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"Die Jungen sollen offensiv ans Werk gehen"

"Die Zeit des ,Reinschnupperns' ist vorbei". ÖSV-Damen sind in Aare gefordert:

Österreichs Skidamen wollen nach den erfolgreichen Speedrennen in Lake Louise den Schwung mit zu den Technikbewerben in Are nehmen.

Cheftrainer Jürgen Kriechbaum traut vor allem Eva-Maria Brem einiges zu. "Ihr Stern ist hier aufgegangen, wenn man so will. Der Hang liegt ihr und sie kann hier sicher sehr stark fahren."

Die Jungen wie Stephanie Brunner, Ricarda Haaser, Katharina Truppe oder Nina Ortlieb sollen "offensiv und aggressiv ans Werk gehen. Die Zeit des ,Reinschnupperns' ist vorbei".

Shiffrin gegen Vonn

Am Samstag (10.30/13.30 Uhr) steht zunächst ein Riesentorlauf auf dem Programm, am Sonntag der Slalom. Mikaela Shiffrin sollte ihrer US-Landsfrau Lindsey Vonn im Rennen um die große Kristallkugel daher die Führung wieder entreißen. Im Riesentorlauf zählt Eva-Maria Brem zu den Herausforderinnen.

Shiffrin liegt derzeit nur vier Punkte hinter Vonn, dank der zwei Technikrennen in Schweden wird die 20-Jährige aber wohl spätestens am Sonntag wieder die Führung übernommen haben. 200 Zähler liegen in der Verlosung - im Idealfall punktet Shiffrin voll, womit sie Vonn vor den nachfolgenden Rennen schon gehörig unter Druck setzen würde.

Nach der Abfahrt in der kommenden Woche in Val d'Isere warten ebendort noch eine Kombination sowie in Courchevel, Lienz und Zagreb insgesamt zwei Riesentorläufe und zwei Slaloms - alles Bewerbe, in denen Shiffrin zu favorisieren ist. Zurück zu den schnellen Disziplinen wechseln die Damen erst wieder in St. Anton, wo in der zweiten Jänner-Woche Abfahrt und Super-G anstehen.

Gute Erinnerungen an Are

Die junge ÖSV-Truppe von Rennsportleiter Jürgen Kriechbaum nimmt im Kampf um den Gesamtweltcup momentan nur die Zuschauerrolle ein. Nach den mit fünf Podestplätzen erfolgreichen Speedrennen in Lake Louise gilt es aktuell, den Schwung mitzunehmen - wiewohl die Bedingungen ganz andere sind als in Nordamerika und die Damen, die in Kanada aufgezeigt haben, in Aare pausieren bzw. für die technischen Disziplinen ohnehin nicht vorgesehen waren. Cornelia Hütter und Ramona Siebenhofer etwa bereiten sich schon für Val d'Isere vor.

Die größten Hoffnungen liegen im Riesentorlauf somit einmal mehr auf Brem, die in Aspen mit Platz zwei ihr Comeback am Stockerl bejubeln durfte. Kriechbaum zählt die Tirolerin in Aare sogar zu den Favoritinnen. "Ihr Stern ist hier aufgegangen, wenn man so will. Der Hang liegt ihr und sie kann hier sicher sehr stark fahren", erinnert er auch daran, dass Brem in Schweden mit Platz drei im März 2014 erstmals im Weltcup auf dem Podium gestanden war.

Zudem ist Shiffrin im Riesentorlauf nicht unschlagbar. "Da ist die Spitze sicher knapper beieinander. Es hat mit Lara Gut und Federica Brignone ja auch schon zwei andere Siegerinnen gegeben", sagte Kriechbaum. Auch Vonn wird zwischen den weiter gesteckten Toren unterwegs sein.

"Das Selbstvertrauen stimmt"

Für die jungen Technik-Athletinnen wie Stephanie Brunner, Ricarda Haaser, Katharina Truppe und Nina Ortlieb gehe es derzeit vor allem um möglichst unbeschwertes Rennfahren. Kriechbaum will volles Risiko ohne bremsende Gedanken an das Ergebnis sehen. "Die Zeit des ,Reinschnupperns' ist vorbei. Sie sollen offensiv und aggressiv ans Werk gehen", fordert der Oberösterreicher, der vor speziell Brunner nach ihrem Europacup-Sieg in Trysil einiges zutraut. "Da stimmt derzeit das Selbstvertrauen."

Noch ohne herzeigbares Resultat im Riesentorlauf ist heuer Michaela Kirchgasser. Einem 19. Platz in Sölden folgte der Ausfall im ersten Durchgang in Aspen. "Sie muss schauen, dass sie einmal ein gutes Rennen ins Ziel bringt", beschreibt Kriechbaum die Situation der Salzburgerin, die im Training oft Top-Leistungen zeige.

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