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Gelungenes Abfahrts-Comeback von Anna Veith

Schweizerin sichert sich Sieg in der Abfahrt von Cortina. Lindsey Vonn stürzt.

Gelungenes Abfahrts-Comeback von Anna Veith

Anna Veith legt in Cortina d'Ampezzo ein gelungenes Abfahrts-Comeback hin. Die Salzburgerin erreicht 1,51 Sekunden hinter Siegerin Lara Gut den 19. Rang.

Die Schweizerin gewinnt die sechste von acht Saison-Abfahrten 0,05 vor Sofia Goggia (ITA) und Ilka Stuhec (SLO/+0,47). Die 25-Jährige feiert ihren 23. Weltcup-Sieg, den siebenten Erfolg in einer Abfahrt. US-Mitfavoritin Lindsey Vonn stürzt wie Ramona Siebenhofer in der Panorama-Kurve.

Nicole Schmidhofer (+0,77) wird als Beste des ÖSV Fünfte.

Die Steirerin liegt nur knapp hinter Viktoria Rebensburg (GER/4.) und dem Podest. Tamara Tippler (+1,00) schafft mit Startnummer 30 als Neunte den Sprung in die Top-10.

Die Tirolerin Stephanie Venier (+1,28) wird zeitgleich mit Frederica Brignone (ITA) Zwölfte.

"Solide Fahrt"

"Im Großen und Ganzen war es eine solide Fahrt", sagte Schmidhofer. Für die 27-jährige Steirerin war es eine besondere Genugtuung, hatte sie sich doch im vergangenen Winter in Cortina im Abfahrts-Training das Kreuzband gerissen. Andererseits liefert Schmidhofer in Cortina immer ihre besten Saisonergebnisse ab.

Auch ihre beiden Stockerlplätze hat sie dort heraus gefahren und sich damit mehrmals für folgende Großereignisse qualifiziert.

Götschl-Tipps machen Tippler schnell

Mit Tamara Tippler als Neunter (1,00) bot sich noch eine Steirerin im letzten Rennen vor den Titelkämpfen für einen Platz im WM-Aufgebot an. Für Tippler war es das beste Abfahrts-Ergebnis im Weltcup überhaupt.

"Es freut mich, dass es heute so gut gelungen ist", sagte sie. "Denken macht langsam und heute war es mir wurscht", nahm sie Anleihe an das Motto von Zauchensee-Siegerin Christine Scheyer, die in Cortina verletzt fehlt.

Auch die zehnfache Cortina-Siegerin Renate Götschl hatte einen Anteil an der Fahrt Tipplers. Sie habe ihr den Tipp gegeben, nicht zu direkt zu fahren und die langen Kurven rund zu fahren, so Tippler.

"Ich hoffe, das war ein gutes Argument. Die Trainer werden sich sicher genug Gedanken machen", sagte Tippler angesprochen auf ihre WM-Chancen. Die 25-Jährige fährt seit Lake Louise mit einem angerissenen Kreuzband und kann trotz Schmerztabletten nur eingeschränkt trainieren. Erst vergangenen Sonntag habe sie sich entschieden, die Saison zu Ende zu fahren.

Vonn: "Froh, dass nichts passiert ist"

Von den übrigen WM-Anwärterinnen landete Stephanie Venier auf Rang zwölf (1,28), Mirjam Puchner wurde 28. (1,94) und konnte nur mit Mühe einen Sturz verhindern. Ramona Siebenhofer schied nach einem Sturz an jener Stelle, an der auch Puchner Probleme hatte, aus.

An der gleichen Stelle stürzte wie schon am Freitag auch Vonn, die in Cortina erstmals im Weltcup von ihrem neuen Freund Kenan Smith begleitet wird. Der US-Amerikanerin stand, nachdem sie selbstständig ins Ziel gefahren war, der Schreck ins Gesicht geschrieben. "Ich bin sehr froh, dass nichts passiert ist. Mein Nacken und Rücken tun ein bisschen weh und der Arm. Ich denke, es war mein Fehler", sagte Vonn im ORF-Interview.

"Zu gewinnen ist immer großartig"

Die regierende Gesamt-Weltcupsiegerin Gut feierte dagegen ihren ersten Saisonsieg in der Abfahrt und ihren ersten Abfahrts-Sieg auf der Tofana. "Zu gewinnen ist immer großartig", sagte die Schweizerin nach ihrem 23. Weltcup-Sieg. "Ich bin nicht gut gestartet, doch ab der Mitte des Rennens wurde es besser", erklärte Gut.

Dass sie jetzt auch in der Abfahrt in der Favoritenrolle für ihre Heim-WM in St. Moritz sei, wies Gut von sich. "Ich denke heute nicht an St. Moritz. Der einzige Druck, den ich spüre, ist der, den ich mir selbst mache. Natürlich wird dort viel los sein, aber wir müssen uns auf das Skifahren konzentrieren", meinte Gut.

Mit ihrem Sieg brachte die 25-Jährige auch wieder Spannung in den Gesamt-Weltcup. Vor dem Super G am Sonntag, für den Gut nach drei Saisonsiegen in bisher drei Rennen ebenfalls Favoritin ist, verkürzte sie ihren Rückstand auf die US-Amerikanerin Mikaela Shiffrin auf 30 Punkte.

Auch im Abfahrts-Weltcup verkürzte Gut ihren Rückstand auf die führende Stuhec zwei Rennen vor Saisonende auf 77 Punkte. Stuhec hätte theoretisch die Abfahrtskugel bereits in Cortina gewinnen können.

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