpasst als 31. den zweiten Durchgang.

Der Sieg geht an Lokalmatadorin Federica Brignone (3. WC-Sieg) vor Tessa Worley (FRA/+0,55) und Marta Bassino (ITA/0+57).

Folgt die WM-Nominierung im RTL?

Für Schild (+1,19) ist es das mit Abstand beste Weltcup-Ergebnis im Riesentorlauf in ihrer Karriere.

"Ich bin richtig glücklich über mein Ergebnis. Es geht jetzt einfach! Ich habe immer gesagt, dass mir der RTL wichtig ist. Bei mir muss halt immer alles passen. Ob ich bei der WM im Riesentorlauf dabei bin, darüber müssen die Trainer entscheiden", sagt die Salzburgerin im "ORF".

Der Damen-Chef, Jürgen Kriechbaum, analyisert den letzten RTL vor der WM in St. Moritz.

"Bernie ist heute richtig stark gefahren und das war ein kräftiges Lebenszeichen. Sie hat voll attackiert und richtig angegriffen. Einige sind zu fehleranfällig gefahren. Die Ricarda Haaser (wie Stephanie Brunner ausgefallen, Anm.) hat ein bisschen zu viel attackiert. Sie versuchen aber alle das Beste."

"Habe die schlimmsten Dinge über diesen Hang gehört"

Schild kam offenbar der steile Hang entgegen, auch wenn sie damit nicht wirklich gerechnet hatte. "Im Slalom liegen mir steile Hänge, im Riesentorlauf konnte ich es noch gar nicht richtig sagen. Im Training habe ich mir auf steilen Hängen aber immer schwergetan", erklärte die 27-Jährige.

Dabei verlief Schilds Vorbereitung auf das Rennen nicht optimal, das Training des ÖSV-Teams am Kronplatz vergangene Woche hatte sie aufgrund einer Erkrankung verpasst. "Ich habe die schlimmsten Dinge über diesen Hang gehört, aber am Ende ist das alles egal, man muss einfach überall sein Bestes geben", betonte Schild.

Auch Truppe war mit ihrem zweitbesten Riesentorlauf-Ergebnis nach Platz elf in Sestriere vollauf zufrieden. "Nach dem Ausfall in Marburg bin ich sehr froh über die Zielankunft", sagte Truppe. Der Hang verlangte ihr allerdings alles ab. "So ein steiles Stück haben wir selten. Es war extrem schwierig, aber extrem cool", erklärte die 21-jährige Kärntnerin.

Stephanie Brunner wurde wieder einmal ihre Fehleranfälligkeit zum Verhängnis. Österreichs in dieser Saison Beste im Riesentorlauf überdrehte im Bäcker-Hang und schied aus. "Ich war mit der Position zu weit hinten, das geht sich dann halt nicht aus", erklärte die Tirolerin. Die steile Erta-Strecke habe ihr grundsätzlich aber gut gefallen. "Der Hang wäre lässig gewesen, aber sehr weit bin ich ja nicht gekommen", sagte Brunner.

Italienische Festspiele

Brignone und Bassino sorgten beim ersten Weltcup-Rennen auf der Erta-Pista vor rund 10.000 Zuschauern für italienische Festspiele. "Ein Rennen in Italien zu gewinnen, war schon immer ein Ziel von mir. Es war wirklich aufregend", sagte Brignone. Es war der erste italienische Weltcup-Sieg im Riesentorlauf seit dem Weltcup-Auftakt 2015 in Sölden, damals ebenfalls durch Brignone. Außerdem war es der erste italienische Riesentorlauf-Heimsieg seit ziemlich genau zehn Jahren, seit Karen Putzer 2007 in Cortina d'Ampezzo.

Der steile Hang kam praktisch beim ganzen Feld gut an. "Ich liebe steile Pisten, aber für mich sind die Schneebedingungen wichtiger. Die Piste war perfekt präpariert, echtes Weltcup-Niveau", erklärte Brignone. Der Heimvorteil beschränkte sich aber auf die Unterstützung durch Familie und Fans, Brignone hatte im Vorfeld nie auf dieser Piste trainiert, wie sie erzählte.

"Der Schlüssel zu diesem Sieg waren die Ergebnisse von Garmisch (14. in der Abfahrt, 7. im Super G, Anm.)", betonte die 26-Jährige. Nach einem durchwachsenen Saisonstart habe sie sich in den Speed-Disziplinen das Selbstvertrauen zurückgeholt. Vor ihrem Sieg stand sie aber dennoch unter Druck. Ihr Erfolg sicherte Brignone die WM-Qualifikation, die zuvor noch nicht festgestanden war.

Im Duell an der Weltcupspitze holt Lara Gut (923 Punkte) als Vierte etwas auf die Fünfte von Kronplatz, Mikkaela Shiffrin (1053), auf.

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